Lebensdaten
1918 – 1992
Geburtsort
Baden bei Wien
Sterbeort
Hinterbrühl bei Mödling
Beruf/Funktion
Pianist ; Komponist ; Musikpädagoge ; Musikschriftsteller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 124623352 | OGND | VIAF: 51876925
Namensvarianten
  • Werba, Erik
  • Webra, Erika
  • Werba, E.
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Werba, Erik, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124623352.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1884–1945, kath.), aus Graz, Kapellmeister, Komp., Päd., Mitbegr. u. 1. Posaunist d. Wiener Tonkünstlerorchester u. d. daraus hervorgegangenen Wiener Symphonieorchesters bzw. d. Wiener Symphoniker, Vizepräs. d. Kapellmeister-Union Österreichs u. d. Österr. Musikverbandes, 1920–34 Gde.rat u. Kulturreferent in B. (s. Dt. Musiker-Lex., hg. v. E. H. Müller, 1929; ÖML), S d. Rudolf, Gutsbes., u. d. Franziska Schalk;
    M Elsa Kleyna;
    Ov Josef (1867–1908), Mil.musiker b. e. Inf.rgt., dann am Stadttheaterorch. in Graz, Rudolf (1875–1920), Hornist u. Schlagzeuger b. Stadttheaterorch. in Graz, Alexander (1877–1950), Klarinettist, Bratscher u. Schlagzeuger, Mil.musiker b. e. Inf.rgt., gründete 1904 d. Postkapelle in Graz, Robert (1888– n. 1966), Hornist, Mil.musiker b. e. Inf.rgt., dann am Stadttheaterorch. in Graz, 1912–14 b. Wiener Tonkünstlerorch. (alle s. ÖML);
    1 B Ludwig jun. (1909–65), Komp., Dirigent u. Chormeister (s. ÖML);
    1944 Ada (Ado, Ady) Kafko (Ps. A. Robert) (1923–89) aus W., Sängerin (s. ÖML; Kosch Theaterlex.);
    2 S Hans Robert (* 1944), Journ., Rundfunkmoderator, seit 1979 b. ORF, 1993 Gast-Prof. f. Operngesch. an d. Musikhochschule Wien (s. ÖML), Michael (* 1955), Fagottist, 1975 Mitgl. d. Wiener Symphoniker, seit 1976 d. Wiener Staatsoper, 1979 Solofagottist ebd., 1982 Leiter d. Fagottklasse am Konservatorium Wien (s. ÖML);
    Gr-N Markus (* 1973), Sänger, Bariton (s. Kutsch-Riemens).

  • Biographie

    W. erhielt bei seinem Vater ersten Musikunterricht und trat bereits im Alter von sieben Jahren als Pianist öffentlich auf. Während seiner Gymnasialzeit in Baden wirkte er als Geiger und Konzertmeister im Schulorchester mit. 1936–39 studierte er an der Musikakademie in Wien Komposition bei Joseph Marx (1882–1964), Klavier bei Oskar Dachs (1881–1957) sowie an der Univ. Wien Musikwissenschaft bei Egon Wellesz (1885–1974), Robert Lach (1874–1958) und Erich Schenk (1902–74). 1940 wurde er mit einer Arbeit über „Die Rolle des Sängers von Homer bis Pindar“ zum Dr. phil. promoviert.

    Von Anfang an verfolgte W. eine Laufbahn als Musikschriftsteller und ausübender Musiker: Bereits seit 1936 trat er im Rundfunk als Pianist auf und schrieb seit 1937 Musikkritiken für Tageszeitungen. Nach Kriegsdienst und -gefangenschaft hatte er in der Spielzeit 1945 / 46 eine Stelle als Kapellmeister am Stadttheater Baden inne und arbeitete daneben seit 1946 als Musikkritiker bei verschiedenen Tageszeitungen, wie dem Wiener „Kurier“ und der „Wiener Zeitung“. 1950 war er Mitbegründer und Redakteur der Zeitschrift „Musikerziehung“ und seit 1953 Redakteur der „Österreichischen Musikzeitschrift“. Zudem leitete W. 1946–87 sehr erfolgreich die Mozartgemeinde Wien, um deren Neuorganisation er sich verdient machte. 1949–92 unterrichtete er an der Wiener Musikakademie und hatte dort seit 1965 eine Professur für Lied und Oratorium inne; 196471 wirkte er auch als Gast-Professor an der Musikakademie Graz.

    Als Pianist konzentrierte sich W. ganz auf die Liedbegleitung und wurde neben Gerald Moore (1899–1987) einer der bedeutendsten Klavierpartner großer Sängerinnen und Sänger seiner Zeit. Seit 1949 unternahm er Konzerte und Tourneen u. a. mit Irmgard Seefried (1919–88), Christa Ludwig (* 1928), Evelyn Lear (1926–2012), Edda Moser (* 1938), Brigitte Fassbaender (* 1939), Ernst Haefliger (1919–2007), Nicolai Gedda (1925–2017), Walter Berry (1929–2000) und Peter Schreier (* 1935). Einen festen Platz in der Geschichte der Salzburger Festspiele sichern W. seine dortigen Liederabende mit den genannten Interpreten von 1956 bis 1986, von denen viele durch Schallplatteneinspielungen dokumentiert sind.

    Seine Einsichten in die Liedinterpretation und -begleitung gab W. in zahlreichen Meisterklassen weiter: Seit 1974 leitete er eine Klasse für Liedgestaltung an der Musikhochschule München, außerdem gab er – teilweise gemeinsam mit seiner Frau Ada Kafko – Meisterklassen in vielen Städten Europas sowie in den USA, Japan und Australien. Zu seinen Schülern gehören namhafte Sänger und Pianisten, wie z. B. Edith Wiens (* 1950), Franz Hawlata (* 1963), Walter Berry (1929–2000), Francisco Araiza (* 1950), Irwin Gage (* 1939) und Wolfram Rieger.

    Neben zahlreichen Aufsätzen für die von ihm redigierten Zeitschriften verfaßte W. Monographien zu Richard Strauss (1949), Joseph Marx (1964), Hugo Wolf und Erich Marckhl (1972). Schließlich hat W. auch selbst Lieder, Kammermusik, Bühnenmusiken und ein Singspiel (Trauben f. d. Kaiserin, 1948, UA 1954 Raimundtheater Wien) geschrieben. Eine weitere Facette seines künstlerischen Wirkens sind die Programme der sog. „Wiener Komödienlieder“, die W. mit der Schauspielerin Elfriede Ott (* 1925) im Wiener Konzerthaus präsentierte.

  • Auszeichnungen

    |u. a. Mozart Medaille d. Wiener Konzerthausges. (1948);
    Silberne Mozart Medaille Salzburg (1957);
    Musikpreis d. Landes Niederösterr. (1965);
    Österr. Ehrenkreuz f. Wiss. u. Kunst (1968);
    Ehrenmitgl. d. Internat. Stiftung Mozarteum (1968);
    Kulturpreis d. Landes Niederösterr. f. Musik (1974);
    Goldene Mozart Medaille Wien (1988);
    Rr.kreuz d. dän. Danebrog-Ordens;
    Mozart-Medaille (Paris);
    Ehrenmitgl. d. japan. Mozart-Ges.

  • Werke

    Weitere W u. a. Liederzyklen: Höderlin-Gesänge f. mittlere Stimme u. Streichquartett, 1940;
    Holder Morgen: 5 Lieder f. Sopran, konzertante Flöte, Streichorch. u. Harfe, 1944;
    Stille Träume u. Stunden d. Klage (daraus: Tandarei, Zuversicht, Liebesandacht, gedr. 1956;
    Ernste Gesänge, „Dialoge“ n. I. Bachmann u. D. Brier;
    Bühnenmusiken zu Schauspielen;
    – Duos f. 2 Violinen;
    Slaw. Lied f. Violoncello u. Orch., 1957;
    Schrr.: Ital. Liederbücher v. Hugo Wolf u. Joseph Marx, in: Österr. Musikzs. 25, 1970, S. 600–07;
    Historisches u. Aktuelles z. Interpretation d. Schubert-Liedes, ebd. 27, 1972, S. 194–200;
    Das Lieder-Progr. auf d. Weg z. Festspiel, ebd. 28, 1973, S. 319–25;
    Der Hugo-Wolf-Liederabend, ebd. 28, 1973, S. 434–37;
    Hugo Wolfs Liedschaffen aus d. Sicht v. heute, ebd. 33, 1978, S. 57–64;
    Monogr.: Hugo Wolf oder Der zornige Romantiker, 1971, gekürzte Neued. u. d. T. Hugo Wolf u. seine Lieder, 1984.

  • Literatur

    |H. U. (sic!), E. W. z. 50. Geb.tag, in: Österr. Musikzs. 23, 1968, S. 279;
    ebd., 33, 1978, S. 396;
    R. Klein, E. W. z. 70. Geb.tag, ebd. 43, 1988, S. 284;
    N. N., E. W. 60 Jahre, in: Mitt. d. Internat. Stiftung Mozarteum 26, 1978, H. 3–4, S. 26;
    Nachrufe: J. Kaiser, Ein Leben als Partner, in: SZ v. 13. 4. 1992;
    G. R. K. [= G. R. Koch], Liedmeister, in: FAZ v. 13. 4. 1992;
    N. N., in: Acta Mozartiana 39, H. 1, 1992, S. 13;
    K. H. Fussl, in: Mitt. d. Internat. Stiftung Mozarteum 41, H. 1–2, 1993, S. 86;
    R. Klein, Der letzte Klassiker, In memoriam E. W., in: Österr. Musikzs. 47, 1992, S. 301 f.;
    E. W., in: Das Orchester 40, H. 7–8, 1992, S. 958 f. (P);
    – Kürschners dt. Musiker-Kal., 1954;
    Wer ist wer in Österr.;
    Teichl;
    Österr. Personenlex.;
    Hist. Lex. Wien;
    MGG;
    Riemann;
    Honegger-Massenkeil, Das gr. Lex. d. Musik;
    New Grove²;
    ÖML;
    Kosch, Theaterlex.

  • Porträts

    |Photogr. v. W. (?) Neumeister, Abb. u. a. in: Das Orchester, 1992 (s. L).

  • Autor/in

    Marion Brück
  • Zitierweise

    Brück, Marion, "Werba, Erik" in: Neue Deutsche Biographie 27 (2020), S. 798-799 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124623352.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA