Lebensdaten
1881 – 1951
Geburtsort
Bad Nauheim
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Röntgenologe ; Kardiologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 131530712 | OGND | VIAF: 110045021
Namensvarianten
  • Groedel, Franz Maximilian
  • Groedel, Franz
  • Groedel, Franz Maximilian
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Zitierweise

Groedel, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131530712.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Isidor Maximilian (1850–1921), Dr. med., Prof., Geh. Medizinalrat, Inh. e. Sanatoriums, Pionier d. Balneol. u. Kardiol. (1899 kontinuierl. Digitalistherapie), Ehrenbürger v. Bad Nauheim, S d. Baruch (1815–92), Kaufm. in Friedberg, dann in Frankfurt/M., u. d. Jeanette Herz (1819–94);
    M Rosa Klopfer ( 1950) aus Augsburg;
    B Theo (* 1878, 1914/18), Kardiol., Mitarbeiter G.s an d. direkten Röntgenkinematographie.

  • Biographie

    Als Schüler des Münchener Röntgenologen Rieder übernahm G. 1909 die Röntgenabteilung am Hospital zum Heiligen Geist in Frankfurt/Main. Daneben widmete er sich seit 1921 dem väterlichen Privatsanatorium in Bad Nauheim. 1920 habilitierte er sich an der Universität Frankfurt für Röntgenologie und physikalische Therapie (1926 außerordentlicher Professor). Sichtbarster Teil seiner Wirksamkeit wurde das von ihm 1931 eröffnete William-G.-Kerckhoff-Herzforschungsinstitut in Bad Nauheim. Alle drei Arbeitsbereiche mußte G. 1933 aus rassischen Gründen nach Entzug der Venia legendi aufgeben; er kehrte von einer Vortragsreise in die USA nicht zurück. Als Emigrant baute er sich eine neue Herzpraxis auf. Er wurde beratender Kardiologe mehrerer New Yorker Krankenhäuser und gehörte dem Lehrkörper der Fordham-Universität an.

    G. war ein international anerkannter Herzspezialist. Über 300 Arbeiten zeugen von seinem literarischen Fleiß. Seine wissenschaftliche Bedeutung liegt in der „fast einzigartigen Pionierarbeit“ (Thauer), die er für Röntgenologie und Kardiologie geleistet hat. Schon bei Rieder bemühte er sich um die röntgenologische Magen-Darm-Diagnostik (1907). Er erleichterte die Herzgrößenbestimmung durch eine Modifikation des Orthodiagraphen von Levy-Dorn. Gemeinsam mit seinem Bruder kombinierte er Röntgen- und Elektrokardiogramm und ersann er über den Serienapparat die Methodik der direkten Röntgenkinematographie. Er erkannte frühzeitig den Wert der kurzzeitigen Expositionen für die Röntgendiagnostik, indem er die Momentröntgenographie (1908), die Serienröntgenographie, die Röntgenstereographie förderte. Nicht minder fruchtbar waren seine Arbeiten über die elektrischen Erscheinungen des Herzens. G. wandte bereits früh die Brustwandableitung an. 1932 entdeckte er die Differenz des Elektrokardiogramms des linken und des rechten Herzens. Höhepunkte späterer Lebensjahre wurden: die graphische Wiedergabe des Venenpulses (1946) und die elektrokardiographische direkte Ableitung von der Oberfläche des menschlichen Herzens (1948).|

  • Auszeichnungen

    Dr. rer. nat. h. c. (Frankfurt/M. 1951).

  • Werke

    W u. a. Über Pneumokokken-Endokarditis, Diss. Leipzig 1904;
    Die Technik d. Röntgenkinematogr., in: Dt. med. Wschr. 35, 1909, S. 434 f.;
    Materialienslg. d. Unfälle u. Schäden in Röntgenbetrieben, 1925 (mit H. Liniger u. H. Lossen);
    Gesetzbuch u. ärztl. Röntgenbetrieb, 1925 (mit F. Klopfer);
    Die biolog. Wirkung der Röntgenstrahlen speziell im Lichte d. modernen Kapillarforschung u. d. modernen Entzündungslehre, 1925;
    Zirkulationsstörungen als Volkskrankheit, in: Mitt. d. wiss. Komitees z. Erforschung u. Bekämpfung d. Kreislaufstörungen 1, 1931, S. 7-18;
    Das Extremitäten-, Thorax- u. Partial-Elektrokardiogramm d. Menschen, 2 Bde., 1934;
    The Chest Leads in Pericarditis, 1941;
    The intratracheal Pneumo-cardiogram in man, in: Experimental Medicine and Surgery 6, New York 1946, S. 248 ff. (mit Max Miller);
    The venous Pulse and its graphic recording, New York 1946;
    Direct Electrocardiography of the human heart and intrathoracic electrocardiography, ebd. 1948 (mit P. R. Borchardt). - Hrsg.: Lehrb. u. Atlas d. Röntgendiagnostik in d. inneren Med. u. ihren Grenzgebieten, 1909, ⁵1935.

  • Literatur

    P. R. Borchardt, in: Proceedings of the Rudolf Virchow Medical Society in the City of New York. 10, New York 1951, S. 98-100 (P);
    H. Lossen, in: Röntgen-Bll. 4, 1951, S. 217-24 (P);
    ders., in: Fortschritte auf d. Gebiete d. Röntgenstrahlen 76, 1952, S. 113 f. (P);
    H. Schaefer, in: Dt. med. Wschr. 77, 1952, S. 250 f.;
    W. Amelung, in: Die Medizinische, 1952, S. 592 (P);
    Sanatorium-Groedel-Stiftung in Bad Nauheim, in: Ärztl. Mitt. 42, 1957, S. 898 f.;
    H. R. Schinz, 60 J. med. Radiol., 1959;
    Fischer (W).

  • Autor/in

    Horst Zoske
  • Zitierweise

    Zoske, Horst, "Groedel, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 109-110 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131530712.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA