Lebensdaten
1893 – 1978
Geburtsort
Bad Nauheim
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
Filmregisseur
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118827588 | OGND | VIAF: 57411533
Namensvarianten
  • Noldan, Heinrich August (eigentlich)
  • Noldan, Svend
  • Noldan, Heinrich August (eigentlich)
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Zitierweise

Noldan, Svend, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118827588.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Konrad, Stationsassistent;
    M Auguste Dorothea Christine Bornscheuer;
    Berlin 1937 Marga Huwe;
    2 T.

  • Biographie

    N. besuchte das Gymnasium in Marburg und studierte 1911-15 an der Akademie in München Malerei mit dem Abschluß der technischen Malschule. Im Januar 1915 wurde er zur Infanterie eingezogen. Wegen seiner Ausbildung setzte man ihn als Beobachter ein, der die gegnerischen Stellungen zu skizzieren hatte. Nach dem Krieg holte ihn sein Schulfreund Erwin Piscator (1893–1966) nach Berlin, wo er zum Kreis der Dadaisten um John Heartfield, Wieland Herzfelde, George Grosz und Piscator gehörte. Durch Heartfield kam N. 1920 als Trickfilmzeichner zur Ufa. Er entwarf das Firmenzeichen der Ufa und avancierte bald zum Leiter der Trickfilmabteilung. Zu seinen ersten Auftraggebern gehörte der schwed. Filmavantgardist Vicking Eggeling. 1922 verließ er die Ufa und machte sich selbständig. Seitdem er für den zweiteiligen Ufa-Dokumentarfilm „Der Weltkrieg“ (1927/28) die Truppenbewegungen und Schlachten in Animationen darstellte, gilt N. als der Erfinder des Landkartenzeichentricks. Zweimal wirkte er als Trickfilmfachmann an Theaterinszenierungen Piscators mit. Sein erster Film als Regisseur und Kameramann war „Flandern, die Front nach fünfzehn Jahren“ (ca. 1930). Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten|widmete sich N. vorrangig der Produktion landwirtschaftlicher Auftragsfilme. Hierbei sammelte er in verschiedenen Ländern die Naturaufnahmen für seinen Kulturfilm „Was ist die Welt?“ (1934). Für die Filme des Reichsfilmintendanten Fritz Hippler „Feldzug in Polen“ und „Der ewige Jude“ (beide 1940) lieferte er die Trickaufnahmen. In dem Dokumentarfilm „Der ewige Jude“ wurden die Juden durch eingeschnittene Fliegen und durch wandernde und nagende Ratten auf perfide Weise mit Ungeziefer gleichgesetzt. Sein letzter großer Film der NS-Zeit war der propagandistische Dokumentarfilm über den Feldzug in Frankreich „Sieg im Westen“ (1941), in welchem er zusammen mit Fritz Brunsch Regie führte. Nach dem Kriege verpflichtete die BASF den Trickfilmspezialisten für ihre landwirtschaftlichen Informationsfilme. Für einen dieser Filme „Kleine Laus – ganz groß“ erhielt er 1954 den Bundesfilmpreis. 1968 zog sich N. von der Filmarbeit zurück und widmete sich nur noch der Malerei.

  • Literatur

    H.-J. Brandt, NS-Filmtheorie u. dokumentar. Praxis: Hippler, N., Junghans, 1987;
    CineGraph (W-Verz.).

  • Autor/in

    Hans-Jürgen Brandt
  • Zitierweise

    Brandt, Hans-Jürgen, "Noldan, Svend" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 327-328 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118827588.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA