Lebensdaten
vor 1160 oder 1165 – 1215
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Bischof von Passau
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 130390666 | OGND | VIAF: 57718456
Namensvarianten
  • Mangold
  • Berg, Mangold Graf von
  • Mangold Graf von Berg
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Zitierweise

Mangold von Berg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130390666.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. oberschwäb. Grafengeschl. v. Berg (b. Ehingen/Donau), das mit d. stauf. Herrscherhaus u. d. bayer. Adelssippe d. Rapotonen-Diepoldinger auf nicht näher bekannte Weise verwandt ist. – V Diepold II. ( 1160/65);
    M Gisela v. Andechs ( n. 1160/65);
    B Ulrich I. ( 1208/14), Gf. v. Berg, Heinrich ( 1197), Elekt v. Passau, Bischof v. Würzburg, Diepold ( 1190), Bischof v. Passau, Otto II. ( 1220), Bischof v. Freising;
    N Heinrich III. ( n. 1241), Gf. v. Berg, 1. Mgf. v. Burgau.

  • Biographie

    Als Anhänger Friedrich Barbarossas stiegen in der 2. Hälfte des 12. Jh. drei Mitglieder der Familie zu Bischöfen auf (Passau, Freising, Würzburg) und festigten damit die staufische Position in ihren Diözesen. Diepold, nach der Resignation seines Bruders Heinrich (1169–72), des späteren Bischofs von Würzburg (1191–97), durch den Einfluß Barbarossas auf den Passauer Bischofsstuhl erhoben (1172-90), ernannte 1183 gegen den Willen der Mönche seinen jüngeren Bruder M., der schon früh Mönch und 1169 Abt des Schwarzwaldklosters St. Georgen geworden war, zum Abt von Kremsmünster. Frühestens 1194 – nach der Überlieferung des Klosters allerdings schon 1187 – verzichtete er auf die Abtswürde von St. Georgen, wurde aber wohl 1190 zum Leiter der Reichsabtei Tegernsee bestimmt und nahm 1197 am Kreuzzug nach Jerusalem teil. 1206 legte er nach seiner Wahl zum Bischof von Passau die Abtswürden von Kremsmünster und Tegernsee nieder.

    Dem Bemühen des Hzg. Leopold VI. von Österreich, in Wien ein babenbergisches Landesbistum zu gründen, ist M. seit 1207 erfolgreich entgegengetreten. Anders als sein Vorgänger Wolfger von Erla, der – in Erinnerung an die von Bischof Pilgrim von Passau (971–991) mit Hilfe von Urkundenfälschungen erstrebte Erhebung Passaus zur Metropole einer donauländischen Kirchenprovinz – die Einrichtung eines Wiener Bistums gefördert zu haben scheint, hat M. erkannt, daß die Verwirklichung des babenbergischen Planes eine Minderung und keine Erhöhung der Passauer Kirche bedeuten würde. Der Erwerb der Burg Windberg und der Grafschaft auf dem nördlichen Donauufer gegenüber von Passau 1207 stellte dagegen einen tatsächlichen Ausbau der bischöflichen Macht dar. 1209 ließ M. durch den Bau einer Mauer vom Inn zur Donau seine Kathedralstadt neu befestigen und gleichzeitig die Anwesen auf dem Neumarkt (novum forum), auf dem Gelände, das bisher vor der Stadt lag, in den Stadtbering einbeziehen. Das um 1070 durch Bischof Altmann gegründete Chorherrenstift St. Nikola blieb allerdings auch weiterhin außerhalb des städtischen Bezirks und konnte daher unter die Landeshoheit der bayer. Herzöge gelangen.

    Die Fehde, die M. 1212 zusammen mit den Grafen von Bogen gegen Rapoto von Ortenburg, den bayer. Pfalzgrafen und Anhänger Ottos IV., führte, diente zweifellos den territorialen Interessen des Bistums, aber möglicherweise stand sie auch in Zusammenhang mit der seit dem 16.2.1213 belegten, wahrscheinlich aber schon früher vollzogenen Anerkennung Friedrichs II. durch den Passauer Bischof. M. unterhielt zwar zu allen deutschen Herrschern und auch zu Papst Innozenz III. gute Beziehungen; den Welfen Otto IV. begleitete er 1209/10 sogar zur Kaiserkrönung nach Rom, aber die traditionellen Bindungen seiner Familie an das staufische Haus führten offenbar sehr rasch zu seinem Anschluß an Friedrich II., als dieser zum Kampf um die Herrschaft gegen Otto IV. antrat. – M., der den Besitz und die Rechte seiner Kirche zäh verteidigt und umsichtig vermehrt hat, starb 1215 in Wien, wo er sich in Angelegenheiten des Hochstifts aufhielt.

  • Literatur

    Chr. F. v. Stälin, Württ. Gesch. II, 1847, S. 352-59;
    A. Erhard, Gesch. d. Stadt Passau I, (1862), S. 76 ff.;
    H. Krabbo, Die Versuche d. Babenberger z. Gründung e. Landeskirche in Österreich, in: AÖG 93, 1905, S. 3-40;
    B. Pösinger, Die Rechtsstellung d. Klosters Kremsmünster 777-1325, in: Archiv f. d. Gesch. d. Diözese Linz 3, 1906, S. 13-133, bes. 103 ff., 106 f., 133;
    Germania Pontificia I, cong. A. Brackmann, 1911, S. 213 f.;
    P. Schöffel, Herkunft u. kirchl. Laufbahn Bischof Heinrichs III. v. Würzburg (1191–97), in: Zs. f. bayer. KG 10, 1935, S. 129-39;
    A. Wendehorst, Das Bistum Würzburg, 1. Die Bischofsreihe bis 1254 (= Germania Sacra NF 1,1), 1962, S. 179-82;
    W. v. Koenig-Warthausen, Die Herren v. Warthausen u. Habsberg, in: Zs. f. württ. Landesgesch. 27, 1968, S. 116-34, bes. 119;
    F. Tyroller, Geneal. d. altbayer. Adels im Hoch-MA, 1962-69, S. 141 f.;
    H. Bühler, Die Wittislinger Pfründen, e. Schlüssel z. Besitzgesch. Ostschwabens im Hoch-MA, in: Jb. d. hist. Ver. Dillingen 71, 1969, S. 24-67, bes. 30;
    I. Eberl, Die Grafen v. Berg, ihr Herrschaftsbereich u. dessen adelige Familien, in: Ulm u. Oberschwaben, Zs. f. Geschichte u. Kunst 44, 1982, S. 29-171, bes. 37 ff.

  • Autor/in

    F.-Reiner Erkens
  • Zitierweise

    Erkens, Franz-Reiner; Erkens, F. Reiner, "Mangold von Berg" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 27-28 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130390666.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA