Lebensdaten
1824 – 1893
Geburtsort
Neckargemünd
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 121207994 | OGND | VIAF: 64857175
Namensvarianten
  • Lang, Heinrich
  • Lang, H.

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Zitierweise

Lang, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121207994.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Philipp Franz ( 1857), aus Hirschhorn, Schlossermeister in N.;
    M Amalie Hauser aus Hirschhorn, Karlsruhe 1849 Stephanie verw. Kühn, T d. Theaterkutschers Josef Anton Ragg u. d. Magdalena Mathes;
    2 S, 3 T, u. a. Heinrich, Bez.-baumeister in Waldshut.

  • Biographie

    L. wurde 1842 als Student der „Civilbaukunst“ in die polytechnische Anstalt Karlsruhe aufgenommen. Hübsch und Eisenlohr waren seine Lehrer. 1846 wurde er dort Hilfslehrer, 1849 bestand er die Staatsprüfung und wurde im folgenden Jahr als Baupraktikant angenommen. Er erhielt einen Lehrauftrag in Karlsruhe und wurde bald als Assistent, 1852 als Lehrer angestellt. Nach dem Tode Eisenlohrs und dem Ausscheiden Hübschs wurde die Lehrtätigkeit L.s ausgeweitet (1855 Professur, 1868 Baurat). 1864 unternahm er eine Studienreise in die Toskana. Neben Veröffentlichungen über seine eigenen Bauten befaßte sich L. mit historischer Architektur. Die von G. A. Breymann begonnene „Allgemeine Baukonstruktionslehre mit besonderer Beziehung auf das Hochbauwesen“ ergänzte und bearbeitete er in der 4. Auflage neu (1866 ff.). Er lehrte Entwerfen, architektonische Formenlehre, malerische Perspektive und hielt den „Technischen Kurs der Architektur mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Ingenieurs“ ab. Auf seinen Antrag wurde sein Schüler J. Durm 1868 als Lehrer an die Bauschule berufen. 1870/71 und 1878/79 wurde L. zum Direktor der Polytechnischen Schule und 1893/94 der Technischen Hochschule gewählt. Seit 1880 war er auch Vorstand der Bauschule. 1872 beteiligte er sich mit Durm an dem Wettbewerb für das Reichstagsgebäude in Berlin. Besondere Bedeutung haben die Schulhausbauten L.s, die einen Markstein in der Entwicklung des modernen Schulbaues darstellen. In enger Verbindung zur Praxis des Schulbetriebs stehend, erkannte L. die in früheren Bauten vernachlässigten Belange insbesondere der Hygiene. Die geänderten Lehrpläne bedingten eine Differenzierung der Schulräume. Es gelang ihm, eine Verbindung der verschiedenen Interessen der Ausbildungsrichtungen in seinen Bauten miteinander zu verbinden, außerdem konnte er mit Hilfe künstlerischer Mittel Schulräume auflockern. Die technischen Einrichtungen ließ er durch gewissenhafte Untersuchungen vorbereiten. Seine zahlreichen Schulgebäude, vor allem auch die Volksschulen, können auch heute noch ihrem ursprünglichen Zweck dienen. Besonders ist mit L. auch der Ausbau der TH Karlsruhe 25 Jahre lang verbunden, insbesondere mit den Laboratoriumsbauten.|

  • Auszeichnungen

    Korr. Mitgl. d. Royal Inst. of Brit. Architects.

  • Werke

    Chem. Laboratorium d. Polytechnikums Karlsruhe, 1850;
    Hotel Viktoria, Baden-Baden, 1852-54;
    Chem. Laboratorium d. Univ. Heidelberg, 1854 f.;
    Ev. Diakonissenanstalt, Karlsruhe, 1856 f.;
    Zuckerfabrik-Raffineriegebäude, Waghäusel, 1859 f.;
    Wohnhäuser a. d. Kriegstr., Karlsruhe, 1862 f.;
    Eisernes Magazin, ebd., 1863;
    Pavillon Mgfl. Palais, ebd., 1863;
    Wohnhäuser, ebd., Lammstr. u. Kriegstr., 1867-69;
    Ev. Lehrerseminar I, ebd., 1868 f.;
    Höhere Bürgerschule, ebd., 1872-74;
    Höhere Bürgerschule, Freiburg, 1872-74;
    Knabenvolksschule, Ettlingen, 1872-75;
    Höhere Bürgerschule, Ettenheim, 1872-75;
    Malschbrunnen, Karlsruhe, 1873;
    Simultanes Lehrerbildungsseminar, ebd., 1873 f.;
    Realgymnasium n. Turnhalle, ebd., 1874-77;
    Villa Dr. Friedreich, Heidelberg, 1878;
    Chem.-Technolog. Inst., Karlsruhe, 1880;
    Restaurierung d. Heiliggeistkirche, Heidelberg, 1885;
    Chirurg. Klinik, Freiburg, 1887-90;
    Ateliergebäude, Karlsruhe, 1889;
    Lehrerinnenseminar, ebd., 1890. - Schriften:
    Die Ornamentik in ihrer Anwendung auf d. Baugewerbe, 1849-67 (mit F. Eisenlohr);
    Allg. Baukonstruktionslehre, T. 1-4, 1848-63 (mehrere Aufl., mit G. A. Breymann);
    Gymnasien u. Reallehrstätten, in: Hdb. d. Architektur IV, 6/1, 1889, S. 136 ff.;
    Lehrer- u. Lehrerinnenseminarien, ebd., S. 258 ff. (mit E. Schmitt).

  • Literatur

    B. O. Müller, H. L., Lehrer u. Architekt, Diss. TH Karlsruhe 1961 (W-Verz., L, P);
    J. Göricke, Bauten in Karlsruhe, 1971;
    150 J. Univ. Karlsruhe 1825-1975, Architekten d. Fridericiana, in: Fridericiana 18, 1975, S. 55 ff.;
    H. Kneile, Bürgerl. Wohnarchitektur in Städten d. Ghzgt. Baden, 1976, bes. S. 13 f., 43 f.;
    Bad. Biogr. V, 1906;
    ThB.

  • Porträts

    Lith., 1853 (Stadtarchiv Karlsruhe), Abb. b. Müller, s. L;
    Zeichnung v. F. Würbel, Abb. in: Fridericiana, s. L.

  • Autor/in

    Hans Huth
  • Zitierweise

    Huth, Hans, "Lang, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 537 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121207994.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA