Lebensdaten
1762 – 1837
Geburtsort
Weimersheim bei Windsheim
Sterbeort
Breslau
Beruf/Funktion
Bankier ; Kaufmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116409916 | OGND | VIAF: 25353021
Namensvarianten
  • Moriz, Johann Wolfgang (bis 1813)
  • Eichborn, Johann Wolfgang
  • Moriz-Eichborn, Johann Wolfgang
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Zitierweise

Moriz-Eichborn, Wolfgang, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116409916.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Mich. Moriz (1720–68), brandenburg-ansbachischer Wildmeister in Weimersheim, S des Joh. Jakob Moriz, Forstmeister u. Marschkommissar in Schillingsfürst;
    M Maria Dor. Helene (1730 – um 1770), T des Justizamtmanns Vollrath Frdr. Jakob Rübel in Schmiedelfeld u. Gröningen (Württ.);
    Breslau 1794 Juliane Frieder. (1775-1832), T des Joh. Frdr. Eichborn s. Genealogie (1);
    4 S, u.a. Louis Theodor (1812–82), trat 1827 in die Fa. ein u. wurde 1837 Nachf. des V, hervorragend beteiligt am Ausbau des schlesischen Eisenbahnnetzes, errichtete 1845 eine Privatbank mit der Befugnis der Notenausgabe, seit 1848 Kaufm.ältester v. Breslau;
    E (S des Louis Theod.) Heinr. Phil. v. E. (seit 1908, 1844-1926), Teilh., dann Seniorchef v. E. & Co., Präs. der Ind.- u. Handelskammer, Kommissar der kgl. Rentenbank in Breslau, Hermann E. (1847–1918), Komp. u. Musikschriftsteller, hielt sich in Bozen seit 1891 ein kleines Orchester.

  • Biographie

    Von der Schule in Schwabach kam der 15jährige Moriz nach Hof in die Lehre. Hier lernte er neben seiner Arbeit Französisch. Seit 1783 war er 4 Jahre Kommis in Sankt Gallen, ging dann nach Nantes und übernahm dort eine Reisetätigkeit für die Firma Lefort Günzler. Über 4 Jahre durchreiste er Frankreich, Flandern, Holland, Deutschland, Österreich und kam unter anderem auch nach Schlesien, wo er 1792 die einzige Tochter von Johann Friedrich E. kennenlernte und sich mit ihr verlobte. Durch die Französische Revolution gezwungen, 1793 seine Stellung in Nantes aufzugeben, wurde Moriz 1794 in die Firma aufgenommen. 1807 wurde er zum Kaufmannsältesten, 1809 zum Vorsteher der Breslauer Stadtverordnetenversammlung gewählt. Nach dem Tod seines Schwiegervaters führte er nicht nur die Firma, sondern durch landesherrliche Genehmigung auch den Familiennamen E. weiter. E. war in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts persönlich und geschäftlich der Führer der Breslauer Kaufmannschaft. Seine Stellung in der Wirtschaft geht aus einer gelegentlichen Bemerkung in einem Schreiben an die Regierung hervor: „Möchte die Königliche Regierung wissen, daß, wenn ich meinen Kredit zurückziehe, die schlesischen Märkte alteriert werden müssen.“ Mit seiner Unterstützung entwickelte sich als neuer schlesischer Wirtschaftszweig die Baumwollindustrie, die in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts international bekannten Breslauer Wollmärkte und die Anfänge der oberschlesischen Eisen- und Zinkproduktion. Der Firma selbst hat er hierdurch neue Wege gewiesen. Von großer Bedeutung wurden für sie seine umfangreichen geschäftlichen Beziehungen zur Preußischen Seehandlung, die unter anderem seine Dienste durch Wechselvorschüsse bei den Kontributionszahlungen Preußens an Frankreich stark in Anspruch nahm. 1805-09 gingen auch englische Subsidienzahlungen an Österreich durch seine Hände. Wie in- und ausländische Staaten ihn mit Vertrauen auszeichneten, taten dies auch Persönlichkeiten wie Freiherr vom Stein, Hardenberg, Haugwitz, Blücher, Gneisenau, York und viele andere. – Ein 1951 unternommener Versuch, in Nürnberg unter der gleichen Firma ein Bankgeschäft zu betreiben, schlug 1956 fehl.

  • Literatur

    NND 15 (1837), II, 1839; K. v. Eichborn, in: Schles. Lb. I, 1922; H. Freymark, Das Werden d. Wirtsch. Breslaus nach d. Befreiungskriegen, = Btrr. z. Gesch. d. Stadt Breslau 11, 1940 (P).

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: K. v. Eichborn, Das Soll u. Haben v. E. &
    Co. in 175 J., 1903 (P);
    ders., Das Soll u. Haben v. E. &
    Co. in 200 J., 1928 (P);
    E. Moll, Das Soll u. Haben v. E. &
    Co. in 200 J., in: Bank-Archiv, 1928/29, S. 56-58;
    Die Bank, Jg. 1928, H. 11;
    H. Hölzer, Das Ende e. traditionsreichen Bankhauses, in: Der Volkswirt 11, 1957, Nr. 5;
    Ekart v. Eichborn, Fam. v. E., 1928;
    225 J. Bankhaus E. u. Co. 1728-1953, 1953.

  • Autor/in

    Hans-Henning Zabel
  • Zitierweise

    Zabel, Hans-Henning, "Moriz-Eichborn, Wolfgang" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 368 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116409916.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA