Lebensdaten
1898 – 1945
Geburtsort
Niederwenigern/Ruhr
Sterbeort
Berlin-Plötzensee
Beruf/Funktion
katholischer Gewerkschaftler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118924958 | OGND | VIAF: 62347558
Namensvarianten
  • Groß, Nikolaus Franz
  • Groß, Nikolaus
  • Groß, Nikolaus Franz

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Groß, Nikolaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118924958.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nikolaus (1857–1946), Schmiedemeister, S d. Winzers Lorenz in Moselkern u. d. Maria Anna Ringelstein;
    M Elisabeth (1861–1929), T d. Drechslers Frdr. Naße u. d. Elisabeth Grüter;
    Niederwenigern 1923 Elisabeth (* 1901), T d. Bergmanns Wilh. Heinr. Koch u. d. Bernhardine Barbeck;
    3 S, 4 T.

  • Biographie

    G. trat nach Handwerkslehre und Selbststudium der katholischen Gewerkschaftsbewegung bei, für die er 1922 als Gewerkschaftssekretär nach Niederschlesien und 1924 ins Ruhrgebiet ging, bis ihn 1927 die „Westdeutsche Arbeiterzeitung“ in ihre Redaktion rief. Ihrem Nachfolgeorgan, der „Ketteler Wacht“ stand er als Schriftleiter vor und wurde zugleich in die Führungsspitze der katholischen Arbeiterbewegung berufen. Als Mitglied des Kölner Ketteler Hauses verband ihn mit Bernhard Letterhaus und Joseph Joos eine enge Freundschaft in der gemeinsamen Sorge um die Zukunft Deutschlands. Schon früh mit dem Nationalsozialismus konfrontiert, wendete er sich, auch nach der Machtergreifung 1933, in zahlreichen Leitartikeln gegen den totalitären Anspruch des Staates. Nach dem Verbot der Zeitung legte er in Vorträgen und in kleinerem Kreis seine Auffassungen eines christlich fundierten, demokratischen Staates dar, den er nach dem Zusammenbruch des Regimes mitzugestalten hoffte. G., ein hochgebildeter Autodidakt, der sich immer dem Denken und Fühlen der Arbeiterschaft verbunden wußte, kann als Prototyp des christlichen Arbeitersekretärs gelten. Er besaß einen lebendigen Sinn für soziale und politische Gerechtigkeit und sah in der Demokratie nicht nur und nicht zuerst Freiheit sondern Verpflichtung. Seinen Lebensinhalt stellten Familie, Volk und Kirche dar, verbunden mit einer tiefen Vaterlandsliebe. Im Zusammenhang mit dem 20. Juli 1944 wurde er am 12.8.1944 verhaftet. Der Volksgerichtshof unter Freisler verurteilte ihn am 15.1.1945 zum Tode.

  • Werke

    Gemeinschaft d. Lebens;
    Rückkehr z. Fam.;
    Sieg d. Lebens, alle o. J.;
    Sieben um einen Tisch, 1946, ²1955. - Laufende Leitartikel in: Ketteler Wacht (Köln).

  • Literatur

    A. Leber, Das Gewissen steht auf, 1954, ⁸1959, S. 50 ff. (P);
    Du hast mich heimgesucht bei Nacht, Abschiedsbriefe u. Aufzeichnungen d. Widerstandes 1933–45, hrsg. v. H. Gollwitzer, K. Kuhn u. Reinhold Schneider, 1954, S. 267 ff.;
    J. Joos, So sah ich sie, Menschen u. Geschehnisse, 1958;
    ders., Am Räderwerk d. Zeit, Erinnerungen a. d. kath. u. soz. Bewegung d. Pol., o. J., S. 165 ff. (P);
    F. Kloidt, Verräter od. Martyrer? Dokumente kath. Blutzeugen d. nat.soz. Kirchenverfolgung geben Antwort, 1962, S. 30-38 ff.

  • Porträts

    nach G.s Tode nach Photos angefertigt: Kohlezeichnung v. Carls, 1947, Ölgem. v. O. Schmitz-Sons, 1948 (beide im Bes. v. Frau Elisabeth Groß);
    Rötelzeichnung v. S. Roesch, 1955 (Köln, Ketteler Haus).

  • Autor/in

    Jakob Hausmann
  • Zitierweise

    Hausmann, Jakob, "Groß, Nikolaus" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 144 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118924958.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA