Engentinus, Philipp
- Lebensdaten
- um 1499 – 1528
- Geburtsort
- Engen (Hegau, daher Engentinus)
- Sterbeort
- Straßburg
- Beruf/Funktion
- Humanist ; Dichter ; Schriftsteller
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 131401521 | OGND | VIAF: 90637450
- Namensvarianten
-
- Engelbrecht, Philipp (eigentlich)
- Magister Schlauraff (genannt)
- Engentinus, Philipp
- Engelbrecht, Philipp (eigentlich)
- engelbrecht, philipp
- Magister Schlauraff (genannt)
- magister schlauraff
- Egentinus, Philippus
- Engelbrechtus, Philippus
- Engentinus, Philippus
- Engentinus
- Englebrechtus, Philippus
- Schlauraff, Magister
- Schlauraff, Philippus
- Engelbertus, Philipp
- Engelbertus, Philippus
- Engellbertus, Philipp
- Engellbertus, Philippus
- Engelbrecht, Philippus
- b25
- b26
- Magisther Schlauraff (genannt)
- magister schlaurafph
- Schlauraff, Magisther
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Engentinus (eigentlich Engelbrecht), Philipp
Humanist, * um 1499 Engen (Hegau, daher Engentinus), † 12.9.1528 Straßburg.
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Genealogie
B Wilhelm, Konstanzer Kleriker, Anton, Weihbischof zu Speyer.
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Biographie
In Wittenberg, wo E. seit 1508 studierte und den Magister erwarb, lernte er Ende 1510 Ulrich von Hutten kennen und trug zu dessen „Verskunst“, sich „Hutteni coniuratus“ nennend, einige dunkelallegorische Distichen bei. Oktober 1514 in Freiburg (Breisgau) immatrikuliert, gelang es ihm, auf Empfehlung von U. Zasius 1515 die Lektur der Poetik zu erhalten. Diese Professur versah er bis zu seinem Tode. Durch unvorsichtige Sympathiekundgebung für Luther und dauernde Verletzung der Kleiderordnung der Hochschule bereitete der lebhafte E. Rektor und Senat des öfteren Schwierigkeiten. Mit Zasius, →Beatus Rhenanus, Th. Blaurer, Vadian, den Konstanzern Generalvikar Johann Fabri und Kanonikus Johann von Botzheim stand er in Verkehr, mit Erasmus, der ihn als Dichter schätzte, auch in Briefwechsel. 1521 nahm E. am Wormser Reichstag teil und wurde von führenden Humanisten in einer Scherzschrift verurteilt, das von ihm gekaufte Haus wieder aufzugeben, da er sich mit dem Kauf gegen das Armutsideal des Poeten vergangen habe. Ein Preisgedicht auf Freiburg blieb seine beachtlichste Leistung; im übrigen wirkte E. mehr durch seine Wissenschaft als durch seine Gelegenheitsdichtung oder didaktisch verbrämte Lyrik. Die Klassiker waren ihm Inbegriff aller Lebensweisheit. Hutten gedachte E. im Zusammenhang mit dem Wittenberger Kreis in seinen Dunkelmänner-Briefen.
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Werke
Epithalamium in nuptias Ioan. Duc. Saxoniae et Margarethae princ. de Anhalt, Wittenberg 1514; Friburgica, florentissimae urbis Friburgi… descriptionem complectens, Straßburg 1515 u. ö.;
Ad Ill. principem Philippum Comitem Palat. Rheni… Carmen paraeneticum, Basel 1517;
Valerius Flaccus, Argonautica, Paris 1518;
Divi Lamberti… Martyris et magni apud Friburgenses Brisgoicos Patroni vita, Basel 1519; In Auli Flacci Persii Satyras VI commentaria (mit Valentin, Vols, Foquelin), Basel 1578 u. ö., zuletzt 1759. -
Literatur
ADB VI (unter Engelbrecht);
H. Schreiber, Gesch. d. Univ. Freiburg, 1857, S. 84 f.;
Hutteni Opera, ed. E. Böcking, 1859-70, I, S. 16, II, S. 51, Suppl. I, S. 199, Briefnr. 9, Suppl. II, S. 361 f.;
J. Neff, Ph. E., e. Btr. z. Gesch. d. Humanismus am Oberrhein, in: Beil. z. Progr. d. Progymnasiums Donaueschingen, 1896-99;
ders., H. E. Hessus, Norimberga illustrata u. andere Städtegedichte, 1896, S. 55-72 (Abdr. d. Friburgica);
P. Kalkoff, Der Wormser Reichstag v. 1521, 1922, S. 356;
G. Ellinger, Italien u. d. dt. Humanismus in d. neulat. Lyrik, 1929, S. 503. -
Autor/in
Heinrich Grimm -
Zitierweise
Grimm, Heinrich, "Engentinus (eigentlich Engelbrecht), Philipp" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 529 f. [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131401521.html#ndbcontent