Lebensdaten
1765 – 1835
Geburtsort
Gräfentonna (Thüringen)
Sterbeort
Kopenhagen
Beruf/Funktion
Dichterin
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118516051 | OGND | VIAF: 7531264
Namensvarianten
  • Brun, Sophie Christiane Friederike
  • Münter, Sophie Christiane Friederike (geborene)
  • Münter, Friederike (geborene)
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Zitierweise

Brun, Friederike, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516051.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Lübecker Kaufmannsgeschlecht;
    V Balthasar (1735–93), Hauptprediger an der St. Petrikirche in Kopenhagen, geistlicher Liederdichter, S des Lorenz Münter ( 1758), Kaufmann, und der Christine Kaiser;
    M Magd. Ernestine Sophie Friederike, T des kurhessischen Gardekapitäns Georg Heinrich von Wangenheim;
    B Friedrich Münter (1761–1830), Theologe und Kirchenhistoriker, seit 1807 Bischof von Seeland;
    Kopenhagen 1783 Constantin Brun (1746–1836), Kaufmann, zuletzt Geheimer Konferenzrat, S des Arztes Johann Karl Brun und der Justine Katharina Twer;
    1 S, 3 T, die jüngste, Adelaide (Ida, 1792–1857, 1816 Ludwig Philipp Graf Bombelles, 1780–1843, österreichischer Diplomat), Sängerin.

  • Biographie

    B. wuchs in dem deutschen Kreis heran, der sich in Kopenhagen durch Klopstock gebildet hatte. Ihre religiöse Entwicklung wurde pietistisch beeinflußt. Angeregt von der Lektüre Klopstocks, Ossians und Höltys, trugen schon ihre ersten dichterischen Versuche alle Merkmale der Empfindsamkeit, über die sie auch später nicht hinauszugelangen vermochte. Sie unternahm zahlreiche Reisen nach Deutschland, der Schweiz und Italien. Entscheidend wurde für sie die Begegnung mit F. von Matthisson: er gab ihrer Empfindsamkeit die klassizistische Form. Durch ihn lernte sie auch den Philosophen K. von Bonstetten kennen, in dessen Freundschaft und Liebe sie ihr stärkstes persönliches Erlebnis gewann. Als Goethe ihr Gedicht„ Ich denke dein“ in Zelters Komposition hörte, bildete er es zur„ Nähe des Geliebten“ um. Über ihr Zusammensein mit ihm in Karlsbad berichtet ihr Tagebuch von 1795. Unter ihren zahlreichen Reiseschilderungen sind die beiden Bände„ Römisches Leben“ (1833) die bedeutendsten. Sie gehörte in Rom dem dortigen deutschen Künstlerkreis an, ließ sich von A. Hirt, G. Zoëga und L. Fernow kunstgeschichtlich belehren, trat mit Entschiedenheit für J. A Carstens und Thorwaldsen ein, fühlte sich aber am stärksten zu der ihr wesensverwandten Angelika Kauffmann hingezogen. An den politischen Ereignissen der Jahre 1808/10 nahm sie lebhaften Anteil und schrieb darüber ihre „Briefe aus Rom“ (1816). 1810 kehrte sie für immer nach Dänemark zurück und schuf in Kopenhagen und Sophienholm gesellschaftliche Mittelpunkte des geistigen Lebens.

  • Werke

    Gedichte, hrsg. v. F. Matthisson, Zürich 1795;
    Prosaische Schrr., 4 Bde., ebenda 1799-1801;
    Lieder f. Hellas, 1821;
    Wahrheit aus Morgenträumen, mit Anh.: Idas aesthet. Entwicklung (Erziehungsgesch. d. Lieblingstochter), Aarau 1824 (Selbstbiogr.);
    Hs. Nachlaß auf d. kgl. Bibl. Kopenhagen.

  • Literatur

    ADB III;
    L. Bobé, Aus F. B.s Tageb. (Begegnung mit Goethe), in: Dt. Rdsch. 123, 1905;
    ders., Frederikke B. og hendes Kreds hjemme og ude, Kopenhagen 1910 (P);
    Goethe-Hdb., hrsg. v. J. Zeitler, I, 1916;
    A. Heers, Briefe Matthissons an F. B. u. Bonstetten, in: Euphorion, Erg.-H. 13, 1921;
    R. Olbrich, Die dt.-dän. Dichterin F. B., Diss. Breslau 1932 (Bibliogr.);
    Goedeke V, 1893, S. 430 f. (W, L);
    Dansk Leks. I, 1933;
    Kosch, Lit.-Lex. I (W, L). - Zu V Balth. Münter: ADB XXIII;
    Goedeke IV/1, 1916, S. 119 (W, L).

  • Porträts

    Gem. v. E. Pauelsen (mit T Charlotte), 1792;
    Miniaturgem. v. H. J. Aldenrath, 1818.

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Brun, Friederike" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 676-677 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516051.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Brun: Friederike B., geb. 3. Juni 1765 zu Gräfentonna in Thüringen, Tochter des damaligen Superintendenten Münter, der als Prediger an die deutsche St. Petrikirche in Kopenhagen ging. In einem Kreise lebend, dessen Verehrung für Klopstock sich bis zu einer Art von Cultus seiner Muse steigerte, begann sie schon als Kind, in Klopstock’schen Formen zu dichten. Sie heirathete 1783 den Kaufmann Etatsrath Brun. 1791 reiste sie nach der Schweiz und Italien; ihre Reiseerinnerungen veröffentlichte sie in mehreren Schriften. Ihre Gedichte gab 1795 ihr Freund Matthisson zuerst heraus, dessen Einfluß auf ihre Poesie unverkennbar ist. Erst 1810 kehrte sie dauernd nach Kopenhagen zurück, wo sie den 25. März 1835 starb. Ihrer Theilnahme für die Sache der Griechen gab sie in mehreren Gedichten Ausdruck (Goed., Grundr. Buch VIII. Nr. 32, 5). — Eine Selbstbiographie ist ihr Buch: „Wahrheit aus Morgenträumen und Ida's ästhetische Entwicklung.“ Aarau 1824.

  • Autor/in

    Weinhold.
  • Zitierweise

    Weinhold, "Brun, Friederike" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 438 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118516051.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA