Lebensdaten
1845 – 1919
Geburtsort
Oberdreis, (Kreis Neuwied)
Sterbeort
Kiel
Beruf/Funktion
Indologe ; Philosophiehistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118671707 | OGND | VIAF: 41968163
Namensvarianten
  • Deussen, Paul Jakob
  • Deussen, Paul
  • Deussen, Paul Jakob
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Zitierweise

Deussen, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118671707.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam (1801–87), Pastor in Oberdreis, aus Bauernfamilie;
    M Jakobine (1813–93), T des Jakob Ingelbach ( 1830), Pastor in Wevelinghoven b. Neuß, u. der Wilhelmine Trappen;
    1886 Marie Volkmar (1863–1914), T des JR Leop. Moritz Levy (isr., seit Taufe 1837 Leop. Volkmar) in Berlin, u. der Bankiers-T Ida Simonson;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Elberfelder Gymnasiums und der Landesschule Pforta, wo er von Obertertia an Mitschüler Nietzsches war und enge Freundschaft mit ihm schloß, studierte D. seit 1864 in Bonn, Tübingen und Berlin Theologie, Philosophie, Altphilologie und Sanskrit. Auf Promotion und Staatsexamen (1869) folgten Jahre als Hilfslehrer und Gymnasiallehrer, dann seit 1872 als Hauslehrer und Erzieher, zunächst in Genf, wo er sich 1873 habilitierte, über Philosophie las und das Studium des Sanskrit begründete. Nach weiteren Wanderjahren habilitierte er sich 1881 an der Universität Berlin bei Eduard Zeller mit dem „System des Vedanta“ (1883, ²1906), wurde hier 1887 außerordentlicher, dann 1889 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Kiel. Seine Lehrtätigkeit wurde durch zahlreiche Reisen nach Griechenland, Spanien, Ägypten, 1892 auch nach Indien unterbrochen. Die bleibende Grundlage seines|Denkens fand er, unbekümmert um die Philosophie seiner Zeit, in Schopenhauers Philosophie, auf die er 1868 durch Nietzsche hingewiesen wurde. Von Schopenhauer her verstand er auch die indische Philosophie, der er 3 1/2 Jahrzehnte seines eigenen Schaffens widmete. Die Krönung seines Lebenswerkes bildet die „Allgemeine Geschichte der Philosophie“ (1894-1917, ⁵1922), die in 3 Bänden die indische, in drei weiteren die abendländische Philosophie behandelt und in Schopenhauer gipfelt. 1911 begründete er die Schopenhauer-Gesellschaft, deren Jahrbücher er bis zu seinem Tode herausgab. Seit 1911 gab er die ersten Bände der heute noch nicht abgeschlossenen historisch-kritischen Ausgabe der „Sämtlichen Werke“ Schopenhauers heraus.

  • Werke

    Weitere W Die Elemente d. Metaphysik, 1877, ⁷1921;
    Die Sutras d. Vedanta, 1887;
    Sechzig Upanishads d. Veda, 1897;
    Jak. Böhme, 1897;
    Erinnerungen an F. Nietzsche, 1901;
    Vier philos. Texte d. Mahabharatam, 1906;
    Die Geheimlehre d. Veda, 1907;
    Mein Leben, 1922 (P).

  • Literatur

    H. Scholz, in: Kant-Stud. 24, H. 3, S. 304-14;
    F. Mockrauer, P. D. als Mensch u. Philosoph, in: IX. Jb. d. Schopenhauer-Ges., 1920, S. 1-84 (P);
    A. Meinong, in: Alm. d. Wiener Ak. 70, 1920, S. 242-54;
    Ziegenfuß I (W, L);
    O. Strauß, in: DBJ II, S. 360-67 (u. Tl. 1919, L).

  • Autor/in

    Arthur Hübscher
  • Zitierweise

    Hübscher, Arthur, "Deussen, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 622-623 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118671707.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA