Lebensdaten
1874 – 1945
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Berlin-Dahlem
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118678280 | OGND | VIAF: 32064948
Namensvarianten
  • Diels, Ludwig
  • Diels, Friedrich L.
  • Diels, Friedrich Ludwig Emil
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Zitierweise

Diels, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678280.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. stammt aus Hessen;
    V Hermann s. (2);
    B Otto s. (3), Paul s. Gen. (2);
    1908 Gertrud, T des San.rats Dr. med Paul Biesenthal (1846–99), u. der Helene Augustin;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    D. studierte in Berlin, vor allem als Schüler des Botanikers Adolf Engler, bei dem er 1896 mit einer Arbeit über Neuseeland zum|Dr. phil. promovierte. Er habilitierte sich 1900 an der Berliner Universität, wurde 1906 als Extraordinarius nach Marburg und 1914 als 2. Direktor des Botanischen Gartens und Museums nach Berlin-Dahlem berufen, wo er 1921 die Nachfolge Englers als 1. Direktor des Gartens und Museums und als Ordinarius der Universität antrat. Auch als Herausgeber beziehungsweise Mitherausgeber des „Syllabus der Pflanzenfamilien“, der „Botanischen Jahrbücher für Systematik, Pflanzengeschichte und Pflanzengeographie“ und des großen systematischen Sammelwerks „Das Pflanzenreich“ übernahm D. Englers Erbe. D. war seit 1931 ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie, korrespondierendes Mitglied oder Ehrenmitglied zahlreicher in- und ausländischer gelehrter Gesellschaften, Ehrendoktor der Universität Cambridge unter und anderer, einer der letzten großen, in der ganzen Welt geachteten deutschen Pflanzensystematiker.

    In seinem Werk stehen neben der Bearbeitung wichtiger Sammlungen (zum Beispiel der selbst gesammelten 4700 Nummern aus Westaustralien, weiterer aus Papuasien, Ecuador und andere), neben Monographien zahlreicher Familien von Farn- und Blütenpflanzen, neben interessanten Beobachtungen zur Phylogenie der Angiospermen (über Käferblumen bei den Ranales und andere) und neben florengenetischen Untersuchungen (Zentralchina, Westaustralien, Alpen und andere) auch mehrere Studien zu verschiedenen Fragen der Morphologie und allgemeinen Pflanzengeographie (unter anderem über die Grenzen der Florenreiche, über die Lebensbedingungen und Lebensformen felsbewohnender Algen und Farne, über die Gesellschaftsbildung der Pflanzen). Von diesen sind wohl die originellsten und anregendsten jene über den Anpassungsspielraum und die tatsächlich im Lauf der Erdgeschichte erworbene Anpassung phylogenetisch geschlossener Formenkreise (zuerst, 1898, an Hand der Vegetationsorgane einer Sektion der Gattung Rhus) und über die Beziehungen zwischen Jugendform und Blütenreife (1906) sowie über das Verhältnis zwischen Rhythmik, Verbreitung und Phylogenese bei ausdauernden Arten sommergrüner Laubwälder (1918). Diese Arbeiten zeigen die vielen Brücken, die von der Systematik zu anderen Teilgebieten der Botanik führen. D. hat große Reisen in die verschiedensten Florengebiete der Erde unternommen, vor allem 1901/02 mit Ernst Pritzel nach Westaustralien, dessen Vegetation er 1906 in einem der Bände der „Vegetation der Erde“ dargestellt hat. Eine kleine „Pflanzengeographie“ in der Sammlung Göschen (⁴1945) hat weite Verbreitung gefunden.

  • Literatur

    J. Mildbraed, in: FF 1947, S. 95 f.;
    ders., in: Botan. Jb. 74, 1949 (W-Verz. mit 214 Titeln, P).

  • Autor/in

    Franz Firbas
  • Zitierweise

    Firbas, Franz, "Diels, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 645-646 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118678280.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA