Adalbert
- Lebensdaten
- erwähnt 902, gestorben 906
- Beruf/Funktion
- ostfränkischer Graf
- Konfession
- katholisch?
- Normdaten
- GND: 122424883 | OGND | VIAF: 52570478
- Namensvarianten
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- Adelbert
- Adelbert von Babenberg
- Adalbert von Babenberg
- Adalbert
- Adelbert
- Adelbert von Babenberg
- Adalbert von Babenberg
- Adalbert, Franken, Graf
- Adelbert, von Babenberg
- Adalbert, Franken, Graph
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Adalbert
ostfränkischer Graf, † 9.9.906.
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Genealogie
Aus dem Hause der sog. älteren Babenberger (Popponen); V Graf Heinrich, bewährter Heerführer Karls III. gegen die Normannen (vor Paris 886);
M Baba, Schw König Heinrichs I., ist sagenhaft;
B Adalhard und Heinrich;
⚭ Brunhilde von Schwaben. -
Biographie
Als Inhaber der väterlichen Grafschaften im Grabfeld, Tullifeld, Saalegau, anfangs auch im Volkfeld, waren die Söhne des ostfränkischen Grafen Heinrich die natürlichen Gegenspieler der von König Arnulf und König Ludwig begünstigten hessisch-rheinfränkischen Konradiner im Kampfe um eine herzogartige Stellung in Franken. A.s Stützpunkt war die 902 erstmals genannte Burg Babenberg auf dem heutigen Domberg zu Bamberg. Als A. damals in die 897 „aus geringfügigen Gründen“ (Regino von Prüm) ausgebrochene Fehde seiner Brüder mit den Konradinern, vor allem dem Bischof von Würzburg, eingriff, begann der Entscheidungskampf zwischen den beiden Familien. Bei einem Ausfall aus Bamberg kam Heinrich ums Leben, der gefangene Adalhard wurde von den Konradinern hingerichtet, ein Fürstenspruch zu Forchheim (903) entzog den beiden ihre Güter. A., persönlich noch nicht betroffen, setzte nun jahrelang den erbitterten Kampf in blitzartigen Überfällen fort, verjagte Bischof Rudolf aus Würzburg, seine Konradinischen Brüder aus dem Spessart, verheerte ihre Besitzungen und bedrohte die Wetterau. Sein Sieg bei Fritzlar (906) kostete dem älteren Konrad, Vater des nachmaligen Königs, das Leben. Der Ladung vor einen Reichstag nach Tribur leistete er keine Folge, ja, er brachte auch dem königlichen Heer, das die Reichsacht an ihm vollstrecken sollte, eine Niederlage bei. In Theres am Main belagert, ließ er sich, angeblich durch hinterlistige Versprechungen des Erzbischofs Hatto von Mainz, bewegen, die Gnade des Königs zu suchen, wurde aber in dessen Abwesenheit enthauptet. Bamberg fiel an König Ludwig. Im Grabfeld behauptete sich die nicht an der Fehde beteiligte Linie seines Oheims Poppo (spätere Grafen von Henneberg?). Da die Konradiner auf Rheinfranken beschränkt blieben, entschied sich mit dem Ausgang der Fehde der Charakter Ostfrankens als Königsland. A.s Kühnheit lebte in Volksliedern fort, die österreichischen „Babenberger“ betrachteten ihn wohl zu Unrecht als ihren Ahnherrn.
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Literatur
ADB I (unter Adelbert); F. Stein, Gesch. d. Kg.s Konrad I., 1872;
E. Dümmler, Gesch. d. ostfränk. Reiches III, ²1888;
E. v. Guttenberg, Die Regg. d. Bischöfe u. d. Domkapitels v. Bamberg, 1. Lieferung, 1932 (weitere L). -
Autor/in
Erich Freiherr von Guttenberg -
Zitierweise
Guttenberg, Erich Freiherr von, "Adalbert" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 42 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122424883.html#ndbcontent