Lebensdaten
1929 – 1964
Geburtsort
Hannover
Sterbeort
Berlin-Zehlendorf
Beruf/Funktion
Schauspieler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118720600 | OGND | VIAF: 35251321
Namensvarianten
  • Kammer, Klaus
  • Cammer, Klaus

Orte

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Zitierweise

Kammer, Klaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118720600.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1896–1969), S d. Karl, beide Straßenbaumeister, u. d. Friederike Meyer;
    M Bertha (1902–52), T d. Müllermeisters Karl Henze u. d. Auguste Mäkeler;
    Hamburg 1954 Hilde (* 1928), T d. Drogisten Carl Röhling u. d. Elfriede Filter;
    2 T.

  • Biographie

    K. verließ als 17jähriger auf Wunsch seines Vaters die Oberschule und lernte im elterlichen Geschäft. 1947-49 besuchte er die private Schauspielschule der Hannov. Kammerspiele. Nach einem Ausflug ins Kabarett „Die Satansbrüder“ erhielt er sein erstes Engagement 1949/50 an den Märk. Kammerspielen in Witten/Ruhr, daneben übernahm er eine Rolle im Theater im Zimmer in Hamburg und kleine Funkrollen. 1950/51 war K. am Nordmark-Landestheater Schleswig mit 14 Rollen in 8 Monaten engagiert, wirkte 1951 an den Ruhrfestspielen Recklinghausen mit und übernahm 1951/52 ein Engagement an den Städtischen Bühnen Essen. 1952-55 spielte er am Thalia-Theater in Hamburg; 19 Rollen in 3 Jahren, davon fast die Hälfte in Boulevardstücken, ließen ihn sein Handwerk nicht nur erlernen, sondern beherrschen. 1955 ging K. nach Berlin an das Schiller- und Schloßpark-Theater. Bis 1964 spielte er hier 26 Rollen. Auswärts trat er nur einmal in Recklinghausen 1960 als „Spitta“ in „Die Ratten“ und 1963 als „Orin“ in „Trauer muß Elektra tragen“ von E. O'Neill am Wiener Burgtheater auf. Auch seine Tätigkeit für den Film und das Fernsehen beschränkte sich auf wenige wichtige Aufgaben. Aus künstlerischer Verantwortung wurde K. kein reisender Star; er wollte sich „nicht falsch verkaufen“ und blieb in Berlin, da er hier die kunstverständigsten Partner und profiliertesten Regisseure fand.

    Nach der Zusammenarbeit mit Noelte, Piscator, Rennert, Lietzau und Barlog fand er in Willi Schmidt seinen kongenialen Spielleiter und Freund. Seit ihrer ersten Begegnung 1957 in „Thomas Chatterton“ von H. H. Jahnn interpretierten sie gemeinsam den „Pierre“ in „Die Irre von Chaillot“ Giraudoux, den „Raskolnikoff“ (Ahlsen, nach Dostojewski), den „Affen“ in „Ein Bericht für eine Akademie“ (Kafka), den „Offizier“ in „Die Strafkolonie“ (nach Kafka), den „Clavigo“ im gleichnamigen Trauerspiel von Goethe, den „Leonce“ in einer Hörspielfassung von Büchners „Leonce und Lena“. Das Stigma des „Auserwählten“, das seine private Existenz mit der Darstellung seiner Rollen beinahe identisch erscheinen ließ, fand seine letzte Bestätigung in der Zusammenarbeit mit Fritz Kortner, dessen Altersweisheit und Schicksalsbürde für K. von großer Bedeutung waren; er sollte unter Kortners Regie Schillers „Ferdinand“ in „Kabale und Liebe“ spielen, doch starb er während der Proben.|

  • Auszeichnungen

    Theaterpreis 1957/58 d. Verbandes d. dt. Kritiker;
    Kunstpreis d. Stadt Berlin f. d. junge Generation, 1963.

  • Werke

    Schallplatten: K. K., Porträt e. Schauspielers (Telefunken);
    Ein Ber. f. e. Ak. v. F. Kafka (Telefunken);
    K. K. in memoriam, „Die Übungspatrone“ (Dt. Grammophon);
    Die Gesch. v. Soldaten v. Igor Strawinsky (Telefunken);
    Die Rückkehr d. verlorenen Sohnes v. A. Gide (Dt. Grammophon);
    Erzz. v. F. Kafka (Telefunken).

  • Literatur

    Theater Heute 5, No. 6, 1964, S. 8;
    H. Rischbieter, Der Schauspieler K. K., 1964 (mit Schallplatte: „Clavigo“, „Raskolnikoff“, „Andri“;
    Abb.);
    Dt. Bühnenjb. 73, 1965.

  • Porträts

    2 Porträts v. E. v. Steiger (Staatl. Schauspielbühnen Berlin);
    Pastell v. H. J. Kallmann, 1965 (im Bes. d. Künstlers);
    2 Zeichnungen v. K. Flemming (im Bes. v. Hilde Kammer);
    mehrere Zeichnungen v. O. Jensen (im Bes. d. Künstlers);
    Totenmaske, abgenommen v. F. Reuter (Berlin, Staatl. Schauspielbühnen, deren Abguß im Bes. v. Hilde Kammer).

  • Autor/in

    Rolf Badenhausen
  • Zitierweise

    Badenhausen, Rolf, "Kammer, Klaus" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 83-84 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118720600.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA