Lebensdaten
gestorben 846
Beruf/Funktion
Benediktiner
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 104129476 | OGND | VIAF: 52122993
Namensvarianten
  • Reginbert von der Reichenau
  • Reginbertus, Augiensis
  • Reginbert, von Reichenau
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Reginbert von der Reichenau, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd104129476.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    R. war unter den Reichenauer Äbten Waldo (reg. 786-806), Heito (reg. 806-23), Erlebald (reg. 823-38) und Ruadhelm (reg. 838-42) als Schreiber und Bibliothekar tätig. Er katalogisierte 821/22 die über 400 Codices umfassende Reichenauer Bibliothek, sodann die unter den Äbten Erlebald und Ruadhelm geschaffenen Bände und die darüber hinaus eingegangenen Bücher. Die (nicht vollständig erhaltene) Liste der von ihm persönlich geschriebenen oder erworbenen Werke umfaßt 42 Bücher, darunter zwei Bände ad docendum Theodiscam linguam, „für den Unterricht im Deutschen“. Noch im 17. Jh. war diese Katalogserie in Form eines Rotulus erhalten. Damit ist R. der Schöpfer des frühesten geordneten großen Bibliothekskatalogs im Mittelalter und ein typischer Vertreter karolingischer Kultur.

    Eine Reihe von Büchern versah R. mit seinem Exlibris, in dem er den Leser in Prosa und in Versen zu überzeugen versuchte, die Reichenauer Bücher gut zu behandeln und zurückzugeben. 817 veranlaßte R. die Mönche Tatto und Grimalt, eine Art kritischer Ausgabe der Benediktregel herzustellen (MGH Epistolae 5, 1898-1899, S. 302), sowie um 841 Walahfrid Strabo, eine Liturgiegeschichte – die erste des Abendlandes – zu verfassen (MGH Capitularia 2, 1897, S. 474). R. schrieb die alemann. Minuskel in einer zierlichen Ausprägung; sogar der Capitalis rustica gab er eine individuelle Form. Mit sparsamsten Mitteln gestaltete er Blatt für Blatt zu einem Kunstwerk. 28 Handschriften, die er ganz oder teilweise geschrieben hat, sind identifiziert; die bedeutendste ist der „St. Galler Klosterplan“ (um 825).

  • Werke

    Ed. d. Rotulus nach Abschrr. in: Ma. Bibl.kataloge Dtld.s u. d. Schweiz, hg. v. P. Lehmann, 1, 1918, S. 244-62;
    Exlibris in beiden Fassungen (Poesie u. Prosa) autograph erhalten in Berlin lat. 4° 676 (z. Zt. in Krakau), Stuttgart Theol. et Phil. 2° 95 u. Zürich Rh. 73, ed. in:
    MGH Poetae 2, 1884, S. 424 u. Anm. 7.

  • Literatur

    P. Lehmann, Ma. Bibl.kataloge Dtlds. u. d. Schweiz, 1918, S. 238-44 (z. älteren Forschungsgesch.);
    W. Berschin, Eremus u. Insula, St. Gallen u. d. Reichenau im MA, 1987, S. 11, 55, 58 u. Abb. 6-7;
    M. M. Tischler, R.-Hss., in: Scriptorium 50, 1996, S. 175-83 (zu streichen Karlsruhe Aug. VIII);
    Studien z. St. Galler Klosterplan II, hg. v. P. Ochsenbein u. K. Schmuki, 2001;
    Lex. MA (die Karlsruher Signatur Aug. CIX zu ersetzen durch Aug. CXXXVI u. CCII);
    Vf.-Lex. d. MA² (die Stuttgarter Sign. HB XIV 4 zu korrigieren in Theol. et Phil. 2º 95).

  • Autor/in

    Walter Berschin
  • Zitierweise

    Berschin, Walter, "Reginbert von der Reichenau" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 266 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104129476.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA