Lebensdaten
1832 – 1901
Geburtsort
Großenlüder bei Fulda
Sterbeort
Marburg/Lahn
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116872926 | OGND | VIAF: 42600468
Namensvarianten
  • Melde, Franz
  • Melde, F.
  • Melde, Franz E.
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Melde, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116872926.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig (1778–1847, ev.), Apotheker in G., S d. Johann Ludwig (um 1747–91), Kaufm. in Dessau;
    M Maria Rebekka (1797–1869, kath.), T d. Johann Martin Hodes (1772–1827), Leinenwarenhändler in Fulda, u. d. Maria Eva Romstadt (1770–1817);
    Marburg 1860 Elisabeth (1837–1904, ev.), T d. Jakob Runkel (1797–1848), Bäckermeister u. Bierwirt in M., u. d. Elisabeth Schneider (1800–74);
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Kurhess. Gymnasiums in Fulda studierte M. seit 1853 an der Univ. Marburg Mathematik und Naturwissenschaften. Seine Lehrer in Mathematik waren F. L. Stegmann, W. Schell und J. F. Ch. Hessel, in Physik Ch. L. Gerling, C. H. Knoblauch und R. Kohlrausch, in Chemie H. Kolbe und C. Zwenger. 1857 legte M. das Examen für das höhere Lehramt ab; danach war er kurze Zeit Praktikant am Gymnasium in Hanau. Noch im selben Jahr kehrte M. auf Veranlassung Gerlings an das Mathematisch-Physikalische Institut nach Marburg zurück. 1859 wurde er mit einer mathematischen Dissertation zum Dr. phil. promoviert. Im folgenden Jahr habilitierte er sich als Privatdozent für Mathematik und Physik mit der Schrift „Über die Erregung stehender Wellen eines fadenförmigen Körpers“. 1864 wurde M. zum ao. Professor und, nach dem Tode Gerlings im selben Jahr, zum vorläufigen Direktor des Mathematisch-Physikalischen Instituts ernannt; 1866 erfolgte seine Ernennung zum o. Professor und die Bestätigung als Direktor. Diese Stellen hatte M. bis zu seinem Tod inne. Unter seiner Leitung wurde das ihm unterstellte Institut wesentlich vergrößert; im Herbst 1890 erfolgte die Übergabe eines Erweiterungsbaus, der einen erheblich größeren Hörsaal und genügend Räumlichkeiten besaß, um das von M. eingeführte physikalische Praktikum erfolgreich durchführen zu können. M.s Vorlesungen erstreckten sich auf das Gebiet der Experimentalphysik, im besonderen auf die Akustik. Er bestimmte u. a. die Schallgeschwindigkeit in unterschiedlichen Membranen und führte neue Methoden zur Bestimmung von Klangfiguren und Schwingungszahlen ein. Über dieses Gebiet erschien 1864 seine Monographie „Die Lehre von den Schwingungskurven“ und 1883 „Akustik, Fundamentalerscheinungen und Gesetze einfach tönender Körper“. 1866 verfaßte M. eine Biographie „Über Chladnis Leben und Wirken“ (²1888). 1876 folgte das Werk „Theorie und Praxis der astronomischen Zeitbestimmung“. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte sich M. besonders mit der Messung sehr hoher, über das menschliche Hörvermögen hinausgehender Schwingungen fester Körper. Dazu entwickelte er die später nach ihm benannten Stimmplatten, die – im Gegensatz zu den nur für mittlere Tonhöhen verwendbaren Stimmgabeln – auch sehr hohe Schwingungen aufweisen können.

  • Werke

    Weitere W u. a. Über einige krumme Flächen, welche v. Ebenen, parallel zu e. bestimmten Ebene, durchschnitten, als Durchschnittsfigur e. Kegelschnitt liefern, Diss. Marburg 1859;
    Experimentalunterss. üb. Blasenbildung in kreisförmig zylindr. Röhren, 1868-70;
    Bildl. Darst. z. Erl. physikal. Prinzipien beim Vortrage d. Experimentalphysik, 1878;
    |weitere Aufsätze in Poggendorffs Ann. – Selbstbiogr. in: Hessenland, Jg. 1901, S. 95, 109, 125, 143.

  • Literatur

    O. F. A. Schulze, Zur Gesch. d. Physikal. Inst., in: H. Hermelink, Die Philipps-Univ. zu Marburg 1527-1927, 1927, S. 756-63;
    ders., in: Lb. aus Kurhessen u. Waldeck I, 1939, S. 209-11;
    R. Schmitz, in: Die Naturwiss. an d. Philipps-Univ. Marburg 1527 bis 1977, 1978;
    Pogg. II-IV;
    BJ VI.

  • Porträts

    C. Graepler, Imagines professorum Academiae Marburgensis, 1977.

  • Autor/in

    Bernd Heinzmann
  • Zitierweise

    Heinzmann, Bernd, "Melde, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 13-14 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116872926.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA