Lebensdaten
1863 – 1954
Geburtsort
Krefeld
Sterbeort
Krefeld
Beruf/Funktion
Maschinenfabrikant
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135991048 | OGND | VIAF: 80411922
Namensvarianten
  • Kleinewefers, Johannes

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Zitierweise

Kleinewefers, Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135991048.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (1833–87), Schmied u. Schlosser in K., Gründer d. Firma, S d. Kätners Peter Johann (1798–1893) aus Sevelen b. Geldern, führte in seinem 1862 gegr. Handwerksbetrieb zunächst Maschinenreparaturen aus u. baute später selbst Textilmaschinen, vor allem Strumpfwebstühle;
    M Maria-Sibilla Hubbert (1832–72) aus Horneburg/Westf.;
    B Wilhelm (1864–1955), Dr.-Ing. E. h., Maschinenfabr., Teilhaber K.s bis 1936;
    - 1893 Maria Ziellenbach (1865–1940) aus K.;
    2 S, 2 T, u. a. Paul (* 1905), Maschinenfabr., seit 1936 Gesellschafter d. Firma, 1948-67 Leiter d. Unternehmens, dann Vorsitzender d. Aufsichtsrats, Ehrensenator d. TH Karlsruhe.

  • Biographie

    Nach Ausbildung als Schlosser und Schmied im Familienunternehmen sowie Besuch der|Gewerbeschule übernahm K. 1887 beim Tode des Vaters 24jährig die Leitung des Betriebes. Die „Maschinenbauerei von Johann Kleinewefers“ hatte kurz zuvor den Übergang vom Handwerk zur großgewerblichen Fertigung vollzogen und wurde nun von K. und seinem Bruder Wilhelm zu rascher Expansion geführt. 1890 wurden die Werksanlagen aus der Stadt hinaus verlegt und bedeutend vergrößert; das Produktionsprogramm, das bisher vor allem auf die Bedürfnisse der Krefelder Seidenindustrie abgestimmt gewesen war, wurde erheblich ausgeweitet. Hergestellt wurden nun besonders Kalander (Walzmaschinen) für die Textil- und Papierindustrie sowie ständig verbesserte Maschinen für die Mercerisierung (Behandlung mit Lauge) von Baumwolle. Seit 1901 wurden hydraulische Kalander gebaut. Nach der Jahrhundertwende entstanden Filialen in Reichenberg und Grottkau (Böhmen), Zittau (Sachsen) und Mailand. Die Firma Johann Kleinewefers Söhne gehörte vor dem 1. Weltkrieg zu den angesehensten Unternehmen der deutschen Maschinenbauindustrie. Der Maschinenfabrik waren angegliedert eine Walzgravieranstalt für Prägegravuren, ein Dampfhammerwerk sowie eine Eisen- und Stahlgießerei. Die wichtigsten Liefergebiete waren zunächst Rheinland, Süddeutschland und besonders Sachsen. Der Export ging vor allem nach Böhmen und Rußland. Nach 1914 entfiel ein erheblicher Teil der Produktion auf Rüstungsgüter (Granaten, Granatendrehbänke). Seit 1919 standen dann wieder Pressen und Walzen für die Textil-, Papier-, Gummi- und Kunststoffindustrie im Vordergrund. Der Export ging nun vorwiegend nach West- und Südosteuropa, Südamerika und den Vereinigten Staaten, in den Nahen Osten, nach Indien und nach China. K.s Bruder Wilhelm, der zahlreiche Sprachen beherrschte, bereiste weltweit die Kundschaft. Im 2. Weltkrieg beanspruchte wieder zunehmend die Rüstungsproduktion die Kapazität des Unternehmens. 1943 wurde die Maschinenfabrik in Krefeld durch Bomben völlig zerstört. Seit 1948 erfolgte unter Leitung von K.s Sohn Paul der Wiederaufbau des Werkes, dessen erste Phase K. selbst noch erlebte. Das Unternehmen, das in 4. Generation von Angehörigen der Familie Kleinewefers geleitet wird, beliefert mit einem umfangreichen Programm von Maschinen, Apparaten und Anlagen die ganze Welt. Der Jahresumsatz einschließlich der in- und ausländischen Tochtergesellschaften liegt gegenwärtig (1976) bei 200 Millionen DM. – K. war der Begründer des Maschinenbaus am linken Niederrhein. Vor dem 1. Weltkrieg war er Vorstandsmitglied des Hansabundes, später Gründungs- und Vorstandsmitglied des Papier- und des Textilmaschinenverbandes im VDMA.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Karlsruhe 1922).

  • Literatur

    Zum 50j. Bestehen d. Maschinenfabrik Joh. Kleinewefers Söhne, 1862–1912, 1912 (P);
    75 J. Kleinewefers, 1937 (P d. V);
    100 J. Kleinewefers, 1962 (P);
    Weltausstellung in Paris 1900, Amtl. Kat. d. Ausstellung d. Dt. Reiches, 1900, S. 182;
    H. Patschan, Die Maschinenindustrie im Dt. Reich, 1937;
    Textilindustrielle Kraftzentren im Rheinland, in: Rhein.-Westfäl. Ztg., Sonderausg. 1941;
    J. Wilden, Gründer u. Gestalter d. Rhein-Ruhr-Industrie, 1951, S. 35-40;
    O. Franzen, Krefeld u. s. Industrie, 1952, S. 71 f.;
    H. Rütters, Unter e. Ahnenbild, in: Die Heimat, Zs. f. niederrhein. Heimatpflege 33, 1962, S. 91-102;
    H. Rieken, Das Kleinewefers-Archiv, ebd. 46, 1975, S. 123 f.;
    E. Köppen, Krefelder Miniaturen, 1967, S. 217-20. Qu.: Fam.- u. Firmenarchiv Kleinewefers, Krefeld.

  • Porträts

    Gem. v. Lehmann, 1918;
    Bronzebüste, v. Th. A. Ackermann, 1941 (Krefeld, Eingangshalle d. Kleinewefers-Verwaltungsgebäudes).

  • Autor/in

    Werner Wolters
  • Zitierweise

    Wolters, Werner, "Kleinewefers, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 750-751 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135991048.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA