Dates of Life
1844 – 1916
Place of birth
Wien
Place of death
Wien
Occupation
österreichischer General ; Kriegsminister
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 129442577 | OGND | VIAF: 55227352
Alternate Names
  • Schönaich, Franz Xaver (bis 1908)
  • Schönaich, Franz Freiherr von
  • Schönaich, Franz Xaver (bis 1908)
  • more

Quellen(nachweise)

Porträt(nachweise)

Relations

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Schönaich, Franz Freiherr von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129442577.html [04.05.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johann Nepomuk S. (1790-1848), aus Kiowitz (Österr. Schlesien);
    M N. N. ( 2] Josef Standthartner, 1818–92, aus Troppau, Dr. med., Primararzt am k. k. Allg. Krankenhaus in W., Leibarzt d. Ehzg Albrecht v. Österr., s. L. Eisenberg, Das geistige Wien, 1893);
    1908 Mathilde Gall verw. Hiller (* 1844); 2 Stief - bzw. Adoptiv-S.

  • Biographical Presentation

    S. wuchs im Hause seines Stiefvaters Josef Standthartner auf, wo er zahlreiche Repräsentanten des Musiklebens kennenlernte; sein Leben lang blieb er ein Verehrer Anton Brückners und Richard Wagners. Er kam in die österr.-ungar. Militärerziehungs- und Bildungsanstalten, wurde 1862 als Leutnant zum Feldjägerbataillon 11 ausgemustert und absolvierte die Ausbildung zum Generalstabsoffizier an der Wiener Kriegsschule (1876 Major). S. machte die Feldzüge von 1864 und 1866 als Truppenoffizier mit, war sodann Divisions- bzw. Korpsgeneralstabschef und seit 1899 Sektionschef im k. u. k. Reichskriegsministerium. Prägend waren jedoch die Jahre 1887-95 seiner „persönlichen Dienstleistung“ bei Generaltruppeninspektor Feldmarschall Ehzg. Albrecht von Österreich (1817-95), der zu seiner Zeit als der einzige siegreiche Feldherr der Donaumonarchie galt. S. wurde 1895 zum Feldmarschalleutnant und 1899 zum General der Infanterie befördert. Nach Verwendung als Korpskommandant in Josefstadt (Böhmen) seit 1902 wurde er 1905 k. k. (also österr.) Minister für Landesverteidigung, im Jahr darauf k. u. k. Reichskriegsminister (Sept. 1911 Ruhestand).

    In S.s Amtszeit wurde 1907 die erste Maschinenwaffe, das Schwarzlose-Maschinengewehr M 7, und 1905 die erste Schnellfeuerkanone (8 cm-Feldgeschütz M 7) eingeführt, 1907 wurde mit der Befestigung Südtirols und dem Ausbau der Kriegsmarine mittels des Über-Dreatnought-Typs der „Viribus-Unitis-Klasse“ begonnen. Zudem wurde der Übergang von einer dreijährigen zu einer zweijährigen Wehrdienstzeit durch eine Erhöhung des Rekrutenkontingents vorbereitet Gegnerschaft erwuchs S. seitens des ehrgeizigen Chefs des Generalstabes, Franz Frhr. Conrad v. Hötzendorf (1852–1925), und zunehmend auch des Thronfolgers Ehzg. Franz Ferdinand. So versuchte Conrad in der „Bosnischen Krise“ 1908/09 seine Idee eines Präventivkriegs gegen Serbien auch angesichts der Gefahr eines Kriegs gegen Rußland durchzusetzen, wobei er auf den Widerstand des Kaisers, des Thronfolgers und S.s stieß. Die während dieser Krise getroffenen Vereinbarungen Conrads mit dem Chef des Großen Generalstabes, Helmuth Gf. Moltke (1848–1916), verstärkten die militärische Zusammenarbeit mit dem Dt. Reich und machten Pläne eines Zusammengehens im „Kriegsfall D(eutschland)“ mit England zunichte. S. versuchte, die „ungar. Staatskrise“ durch Konzessionen an den „nationalen“ Charakter der ungar. Landwehr zu entschärfen, etwa durch Bewaffnung der Landwehr (Honvéd) mit Artillerie, wie sie die k. k. Landwehr in den Gebirgsgeschützen bereits erhalten hatte. Dies scheiterte am Widerstand Conrads und des Thronfolgers, der außenpolitisch einen Ausgleich mit Rußland und innenpolitisch ein Zurückdrängen der ungar. Ansprüche anstrebte. Conrad hatte für einen „Fall U(ngarn)“ einen Einmarschplan bereit. Als Außenminister Alois Gf. Lexa v. Aehrenthal (1854–1912) bei Franz Joseph die Entfernung Conrads aus seinem Amt erreichte, mußte der Kaiser dem Thronfolger die Absetzung des Reichskriegsministers konzedieren. S. widmete sich nach seiner Versetzung in den Ruhestand zahlreichen sozialen Aufgaben, u. a. 1914 der Gründung des Militär-Witwen- und Waisenfonds, und der Musik.

  • Works

    Lehr- u. Hdb. f. d. Unterr. im Recognosciren, 1875.

  • Literature

    F. Hetzer, in: Österr. in Gesch. u. Lit. 16, 1972, S. 353 ff.;
    W. Wagner, Die k. (u.) k. Armee, Gliederung u: Aufgabenstellung, in: Die Habsburgermonarchie 1848-1918, V, 1987, S. 142-633;
    K. Peball u. G. Rothenberg, Der Fall „U“, in: Schrr. d. Heeresgeschichtl. Mus. in Wien, 4, 1969, S. 85-127;
    P. Broucek, Ein Aufmarschkalkül Österr.-Ungarns f. einen Kriegsfall D(eutschland) aus d. J. 1907, in: Kiraly Bela Emlékkönyv, 1992, S. 91-101;
    ÖBL.

  • Author

    Peter Broucek
  • Citation

    Broucek, Peter, "Schönaich, Franz Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 382-383 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129442577.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA