Lebensdaten
1574 – 1604
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Publizist ; politischer Schriftsteller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 124304567 | OGND | VIAF: 72323431
Namensvarianten
  • Klapmeier, Arnold
  • Clapmar, Arnold
  • Clapmarius, Arnold
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Clapmarius, Arnold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124304567.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christophorus, Advokat;
    B Johann, gab C.' „De arcanis rerum“ heraus.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Bremer Gymnasiums (1591) studierte C. unter anderem an den Universitäten Helmstedt, Heidelberg und Marburg fünf Jahre lang Jurisprudenz, Geschichte, Sprachen und die neue politische Wissenschaft. Die peregrinatio academica führte ihn in die protestantischen Länder England und Holland (Universität Leiden). Für kurze Zeit Soldat, wurde er Erzieher der Söhne des braunschweigischen Kanzlers Eberhard von Weihe. Vermutlich stand er dann im Dienst des Landgrafen Moritz des Gelehrten von Hessen, der jedenfalls den 26jährigen C. der Reichsstadt Nürnberg für die Altdorfer Hochschule als Lehrer sehr empfahl. 1600 erhielt er als Nachfolger von Christoph Coler die Professur für Geschichte und Politik, starb aber nach mehrmonatiger Krankheit (febris continua) schon mit 30 Jahren. C. selbst hat nur zwei kleinere politische Arbeiten veröffentlicht (Miscellanea politica, 1601 [heute verschollen] und Conclusiones de jure publico, 1602). Aus seinem Nachlaß wurden 1611 die kleine Schrift „Nobilis adolescentis Triennium“, eine vielgelesene und öfter aufgelegte Anweisung zum politisch-juristischen Studium künftiger Staatsdiener, und das Hauptwerk, „De arcanis rerum publicarum libri sex“, 1605 (131673) herausgegeben.

    C. steht mit seinem Werk ganz im Gefolge des politischen Späthumanismus italienisch-niederländischer Prägung. Er geht von Justus Lipsius aus, stützt sich wie dieser vornehmlich auf Tacitus, aus dem der Begriff des arcanum entnommen ist, arbeitet im Sinne der gemäßigten Ideen von Bodin und Machiavelli. Die Arcana sind ein Handbuch der praktischen Politik. Es fordert die Erhaltung der religiösen Einheit eines Landes durch obrigkeitliche Maßnahmen. Es steht im besonderen Dienste der Ausbildung des deutschen Territorialstaates durch die Schaffung des Begriffes der jura imperii (= fürstliche Land-Obrigkeit), wodurch der neue Erfolg seit den 1640er Jahren zu erklären ist. C. regte die Staats-Arkana-Literatur des 17. Jahrhunderts, einen Zweig der Staatsräsonpublizistik, an.

  • Literatur

    ADB IV;
    H. Hegels, A. C. u. d. Publizistik üb. d. arcana imperii im 17. Jh., Diss. Bonn 1918 (vollst. W-Verz.);
    R. Kunkel, Die Staatsraison in d. Publizistik d. 17. Jh. mit bes. Berücks. d. dt. Publizistik, Diss. Kiel 1922 (ungedr.);
    F. Meinecke, Die Idee der Staatsräson in d. neueren Gesch., 1924, S. 165 ff. u. ö.;
    G. Lenz, Zur Lehre v. d. Staatsräson, in: Arch. d. öff. Rechts NF 9, 1925, S. 261-88.

  • Autor/in

    Gerhard Oestreich
  • Zitierweise

    Oestreich, Gerhard, "Clapmarius, Arnold" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 260 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124304567.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Clapmar: Arnold C. (Clapmarius), Publicist, geb. 1574 zu Bremen, 1. Juni 1604 (nicht 1634) in Nürnberg. Nachdem er seine Schulbildung vollendet, bereiste er Deutschland, England, Belgien, ward dann Soldat und erhielt 1600 auf Empfehlung des Landgrafen Moritz von Hessen an der Universität Altorf eine Professur der Geschichte und Politik, die er jedoch nur vier Jahre bis zu seinem frühzeitigen Tode inne hatte. Seine Hauptschrift: „De arcanis rerum publicarum libri sex“ wurde von seinem Bruder Johann C., 1605 und öfter, hierauf von Joh. Arn. Corvinus, 1641, und Mart. Schoock, 1668, 1672, herausgegeben. Außerdem schrieb er: „Nobilis adolescentis triennium“, zuerst bei Christian Becmann's „Manuductio ad Latinam linguam“, 1611, später auch mehrmals besonders gedruckt.

    • Literatur

      Jac. Thomasius, De plagio litterario §§. 393. 394. Apinus, Vitae professorum philosophiae, qui a condita Acad. Altorfina claruerunt p. 100 ss. Will, Nürnberg. Gel.-Lex. I. 197 ff. V. 166. Pütter, Litt. d. Teutsch. Staatsr. II. 230.

  • Autor/in

    Steffenhagen.
  • Zitierweise

    Steffenhagen, "Clapmarius, Arnold" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 273-274 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124304567.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA