Lebensdaten
1878 – 1959
Geburtsort
Marienburg (Westpreußen)
Sterbeort
Tübingen
Beruf/Funktion
Germanist ; Jurist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118716875 | OGND | VIAF: 64136503
Namensvarianten
  • Genzmer, Felix Stephan Hermann
  • Genzmer, Felix
  • Genzmer, Felix Stephan Hermann
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Zitierweise

Genzmer, Felix, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118716875.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Stephan (1849–1927), Dr. iur. h. c., Senatspräs, am Preuß. Oberverwaltungsger. (s. Wi. 1922), S d. Hermann, Dr. med., prakt. Arzt in Marienwerder, u. d. Ottilie Dittmann;
    M Margarete (1854–1917), T d. Heinr. Born (* 1812), Ziviling.|u. Maschinenfabr., u. d. Agnes Heym;
    Ov Ewald (s. 1), Felix (s. 2);
    B Erich (1893-1970), Prof. d. Rechte in Hamburg;
    Stettin 1907 Helene (1881–1956), T d. Konteradmirals Max Foß (1850–1939) u. d. Therese Hoffmann;
    1 S, 2 T Harald (* 1909), Prof. a. d. Musikhochschule München, Komponist, Helga (⚭ Ulrich Hausmann, * 1917, Archäologe), Hildrun (⚭ Johs. Doerr, * 1912, Prof. d. Math.).

  • Biographie

    In Marienwerder und Berlin auf dem Gymnasium schon aus eigenem Antrieb sich an altnordischen Dichtungsformen versuchend – die obligaten Liebesgedichte schrieb er in schwierigster Skaldenform –, studierte G. doch aus innerer Berufung seit 1898 Jura (Dr. iur. Königsberg), wurde Regierungsrat 1912, Ministerialrat im preußischen Innenministerium 1919, 1920 ordentlicher Professor für Öffentliches Recht in Rostock (und Mitglied des Staatsgerichtshofs für das Deutsche Reich), 1922 in Marburg, 1934 in Tübingen bis zur Emeritierung 1945. 1945-47 war er Mitglied des von der amerikanischen Militärregierung in Heidelberg einberufenen Gesetzgebungsausschusses. Auf juristischem Gebiet galten seine Veröffentlichungen dem öffentlichen Recht und der deutschen Rechtsgeschichte, wo insbesondere sein Aufsatz über die germanische Sippe als Rechtsgebilde (in: ZSRGG 67, 1950) mit dem für G. typischen Mut zur Revision lange gültiger Ansichten hervortritt. – Seit der Jugend galt seine Neigung einem zweiten Bereich. In der altnordischen Philologie gehen seine wissenschaftlichen Arbeiten aus von der Übersetzer-Begabung, die zuerst und sofort mit der „Edda“ der „Sammlung Thule“ (I, Heldendichtung, 1912, II, Götterdichtung und Spruchdichtung, 1920, beide mit Einleitung und Anmerkungen von A. Heusler, zahlreiche Neuauflagen) weite Anerkennung fand. Übersetzungs-Veröffentlichungen erfüllten auch wieder den Lebensabend: „Heliand“ (1948), „Beowulf (1950), „Der Ackermann aus Böhmen“ (1951), „Waltharius“ (1953), „Nibelungenlied“ (1955). In Büchern und Aufsätzen hat G. die Weite der germanischen Altertumskunde gefördert von germanischer Seefahrt und Schiffbau bis zur Literaturgeschichte und Poetik. Auch hier ist bezeichnend sein Mut zur Revision bewährter Vorstellungen wie zum Beispiel der vom Zusammenwirken von Heldensage und Heldenlied (Vorzeitsage und Heldenlied, in: Festschrift P. Kluckhohn und H. Schneider, 1948). – In seiner Edda-Übersetzung, die seinen Ruhm in der breiten Öffentlichkeit begründete, erreichte G. eine neue Stufe in der Kunst der Übertragung aus dem Altnordischen. Zusammen mit Andreas Heusler schuf er eine Anschauung germanischer Altertumskunde und „germanischer Erneuerung“, die durch die wechselvollen Aspekte von der Zeit vor dem 1. Weltkrieg bis nach dem zweiten eine so eigenwillige wie „klassische“ Gültigkeit bewahren konnte.|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Tübingen 1927), Mitgl. d. Schwed. Ak. d. Wiss..

  • Werke

    Verz. v. H. Dörr, in: Edda, Skalden, Saga, Festschr. z. 70. Geb.tag v. F. G., 1952, Forts. bis 1959, Ms. im Germanist. Inst. d. Univ. München (nur Arbb. z. Germanistik u. z. german. Recht);
    Kürschner, Gel.-Kal.

  • Literatur

    F. G., Wie ich dazu kam, d. Edda zu übersetzen, in: Klüter Bll., 1951;
    W. Mallmann, in: Archiv d. öffentl. Rechts 84, 1959, S. 491 f.;
    H. Schultze-v. Lassaulx, in: ZSRGG. 77, 1960, S. 518-24.

  • Porträts

    Phot. (München, Seminar f. Dt. Philol.).

  • Autor/in

    Hugo Kuhn
  • Zitierweise

    Kuhn, Hugo, "Genzmer, Felix" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 195-196 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118716875.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA