Lebensdaten
1897 – 1968
Geburtsort
Weiden (Oberpfalz)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Musikpädagoge ; Komponist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119552612 | OGND | VIAF: 8200426
Namensvarianten
  • Lang, Hans

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Lang, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552612.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus oberpfälz. Lehrerfam. mit generationenlanger Musikertradition. V Johann (1865–1935), Studienprof. an d. Lehrerbildungsanstalt in Eichstätt. Vf. verbreiteter Lehr- u. Lesebücher, S d. Amtsdieners Joh. Georg in Sulzbach (Oberpfalz) u. d. Margarete Holzbeutel;
    M Anna (1868–1955), T d. Modellschreiners Alois Hartwich (1826–1900) in Kaiserslautern u. d. Maria Klara Franziska Steinhauser;
    München 1930 Franziska (* 1897), T d. Karl Heil u. d. Kreszentia Mayer;
    1 T.

  • Biographie

    L. absolvierte 1916 das Gymnasium und 1920 nach dem Kriegsdienst die Lehrerbildungsanstalt Eichstätt. 1921-24 studierte er an der Akademie der Tonkunst in München als Hauptfächer Kontrapunkt, Chordirektion und Orgel; sein wichtigster Lehrer war Joseph Haas, dessen Meisterklasse für Komposition er 1924-27 besuchte. Gleichzeitig wirkte er als Volksschullehrer, Chor- und Orchesterleiter in Eichstätt, 1927-30 als Dozent für Musiktheorie und -pädagogik an der Rhein. Musikschule Köln. 1930-36 war er Lehrer in Nürnberg und Fürth sowie Dozent am Konservatorium Nürnberg. 1936 wurde er Direktor der städtischen Berufsschule für Musiker in München, 1942 auch Leiter der städtischen Singschule, 1940-43 (danach Kriegsdienst) erfüllte er einen Lehrauftrag für Musiktheorie an der Akademie der Tonkunst. Nach der Pensionierung unterrichtete er 1958-66 Harmonielehre und Kontrapunkt an der Pädagogischen Hochschule Eichstätt.

    Als Komponist verwarf L. schon früh den sogenannten Liedertafelstil und pflegte – maßgeblich beeinflußt vom Reger-Schüler J. Haas – eine an der menschlichen Stimme orientierte „Materialechtheit“. Jeder Chorsänger müsse spüren, „daß er eine eigene Linie vorzutragen hat, aber daß seine Selbständigkeit nur dann eine tiefere Bedeutung erhält, wenn er sich in den gesamten musikalischen Ablauf sinnvoll einordnet“ (aus Ms. im Nachlaß). Zwischen Neuromantik und Avantgarde stehend, polyphon komponierend unter Wahrung des harmonischen Prinzips, bildete L. schließlich eine reife und klare Kompositionstechnik heraus, die ihn mit Hugo Herrmann, Armin Knab, Walter Rein u. a. stilbildend für den neueren Chorgesang werden ließ. Grundlage war das Volkslied, für dessen Bearbeitung er noch heute gültige Grundsätze aufstellte. Nach dem Prinzip, Satz und technische Schwierigkeit den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Chöre anzupassen, entstanden über 300 Bearbeitungen und eigene Kompositionen (op. 1-57 bzw. Nr. 101-367). Schlichte Volksliedsätze, mit Solo- und Instrumentalstimmen aufgelockerte Zyklen, Variationen und Kantaten sowie anspruchsvolle vielstimmige Chorwerke, z. T. mit Orchester, machten ihn seit dem Durchbruch mit op. 4 auf der 1. Nürnberger Sängerwoche 1927 zu einem der meistaufgeführten Chorkomponisten. Auf diesem Gebiet, als Pädagoge, als Herausgeber und Mitarbeiter von Sammelwerken (Lobeda-Singbücher 1931 ff., Schulwerk „Sing mit“ 1948 ff.) beeinflußte er die Chor- und Singschulbewegung nachhaltig. Er bemühte sich auch, die Musik für das volkstümlich gewordene Akkordeon auf ein künstlerisches Niveau zu heben. Musikhistorisch wird er der mit Heinrich Isaac und Ludwig Senfl beginnenden Reihe bedeutender Vokalkomponisten zugeordnet (E. Valentin 1978).

  • Werke

    u. a. Kammermusik: Märchenbuch. 7 Klavierstücke, op. 38, 1933-38;
    Tafelmusik, Suite f. kl. Orchester u. Klavier, op. 40, 1935;
    Sonatine f. Hannerl, Klavier, Nr. 203, 1945;
    Ein Dutzend Veränderungen üb. d. Lied „Es wollt ein Schneider wandern“ f. Akkordeon, Nr. 193, 1946. -
    Männerchöre: Drei Madrigale, Sprüche aus d. Cherubin. Wandersmann v. Angelus Silesius f. 5stg. Männerchor, op. 4, 1926;
    Glückwunsch-Kantate f. Solosopran, Männerchor u. Instrumente, op. 44, 1935;
    Alte Landsknechte, Text v. Börries v. Münchhausen, Nr. 248, 1952;
    Gemischte Chöre: Nemt frouwe disen kranz, 4stg. Gesänge mit Solotenor n. Gedichten v. Walther v. d. Vogelweide, op. 25, 1931;
    Ave Jungfrau schön, 5 Marienlieder f. Solostimme, gemischten Chor u. Orgel, op. 34, 1932;
    Der Sonnengesang d. hl. Franziskus, f. Jugendstimmen, gemischten Chor u. Blechbläser, op. 52, 1956;
    Die Brücke v. Avignon, Parodie auf d. franz. Volkslied f. Tenorsolo, gemischten Chor u. Männerchor, Nr. 361, 1956;
    Frauen- u. Jugendchöre: Die Bremer Stadtmusikanten, Kantate n. d. Märchen d. Brüder Grimm f. Vorsänger, Kinderstimmen, Jugendchor u. Klavier od. kl. Orchester, op. 54, 1957;
    Vom Bäumlein, das andre Blätter hat gewollt, n. d. Gedicht|v. F. Rückert, f. Sopransolo u. Frauenchor, Nr. 349, 1962. -
    Kirchenmusik: Litaneien u. 3 Messen, op. 6, 1927, op. 55-57, 1962 ff. -
    Veröff.: Rettung d. Polyphonie, in: Die Tonkunst 34, 1930, Nr. 4, S. 47 ff.;
    Das Chorwerk v. J. Haas, in: Zs. f. Musik 15, 1954, S. 137 ff.

  • Literatur

    H. Lemacher, in: Musica Sacra 82, 1962, S. 272-75 (Verz. d. geistl. Chöre u. Gesänge);
    E. Valentin, in: Der Harmonika-Lehrer 11, 1962, S. 114 f.;
    ders., in: Lied u. Chor 70, 1978, S. 163;
    W. Klink, ebd. 59, 1967, S. 175 f.;
    H. Gappenach, in: Der Chor, 1967, 3. Quartal, S. 5 f.;
    A. Eckhardt, Männerchor: Organisation u. Chorlit. n. 1945, 1977;
    MGG VIII (W, L).

  • Autor/in

    Hans Radspieler
  • Zitierweise

    Radspieler, Hans, "Lang, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 536-537 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119552612.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA