Lebensdaten
1854 – 1918
Geburtsort
Bitterfeld
Sterbeort
Rostock
Beruf/Funktion
Pharmakologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11910850X | OGND | VIAF: 13110429
Namensvarianten
  • Kobert, Rudolf
  • Koberg, Rud.
  • Kobert, Ed. Rudolf
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie
Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Kobert, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11910850X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl, Rechtsanwalt u. Notar, S d. Leberecht Gottfried, Seifenfabr. u. Ökonom in Halle/Saale;
    M Auguste, T d. Friedrich Wilhelm Rehse, Ökonom in Halle;
    Halle 1886 Helene (* 1864), T d. Bergwerksdir. Karl Steinecke in Hamersleben Kr. Oschersleben;
    N Walter Frieboes ( 1945), Hautarzt (s. NDB V).

  • Biographie

    K., früh verwaist, besuchte die Franckeschen Stiftungen in Halle. Nach dem Medizinstudium in Halle und der Promotion (1877) war er Assistent an der Medizinischen Klinik in Halle unter Th. Weber, dann in Straßburg seit 1879 am Physiologischen Institut unter F. L. Goltz und (seit 1882) am Pharmakologischen Institut unter O. Schmiedeberg. 1886 wurde K. – ohne vorausgegangene Habilitation – als Ordinarius für Pharmakologie, Diätetik und Geschichte der Medizin nach Dorpat berufen, 1887 zum russisch Staatsrat ernannt. Wegen der „Russifizierung“ der Universität verließ er Dorpat 1896 und wurde 1897 Direktor der 1854 von Hermann Brehmer (1826-89, siehe Literatur) gegründeten „Brehmerschen Heilanstalten“ in Görbersdorf (Waldenburger Gebirge, Schlesien), der ersten Lungenheilstätte Deutschlands. 1899 folgte er einem Ruf auf den Lehrstuhl für Pharmakologie, Pharmakognosie, physiologische Chemie und Geschichte der Medizin in Rostock, wo er bis zu seinem Tode wirkte.

    K. war der fünfte und letzte deutsche Pharmakologe auf dem Lehrstuhl im russischen Dorpat, wo drei Jahrzehnte zuvor Rudolf Buchheim die Pharmakologie als moderne Experimentalwissenschaft neu begründet hatte. K. arbeitete unter anderem über Mutterkornalkaloide, Scopolamin, Saponine, tierische und pflanzliche Gifte, schrieb beliebte Lehrbücher und wurde besonders bekannt durch die von ihm herausgegebenen „Historischen Studien aus dem Pharmakologischen Institut der Kaiserlichen Universität Dorpat“ (5 Bände, 1889–96).|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Aberdeen).

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Bestandteile u. Wirkungen d. Mutterkorns, 1884;
    Compendium d. prakt. Toxikol., 1887, ⁵1912 (engl. Übers.);
    Compendium d. Arzneiverordnungslehre, 1888, ³1900 (russ. Übers.);
    Lehrb. d. Intoxikationen, 2 Bde., 1893, ²1902/06;
    Lehrb. d. Pharmakotherapie, 2 Bde., 1896 f., ²1908 (ital. Übers.);
    Btrr. z. Kenntnis d. Giftspinnen, 1901;
    Btrr. z. Kenntnis d. Saponinsubstanzen, 1904. -
    Hrsg.: Arbb. d. Pharmakolog. Inst. zu Dorpat, 14 Bde., 1888-96.

  • Literatur

    A. Wilhelmi, Die Meckl. Aerzte v. d. ältesten Zeiten b. z. Gegenwart, Neuausg. u. Forts, d. i. J. 1874 ersch. A. Blanck’schen Sammelwerks, 1901, S. 192 f.;
    G. Willgeroth, Die Meckl. Ärzte v. d. ältesten Zeiten b. z. Gegenwart, erg. u. fortgef., 1929, S. 287 f.;
    I. Brennsohn, Die Ärzte Estlands v. Beginn d. hist. Zeit bis z. Gegenwart, 1922, S. 458 f. (W); Nachrufe:
    (K. Sudhoff), in: Mitt. z. Gesch. d. Med. 17, 1918, S. 305;
    E. Sieburg, in: Berr. d. dt. pharmazeut. Ges. 29, 1919, S. 295-99 (P);
    W. Frieboes, in: Dt. med. Wschr. 45, 1919, S. 270 f. (P);
    H. Buess, in: Schweizer, med. Wschr. 84, 1954, S. 448-50 (W);
    B. Wiegershausen, Zur Gesch. d. Inst. f. Pharmakol. d. Univ. Rostock, in: Wiss. Zs. d. Univ. Rostock, Math.-Naturwiss., 15, 1966, S. 669-79 (P);
    Pogg. IV, V, VII a;
    Kukula;
    Pagel;
    Fischer.- Zu H. Brehmer: ADB 47;
    J. Busch, in: Schles. Lb. I, 1922.

  • Autor/in

    Hans-Heinz Eulner
  • Zitierweise

    Eulner, Hans-Heinz, "Kobert, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 247 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11910850X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA