Lebensdaten
1547 – 1614
Geburtsort
Zweibrücken (Pfalz)
Sterbeort
Neuburg/Donau
Beruf/Funktion
Pfalzgraf bei Rhein ; Herzog von Neuburg
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118593951 | OGND | VIAF: 16762222
Namensvarianten
  • Philipp Ludwig
  • Neuburg, Philipp Ludwig von, Pfalzgraf
  • Pfalz-Neuburg, Philipp L. von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Philipp Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118593951.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Geschl. d. Wittelsbacher;
    V Wolfgang, Pfalzgf., Hzg. v. Z. u. N. (1526–69, s. ADB 44), S d. Ludwig II., Pfalzgf., Hzg. v. Z. (1502–32) u. d. Elisabeth v. Hessen;
    M Anna (1529–91), T d. Philipp I. d. Großmütigen, Lgf. v. Hessen (1504–67, s. NDB 20);
    B Johann I., Pfalzgf., Hzg. v. Z. (1550–1604, s. NDB X), Otto Heinrich, Pfalzgf., Hzg. v. Sulzbach (1556–1604);
    1574 Anna (1552–1632), T d. Wilhelm V., Hzg. v. Jülich-Kleve-Berg (1516–92, s. ADB 43);
    4 S u. a. Wolfgang Wilhelm, Hzg. v. N., Jülich u. Berg (1578–1653, s. ADB 44); August, Hzg. v. Pfalz-Sulzbach (1582–1632), Johann Friedrich, Pfalzgf. in Hilpoltstein (1587–1644), 4 T u. a. Anna Maria (1575–1643, Friedrich Wilhelm I., Hzg. v. Sachsen-Weimar-Altenburg, 1591-1601 Administrator v. Kursachsen, s. ADB VII);
    N Johann II., Pfalzgf., Hzg. v. Z. (1584–1635), Johann Casimir, Pfalzgf. (1589–1652, beide s. NDB X), Philipp Wilhelm, Pfalzgf., Hzg. v. N., Jülich u. Berg (1615–90, s. NDB 20).

  • Biographie

    Als ältester Sohn erbte P. 1569 das hoch verschuldete Hzgt. Neuburg nach dem Tod seines Vaters, der aufgrund einer Schenkung Kf. Ottheinrichs von der Pfalz (1502–59) diesem im Herzogtum nachgefolgt war. P. war ein strenger Lutheraner, dabei ausgesprochen reichstreu. So unterstützte er die Bemühungen Ks. Maximilians II. und Ks. Rudolfs II. um Türkenhilfe, die prot. Gravamina eher zurückstellend, und konterkarierte dadurch das Bestreben der calvin. Kurpfalz, sich an die Spitze des deutschen Protestantismus zu setzen. 1605 schloß er ein luth. Bündnis mit Baden und Württemberg. Nach der Exekution Hzg. Maximilians von Bayern gegen Donauwörth 1607 und dem gescheiterten Regensburger Reichstag 1608 ging P. jedoch auf Distanz zum Kaiser und näherte sich der Kurpfalz an. Damit wollte er Neuburg vor einer ähnlichen Exekution bewahren. An der prot. Union 1608 unter pfälz. Führung war er entscheidend beteiligt. Die ihm nach der Goldenen Bulle zustehende Vormundschaft über Kf. Friedrich V. und damit die Administration der Kurpfalz mußte er 1610 allerdings seinem calvin. Neffen Johann II. von Zweibrücken überlassen. 1574 hatte P. durch seine Heirat Ansprüche auf das Erbe Hzg. Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg erworben. Als 1609 der Erbfall eintrat, einigten er und sein erbberechtigter Sohn Wolfgang Wilhelm sich im Dortmunder Rezeß mit Kf. Johann Sigismund von Brandenburg, dem anderen Prätendenten, auf eine gemeinsame Regierung. 1613 konvertierte Wolfgang Wilhelm gegen P.s Willen zum Katholizismus, womit er die Annäherung seines Vaters an Bayern und die kath. Liga konsequent fortführte. Im Xantener Vertrag 1614 wurde die provisorische Teilung des Landes vereinbart: Jülich, Berg und Ravenstein erhielt Wolfgang Wilhelm, Johann Sigismund, der zum Calvinismus übertrat, dagegen Kleve, Mark und Ravensberg. Die gemeinsame Regierung sollte auch über P.s Tod hinaus erhalten bleiben.

  • Literatur

    L. Häusser, Gesch. d. rhein. Pfalz (…), II, 1845, hierzu Reg.bd. v. P, Loos u. Th. Neubauer, 1971;
    E. Kossol, Die Reichspol. d. Pfalzgf. P. L. v. N. (1547–1614), 1976 (Qu, L);
    Lb. Bayer. Schwaben 13, 1986, S. 61-89 (Qu, L, P);
    M. Schaab, Gesch. d. Kurpfalz, II, 1992 (L).

  • Porträts

    Kupf. v. W. Kilian (1612), Abb. b. H. Rall, Pfalz-Neuburg u. seine Fürsten, in: Neuburger Kollektaneenbl. 109, 1955, S. 21;
    vgl. Singer II, Allg. Bildniskat., Nr. 23707.

  • Autor/in

    Peter Fuchs
  • Zitierweise

    Fuchs, Peter, "Philipp Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 383-384 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118593951.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA