Plößl, Simon
- Lebensdaten
- 1794 – 1868
- Geburtsort
- Wieden bei Wien
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Optiker ; Instrumentenbauer ; Mechaniker ; Instrumentenbauer <Feinmechanik>
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 117685062 | OGND | VIAF: 32780220
- Namensvarianten
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- Plössl, Simon
- Plößl, Simon
- Plössl, Simon
- Ploessl, Simon
- Plössl, Simon
- Plößl, Georg Simon
- Plössl, Georg Simon
- Ploessl, Georg Simon
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Plößl, Simon
Optiker, Instrumentenbauer, * 19.9.1794 Wieden bei Wien, † 29.1.1868 Wien. (katholisch)
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Genealogie
V Georg Simon, aus Weidenthal (Pfalz), Tischlermeister in Wien;
M Therese Wagner; 5 Geschw. -
Biographie
P. absolvierte 1807-11 eine Drechslerlehre in Wien und arbeitete hier 1812-23 als Lehrling und Geselle bei dem Optiker →Friedrich Voigtländer (1779–1859). 1823 gründete er eine eigene optische Werkstätte. Von Anfang an waren seine Produkte von herausragender Qualität, weshalb führende Naturwissenschaftler auf ihn aufmerksam wurden, namentlich →Joseph v. Jacquin (1727–1817), Direktor des Botanischen Gartens und Professor der Chemie und Botanik an der Univ. Wien, und →Joseph Johann v. Littrow (1781–1840), Leiter der Wiener Sternwarte. Jacquin interessierte die Verbesserung des Mikroskops und Littrow die des Fernrohrs. In P. fanden sie den idealen Partner zur Verwirklichung ihrer Ideen. 1832 konnte P., der bereits 1829 für sein großes Mikroskop auf der Tagung der Naturforscher und Ärzte in Heidelberg eine Auszeichnung erhalten hatte, auf der Tagung dieser Gesellschaft in Wien sein erstes dialytisches Fernrohr vorstellen, dessen Konstruktion auf einer Idee Littrows beruhte. Bei diesem Fernrohrtyp wird der Farbfehler durch ein in den Strahlengang eingebrachtes Korrektionsglied behoben. Dadurch kommt man ohne die sonst nötige große Flintglaslinse für das Objektiv aus. Der Bau großer Fernrohre wurde damals durch den Mangel an geeignetem Flintglas sehr behindert, und so waren die Dialyte P.s für die Astronomie von großem Wert. Viele Sternwarten erwarben sie und P. errang damit internationales Ansehen. Neben zahlreichen anderen Instrumenten, die in seiner Werkstätte hergestellt wurden, waren es v. a. die Mikroskope, um deren Weiterentwicklung sich P. durch die Verbesserung der achromatischen Objektive und des Schraubenmikrometers große Verdienste erwarb. P.s Mikroskope zählten zu den besten ihrer Art, was u. a. von →Johann v. Purkinje (1787–1869) bestätigt wurde. Bis zur Mitte des 19. Jh. war P. neben Georg Merz (1793–1867), dem Nachfolger Joseph v. Fraunhofers, der bedeutendste Hersteller optischer Instrumente im deutschsprachigen Raum.|
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Auszeichnungen
Goldmedaillen d. Gewerbe- u. Ind.ausst. in Wien 1835/39/45;
österr. Goldmedaille f. Kunst u. Wiss. (1847). -
Literatur
ADB 26;
J. v. Jacquin, Notizen üb. dialyt. Fernröhre, in: Zs. f. Physik u. verwandte Wiss. 4, 1835, H. 4, S. 379-84;
M. v. Rohr, in: Dt. Opt. Wschr. 15, 1929, S. 859 f.;
J. Hölzl u. E. Bancher. Österr. Mikroskope aus drei Jh., in: Mikroskopie 16, H. 314, 1961;
J. Hölzl u. a., in: Bll. f. Technikgesch. 31, 1969, S. 45 ff.;
Wurzbach;
J. Gicklhorn, in: Österr. Naturforscher u. Techniker, 1951, S. 131 f. (P);
Pogg. II-III: ÖBL;
Hist. Lex. Wien (P). -
Porträts
Heliogravüre v. J. Kriehuber (München, Dt. Mus., Porträtslg.).
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Autor/in
Max Seeberger -
Zitierweise
Seeberger, Max, "Plößl, Simon" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 547 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117685062.html#ndbcontent