Lebensdaten
1892 – 1970
Geburtsort
Crimmitschau (Sachsen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13980319X | OGND | VIAF: 262397906
Namensvarianten
  • Täufel, Kurt Albert
  • Täufel, Kurt
  • Täufel, Kurt Albert
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Täufel, Kurt, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13980319X.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August Richard (1854–1927, Weber in C.;
    M Pauline Anna Tetzner (1858–1940;
    B Richard Arthur (1881–1966;
    Leipzig 1929 Anneliese Agnes Schultze (1900–96, Päd.;
    2 S Alfred (* 1933), Dr. sc., Lebensmittelchemiker, Mithg. d. „Lebensmittel-Lex.“, 1979, ⁴2005 (s. L), Richard (* 1933), Germanist, Informatiker.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1912 in Altenburg (Thür.) studierte S. bis 1914 Naturwissenschaften und Pädagogik an der Univ. Leipzig, leistete Kriegsdienst und studierte 1919–21 Chemie und Lebensmittelchemie an der Univ. München. 1921 erfolgte hier seine Promotion zum Dr. phil. bei Theodor Paul (1862–1928) mit einer Dissertation über künstliche Süßstoffe in Lebensmitteln. Danach war T. 1921–|29 Assistent von Paul am dortigen Institut für Pharmazie und angewandte Chemie. Mit einer Arbeit zur Chemie der natürlichen und künstlichen Süßstoffe habilitierte sich T. 1925 hier für Lebensmittelchemie und wurde zum Privatdozenten ernannt. 1929–36 war er apl. Professor an der Univ. München und stellv. Leiter der Dt. Forschungsanstalt für Angewandte Chemie und Lebensmittelchemie, ebenfalls an der Univ. München. In beiden Institutionen forschte T. hauptsächlich über Veränderungen von Lebensmitteln bei deren Verarbeitung und Lagerung. Mit Franz Fischler (1876–1957) und Siegfried Walter Souci (1904–92) untersuchte T. die Reduktionswirkung von Zuckern und begann mit Arbeiten über die Maillard-Reaktion. 1936 erhielt T. eine ao. Professur an der TH Karlsruhe und wurde Direktor der Bad. Lebensmitteluntersuchungsanstalt, wo er seine Untersuchungen über den Verderb von Nahrungsfetten fortsetzte. 1940–45 Ordinarius für Lebensmittelchemie an der TH Dresden, folgte 1945–47 eine Tätigkeit als Lebensmittelchemiker in der Chemisch-Pharmazeutischen Fabrik Freiberg in Sachsen. Auf Initiative von Wilhelm Ziegelmayer (1898–1951) wurde er danach als stellv. Direktor an das neugegründete Institut für Ernährung und Verpflegungswissenschaft Potsdam-Rehbrücke berufen (1957–62 Direktor). Seit 1959 war T. zudem Bereichsleiter für Lebensmittelchemie am Institut für Ernährung der Dt. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Als hervorragender Hochschullehrer bildete T. in München, Karlsruhe, Dresden und Berlin Generationen von Lebensmittelchemikern aus. Insbesondere auf den Gebieten der Fett-, Saccharid- und der Citronensäureforschung schlug T. – ausgehend von stofflich-analytischen Belangen – die Brücke zu ernährungsphysiologischen Fragestellungen. Damit wurden in der Ernährungsforschung als Verbindung zwischen Nahrung (Lebensmittel, Nährstoffe) und Ernährung (Stoffwechsel, Ernährungsphysiologie) erfolgreich neue Wege beschritten. Als Begründer und Herausgeber der Zeitschrift „Nahrung“ (1957) und Mitherausgeber (seit 1957, mit Max Ulmann, 1897–1990) der „Ernährungsforschung“ prägte er das Profil dieser Fachzeitschriften.

  • Auszeichnungen

    A Mitgl. d. Leopoldina (1955);
    korr. Mitgl. d. Sächs. Ak. d. Wiss., Leipzig (1959);
    Ehrenmitgl. d. Österr. Ges. f. Ernährungsforsch., Wien (1961), d. Chem. Ges. d. DDR u. d. Ungar. Wiss. Ver. d. Lebensmittelindustrie (1967);
    Dr. rer. nat. E. h. (TU Dresden 1957);
    Wilhelm-Norman-Medaille d. Dt. Ges. f. Fettwiss. (1955);
    Nat.preis 2. Kl. d. DDR (1952);
    Nat.preis f. Wiss. u. Technik d. DDR (1957);
    Hervorragender Wiss. d. Volkes (1962).

  • Werke

    mehr als 640 wiss. Publl., u. a. Die Bedeutung chem. Forsch.arb. f. d. Lebensmittel-Technol. sowie f. d. Überwachung d. Verkehrs mit Lebensmitteln, 1927;
    Ernährungsforsch. u. zukünftige Lebensmittelchemie, 1950;
    Hg.:
    Ernährung u. Diät in Klinik, Kurort u. Betrieb, 1960 (mit H. Krauß).

  • Literatur

    Nat.preisträger 1952, 1953, S. 93–96 (P);
    U. Freimuth u. K. Rauscher, in: Nahrung 2, 1958, S. 1–5;
    R. Pohloudek-Fabini, in: Pharmazie 12, 1957, S. 851 (P);
    M. Ulmann, in: Ernährungsforsch. 2, 1957, S. 671–75 (P);
    H. Haenel, ebd. 15, 1970, S. 29 f. (P);
    U. Freimuth u. Alfred Täufel, in: Jb. 1969/70 d. Sächs. Ak. d. Wiss., Leipzig, 1972, S. 299–334 (W-Verz., P);
    B. Gassmann, H.-J. Lewerenz u. F. Linow, Zur Gesch. d. institutionalisierten Ernährungsforsch. in Dtld., in: Ernährungs-Umschau 43, 1996, S. 208–14 (P);
    Pogg. VI, VII a;
    Professoren TU Dresden.

  • Autor/in

    Dieter Johnsen
  • Zitierweise

    Johnsen, Dieter, "Täufel, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 760-761 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13980319X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA