Lebensdaten
1768 – 1843
Geburtsort
Stettin
Sterbeort
Petersburg
Beruf/Funktion
Sprach- und Geschichtsforscher ; Linguist
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 120092859 | OGND | VIAF: 22963658
Namensvarianten
  • Adelung, Friedrich
  • Adelung, Friedrich von
  • Adelung, Friedrich Georg
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Zitierweise

Adelung, Friedrich Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120092859.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paulus Adelung (1736–85), preußischer Oberfeldapotheker in Stettin;
    M Sophia Charlotte, T des Cornelius Ewald Landgraff, Münzwardein in Stettin, und der. Clara Margaretha Goetzen;
    Ov Johann Christoph Adelung (s. 2);
    Petersburg Friederike Wilhelmine (1778–1848), T des russischen Generalmajors Friedrich Christian Rall ( 1798), aus Hessen, und der Maria Amalia Christiana Kümmel ( 1813).

  • Biographie

    A. studierte 1787-90 in Leipzig Rechtswissenschaft und Philosophie, bereiste sodann Mittel- und Südeuropa, siedelte 1793 nach Riga und 1795 nach Mitau über, wo er sich mit Handelsgeschäften und journalistischer Tätigkeit befaßte. Nachdem er sich nach Petersburg gewandt hatte, arbeitete er als Leiter des dortigen deutschen Theaters und als Zensor für deutsche Bücher. 1803 zum Erzieher der Großfürsten Nikolaus und Michael (Brüder des Zaren Alexander I.) ernannt, erwarb er sich das besondere Vertrauen der Zarin, zu deren Bibliotheksverwalter er auch bestellt wurde. 1809 ernannte ihn die Petersburger Akademie der Wissenschaften zum korrespondierenden Mitglied. Nach seinem offiziellen Übertritt in den russischen Staatsdienst (1824) wurde A. Direktor des dem Außenministerium unterstellten Orientalischen Instituts, welche Stellung er bis zu seinem Tode innehatte. Er erhielt den russischen Adel. - A.s Verdienste auf sprachlichem Gebiete beruhen auf der Tatsache, daß durch ihn die allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft stark gefördert wurde, obwohl er selbst wenig originell war.

  • Werke

    u. a. Rapports entre la langue Sanscrit et la langue Russe, Petersburg 1811;
    Katharinens d. Gr. Verdienste um d. vergleichende Sprachwiss., ebenda 1816;
    Siegmund Frhr. v. Herberstein, Halle 1818;
    Übersicht aller bekannten Sprachen u. ihrer Dialekte, Petersburg 1820;
    Augustin Frhr. v. Meyenberg u. seine Reise nach Rußland, ebenda 1827;
    Versuch einer Lit. d. Sanskritsprache, ebenda 1830;
    Krit.-litterär. Übersicht d. Reisenden in Rußland bis 1700, deren Berr. bekannt sind, ebenda 1846.

  • Literatur

    ADB I;
    N. I. Gretsch, Lehrb. d. russ. Lit. (dt. Übers.), Riga 1837;
    Enciklopedičeskij slovar', pod redacciej J. E. Andreevskago, Izdateli F. A. Brokgauz J. A. Efron, 86 T., Petersburg 1890-1907.

  • Autor/in

    Hans Joachim Kissling
  • Zitierweise

    Kissling, Hans Joachim, "Adelung, Friedrich Georg" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 63 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120092859.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adelung: Friedrich v. A., Neffe (nicht Sohn) von Joh. Chr. Adelung, Linguist, geb. in Stettin 25. Febr. 1768, 30. Jan. 1843. Er studirte in Leipzig von 1787—90 und machte dann als Begleiter des Grafen v. Brown eine längere Reise durch Mittel- und Süd-Europa. Seine Studien auf der Vaticana führten ihn zu seinem ersten Werke: „Nachrichten von altdeutschen Gedichten, welche aus der Heidelberger in die Vaticanische Bibliothek gekommen sind“, Königsberg 1796. Ein zweiter Theil erschien ebenda 1799 unter dem Titel: „Altdeutsche Gedichte in Rom oder fortgesetzte Nachrichten von Heidelbergischen Handschriften in der Vaticanischen Bibliothek“. 1793 ging A. nach Riga, später nach Petersburg, wo er 1803 Lehrer der Großfürsten Nicolaus und Michael, der Brüder Alexanders I., ward, dann in den Staatsdienst übertrat und von 1824 bis zu seinem Tode Director des mit dem Ministerium des Auswärtigen verbundenen orientalischen Institutes war (s. Augsb. Allgem. Zeit. 1843, Nr. 117, Beil.). Daß er als Präsident der Petersburger Akad. d. Wissenschaften gestorben sei, ist eine irrige Angabe. Adelung's große schriftstellerische Thätigkeit (vgl. Meusel, G. T.; N. Nekrol. 1843) bewegt sich in zwei verschiedenen Richtungen. Durch die Schriften „Rapports entre la langue Sanscrit et la langue Russe“, 1811; „Nachträge zu dem ersten Theile des Mithridates“ (Mithridates IV); „Katharinens der Großen Verdienste um die vergleichende Sprachenkunde", 1816; „Uebersicht aller bekannten Sprachen und ihrer Dialekte“, 1820; „Versuch einer Litteratur der Sanskrit-Sprache“, 1830, gehört er zu den Förderern der gegen Ende des vorigen Jahrhunderts kräftiger aufkeimenden allgemeinen und vergleichenden Sprachwissenschaft, jedoch ohne in der Methode über seine Vorgänger hinauszukommen. Namentlich aber machte sich A. verdient durch eine Reihe von Werken über Rußland, unter denen die wichtigeren sind: „Augustin Frhr. v. Meyenberg und seine Reise nach Rußland“ (1661 und 62), 1827, und die erst nach seinem Tode (1846) erschienene „Kritisch-litterär. Uebersicht der Reisenden in Rußland bis 1700, deren Berichte bekannt sind.“ 2 Bde. (Mit Portrait.)

  • Autor/in

    Leskien.
  • Zitierweise

    Leskien, August, "Adelung, Friedrich Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 80 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120092859.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA