Lebensdaten
1804 – 1887
Geburtsort
Linden bei Hannover
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
hannoverischer Hofmarschall ; Minister
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116714697 | OGND | VIAF: 292144532
Namensvarianten
  • Malortie, Ernst von
  • Malortie, C. E. von
  • Malortie, Carl
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Malortie, Ernst von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116714697.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand (1771–1847), hannov. Gen.-Forstdir., S d. Karl (1734–98), hannov. Gen.-Lt., Oberhptm. v. Bremen, Gouverneur d. Herzöge v. Cumberland u. Cambridge, u. d. Friederike v. Mandelsloh;
    M Sabine Luise Julia (1780–1826), T d. Ernst Franz Gf. v. Platen-Hallermund (1739–1818), bayer. WGR, k. k. GR u. d. Friederike Freiin v. Münster;
    B Hermann (1807–66), hannov. Hoftheaterintendant; - ledig;
    N Theodor (1844–1930), sächs. Gen.-Major, Oberhofmeister d. Kgn.-Witwe Carola v. Sachsen.

  • Biographie

    Nach Hausunterricht durch den Historiker Gg. Heinr. Pertz und Besuch des Lyzeums in Hannover studierte M. 1823-26 in Göttingen die Rechte, war danach Amtsauditor und -assessor in Hannover und Syke und wurde 1832 als Deputierter der Stadt Meppen in die Zweite Kammer der Allgemeinen Ständeversammlung des Kgr. Hannover gewählt. 1836 übernahm er als Kammerjunker die Leitung der Hofhaltung des Herzogs Ernst August von Cumberland in Berlin und wurde, als dieser 1837 die hannov. Thronfolge antrat, sein Reisemarschall und Kammerherr, 1839 Oberschenk, 1843 Hofmarschall und 1851 Oberhofmarschall. Seit 1852 hatte er zugleich die Leitung des Departements der Königl. Bauten und Gärten inne. 1860 wurde er zum Geh. Rat ernannt, 1862 zum Minister des Königl. Hauses berufen, behielt das Oberhofmarschallamt jedoch bei. Daneben verwaltete er die Privatschatullen der königl. Familie und übernahm seit dem Regierungsantritt Georgs V. 1851 zahlreiche Ehrenämter an der Spitze von Komitees und Vereinen zur Förderung künstlerischer, wissenschaftlicher und sozialer Bestrebungen. Besonderes Interesse brachte er der Entwicklung der Landwirtschaft entgegen. Er gehörte dem Johanniterorden an und wurde zu dessen Kommendator im Kgr. Hannover gewählt. 1864 berief der König ihn in die Erste Kammer der Ständeversammlung.

    Ohne politischen Ehrgeiz und unverheiratet, ging M. ganz im Dienst für das Königshaus auf. Die Leitung des Hofstaats und die Ausgestaltung des Zeremoniells betrieb er mit einer Perfektion, die ihn rasch zur unumstrittenen Autorität in diesem Bereich werden ließ. Sein Hauptwerk, „Der Hofmarschall“, eine Anweisung für die Leitung fürstlicher Hofhaltungen, war weit verbreitet. Die Kultur des Essens und der Tafel suchte er durch zwei Lehrbücher zu fördern. Eine Geschichte der Kochkunst blieb unvollendet. Seine ausgeprägten historischen Neigungen führten zur Beschäftigung mit der Geschichte Hannovers und des hannov. Hofs, dann auch seiner eigenen Familie.

    Infolge der Annexion Hannovers durch Preußen 1866 verlor M. seine Ämter. Er zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück und schloß sich trotz seiner Nähe zur königl. Familie auch nicht der welf. Bewegung an. In seiner Devise „Jedes Ding hat sein Gesetz“ und seinem wohl von ihm selbst entworfenen Grabmal auf dem Herrenhäuser Friedhof in Hannover spiegelt sich die Persönlichkeit M.s, den ein Zeitgenosse als „eine incarnierte Hofnatur“ bezeichnete; ein Mann, dem Fragen des Stils und des Rangs, der Etikette und des Zeremoniells zum Lebensinhalt geworden waren.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Göttingen 1846).

  • Werke

    Der Hof-Marschall, Hdb. z. Einrichtung u. Führung e. Hofhaltes, 1842, ³2 Bde., 1866 f.;
    Der Hannov. Hof unter d. Kf. Ernst August u. Kfn. Sophie, 1847;
    Die Verwaltung herrschaftl. Bauten u. Gärten, 1853;
    Btrr. z. Gesch. d. Braunschweig-Lüneburg. Hauses u. Hofes, H. 1-7, 1860-84;
    Kg. Ernst August, 1861;
    Hist. Nachrr. d. Fam. v. Malortie v. 1132-1872, 1872 (Nachtrag 1886);
    Das Menu, Eine culinar. Studie, 1878, ³1887;
    Hannov. Gesch.-Kal., Btrr. z. Braunschweig-Lüneburg. Gesch., 1879;
    Feine Küche, 1880, ³1887.

  • Literatur

    J. H. Müller, in: Hist. Nachrr. d. Fam. v. Malortie, s. W, S. 68-83;
    G. Frühsorge, Der heiml. Herrscher im Leineschloß, in: Der siebente Tag, Wochenendbeil. d. Hannov. Allg. Ztg. v. 10.11.1984 (P);
    eigene Archivstud.

  • Porträts

    2 Lith., ca. 1850 (Hist. Mus. Hannover);
    Phot., ca. 1860 (ebd.);
    Phot., ca. 1865 (Hauptstaatsarchiv Hannover);
    Porträt-Medaillon am Grabdenkmal auf d. Herrenhäuser Friedhof in Hannover.

  • Autor/in

    Dieter Brosius
  • Zitierweise

    Brosius, Dieter, "Malortie, Ernst von" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 739 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116714697.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA