Lebensdaten
1804 – 1857
Geburtsort
Kork bei Kehl
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Anatom
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117524964 | OGND | VIAF: 18002138
Namensvarianten
  • Kobelt, Georg Ludwig
  • Kobelt, G. L.
  • Kobelt, Georg Ludw.
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Zitierweise

Kobelt, Georg Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117524964.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Ludwig (1765–1810), Dr. med., Oberarzt im franz. Garde-Grenadier-Rgt. Murat, dann Amtsarzt in Kork, S d. Pfarrers Joh. Friedrich in Scherzheim u. d. Margaretha Salomea Neßler aus Lichtenau;
    M Wilhelmine, T d. Amtskellers Otto in Kork;
    1847 Caroline Louise Charl., T d. Kanzleirats Brieff in Karlsruhe;
    2 S;
    N Wilhelm (s. 2).

  • Biographie

    K. begann 1824 in Heidelberg, Jura zu studieren; 1827 nahm er das Studium der Medizin auf, legte 1831/32 die Staatsprüfung ab, wurde 1832 promoviert, erwarb 1833 die facultas legendi, widmete sich sogleich ausgedehnten anatomischen Studien und wurde 1835 Prosektor bei Tiedemann in Heidelberg, dessen Schüler er war. K. fertigte viele lehrreiche und kunstvolle Präparate für die Universität an und erhielt auf Grund seiner anatomisch-technischen Fähigkeiten Unterstützung für eine wissenschaftliche Reise nach Holland, England und Frankreich, um die großen anatomischen Sammlungen zu besichtigen. Prioritätsstreitigkeiten um die Veröffentlichung von Befunden über das Vorkommen von Trichinen in der quergestreiften Muskulatur des Menschen – K. gehörte neben Owen in England zu den Erstbeschreibern – verleideten ihm seine Stellung in Heidelberg. 1841 trat er als Prosektor in den Lehrkörper der Freiburger Fakultät über. 1844 wurde er außerordentlicher Professor, 1847 Ordinarius und Vorstand der Freiburger anatomischen Anstalt. – K. galt auch hier als geschickter Präparator und ausgezeichneter Demonstrator. Neben der ausgedehnten Arbeit im Seziersaal hielt er Vorlesungen über medizinische „Encyclopädie“, das heißt eine allgemeine Einführung in die Heilkunde, ferner las er Geschichte der Medizin, Osteologie-Syndesmologie und vergleichende Anatomie, seit 1844/45 auch pathologische und normale Anatomie des Menschen. Er stellte insgesamt mehr als 1 200 Präparate (vor allem auch Injektionspräparate) für die Heidelberger und Freiburger Sammlungen her. Seine Präparate wurden gerühmt und mit denen von Ruysch (Amsterdam) und Hyrtl (Wien) verglichen. 1844 veröffentlichte K. sein Hauptwerk, eine detaillierte Beschreibung der männlichen und weiblichen „Wollustorgane“, ein sehr sorgsam abgefaßtes anatomisches Werk, frei von naturphilosophischen Spekulationen|.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. mehrerer gel. Ges.

  • Werke

    Weitere W Diss. inaug. medica sistens disquisitionem historicam de cordis et praecordiorum vitiis organicis cura Valsalviana et Albertiniana praesanandis, Heidelberg 1833;
    Trichina spiralis in Teutschland aufgefunden, in: Neue Notizen aus d. Gebiete d. Natur- u. Heilkde., hrsg. v. L. F. v. Froriep, 13, 1840, Nr. 284, S. 309-11, 14, 1840, Nr. 301, S. 235-37;
    Ueber d. musculus sphincter pupilae d. menschl. Iris, ebd. 14„ 1840, Nr. 301, S. 237-40;
    Ein Fall v. Verletzung d. Pharynx durch e. Säbelhieb, nebst einigen Beobachtungen üb. d. Funktion d. Schling- u. Stimmorgane, ebd. 16, 1840, Nr. 344, S. 220-22;
    Die männl. u. weibl. Wollustorgane d. Menschen u. einiger Säugethiere in anatom.-physiolog. Beziehung, 1844 (franz. 1851);
    Der Neben-Eierstock d. Weibes, das längst vermisste Seitenstück d. Neben-Hoden d. Mannes entdeckt, Ein Btr. z. Entwicklungsgesch. d. Genitalien u. z. Aufklärung d. Zwitterbildung beim Menschen u. d. Säugethieren, 1847.

  • Literatur

    Ph. J. Wernert, Lebenskde. üb. Dr. G. L. K. …, 1860 (W-Verz., P);
    E. G. Kürz, Die Freiburger med. Fak. u. d. Romantik, 1929, S. 94 f.;
    W. Neuland, Gesch. d. Anatom. Inst. u. d. Anatom. Unterrichts a. d. Univ. Freiburg i. Br., 1941, S. 113, 130-32, 137 f., 156-68, 230-37;
    E. Th. Nauck, Die Privatdozenten d. Univ. Freiburg i. Br. 1818-1955, 1956, S. 15, 56, 60, 83;
    Rud. Maier, in: Bad. Biogrr. I, 1875;
    Callisen 29;
    BLÄ. |

  • Quellen

    Qu.: |Registraturarchiv d. Univ. Freiburg i. Br. Fasz. Nr. IV d 13, 13 a.

  • Autor/in

    Barbro Kuhlo
  • Zitierweise

    Kuhlo, Barbro, "Kobelt, Georg Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 242-243 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117524964.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA