Lebensdaten
1826 – 1903
Geburtsort
Würzburg
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
Vergleichender Anatom ; Zoologe
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118900757 | OGND | VIAF: 40176802
Namensvarianten
  • Gegenbaur, Karl
  • Gegenbaur, Carl
  • Gegenbaur, Karl
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Zitierweise

Gegenbaur, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118900757.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Jos. (1792–1872), zuletzt Rentamtmann in W., S d. Amtsvogts Carl in Urzell, dann in Römershag (S d. fuld. Hofkammerrats Franz, aus fuld. Beamtenfam.);
    M Elisabeth Karoline (1800–66), T d. Amtsvogts Jakob Roth in Miltenberg u. d. Eleonore Edle v. Germersheim;
    Om Joseph Roth (1807–68), Dichter, Maler (s. Brümmer; ThB);
    1) 1863 Anna Marg. Emma Streng ( 1864), 2) 1869 Ida (* 1831), T d. Anatomen Frdr. Arnold ( 1890, s. NDB I);
    1 T aus 1), 1 S, 1 T aus 2).

  • Biographie

    G. studierte nach einem damals in Würzburg vorgeschriebenen, von ihm in 3 statt in 4 Semestern absolvierten „Biennium philosophicum“ an der Würzburger Universität Medizin. Wie aber schon seine Dissertation „De limacis evolutione“ (1851) ausweist, galt sein Hauptinteresse der damals zur medizinischen Fakultät gehörenden Zoologie, und nach einer 1½jährigen Assistentenzeit im Würzburger Juliusspital ging er mit seinem Lehrer A. Kölliker 1852 nach Messina, um an der sizilianischen Küste den Bau und die Entwicklung zahlreicher wirbelloser Meerestiere zu studieren. Dem Studium der Wirbellosen widmete er auch die folgenden Jahre, und mit einer Arbeit über wirbellose Tiere „Zur Lehre vom Generationswechsel und der Fortpflanzung bei Medusen und Polypen“ hat er sich 1854 an der Würzburger medizinischen Fakultät auch habilitiert. Erst von ungefähr 1859 an wandte er sein Interesse vornehmlich den Wirbeltieren zu. Nach einer Privatdozentenzeit von nur 3 Semestern in Würzburg, in denen er, außer über Anatomie und Physiologie für Juristen, über Zoologie las, nahm er 1855 einen Ruf nach Jena an und vertrat dort vom Winter 1855/56 an zunächst als Extraordinarius die Zoologie und von 1858 an als Ordinarius die Anatomie und Zoologie. Die Physiologie, die bis dahin wie an vielen Universitäten auch in Jena mit der Anatomie verbunden war, als Ordinarius mit zu übernehmen, hatte er abgelehnt, und die Zoologie gab er 1862 an seinen Freund E. Haeckel ab, der sich auf seinen Rat hin ein Jahr zuvor in diesem Fach habilitiert hatte. Nach Ablehnung des ihm 1872 angebotenen Straßburger Lehrstuhls nahm er 1873 einen Ruf nach Heidelberg an und wirkte dort vom Winter 1873/74 bis zu seiner 1901 wegen fortschreitender Muskelschwäche von ihm erbetenen Emeritierung als ordentlicher Professor der Anatomie und Vergleichenden Anatomie. Obwohl er zu den bedeutendsten Anatomen seiner Zeit gehörte und ein in mehreren Auflagen erschienenes „Lehrbuch der Anatomie des Menschen“ (1883, ⁷2 Bände, 1898 f.) geschrieben hat, gründete sich sein Weltruf in erster Linie auf seine Leistungen in der vergleichenden Anatomie.

  • Werke

    Weitere W u. a. Grundzüge d. Vgl. Anatomie, 1859, ²1870;
    Grundriß d. Vgl. Anatomie, 1874, ²1878;
    Vgl. Anatomie d. Wirbeltiere mit Berücksichtigung d. Wirbellosen, 2 Bde., 1898/1901;
    Erlebtes u. Erstrebtes, 1901 (Autobiogr., P).

  • Literatur

    M. Fürbringer, in: Heidelberger Professoren aus d. 19. Jh. II, 1903, S. 389-466 (W-Verz.);
    ders., in: Alm. d. Wiener Ak. d. Wiss. 54, 1904, S. 339-41;
    ders., in: Bad. Biogr. VI, 1935, S. 22-31;
    W. Lubosch, in: Ll. aus Franken II, 1922, S. 144-57 (L);
    C. F. Maurer, Rede z. 100. Geb.tag, in: Jenaer Zs. f. Naturwiss. 62, 1926, S. 501-08 (P);
    |E. Stübler, Gesch. d. Med. Fak. d. Univ. Heidelberg 1386-1925, 1926, S. 306 f.;
    E. Göppert, in: BJ VIII, S. 324-39 (W, u. Tl. 1903, L);
    BLÄ (P).

  • Autor/in

    Wilhelm Katner
  • Zitierweise

    Katner, Wilhelm, "Gegenbaur, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 130-131 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118900757.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA