Lebensdaten
1871 – 1925
Geburtsort
Hacheney bei Dortmund
Sterbeort
Werl
Beruf/Funktion
Führerin der katholischen Frauenbewegung
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119206366 | OGND | VIAF: 25407663
Namensvarianten
  • Harten, Angelika (Pseudonym)
  • Dransfeld, Hedwig
  • Harten, Angelika (Pseudonym)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Dransfeld, Hedwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119206366.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Clemens ( 1874), preußischer Oberförster;
    M Elise Fleischhauer ( 1879), Arzttochter; ledig.

  • Biographie

    D. wuchs nach dem frühen Tode der Eltern im Waisenhaus auf und wurde 1887 aufgrund ihrer Begabung in das Lehrerinnenseminar in Paderborn aufgenommen. Seit 1890 – immer wieder unterbrochen durch monatelange schwere Krankheit (Knochen-Tbc, die 1898 zur Amputation des linken Armes führte) – war sie als weltliche Lehrerin bei den Ursulinen in Werl (Westfalen) tätig. Obwohl tüchtig und zuverlässig, hat sie nach ihrem eigenen Bekenntnis für den Lehrberuf nie Begeisterung empfunden, ihm jedoch viele Anregungen verdankt für das, was sie damals als ihre eigentliche Berufung ansah: die Dichtung. Eine feinfühlige Lyrik, in der auch sozialpolitische Themen, wie sie später von Heinrich Lersch aufgenommen werden, anklingen, daneben Jugendschriften finden Beachtung und machen sie in katholischen Kreisen bekannt. Ehe sie jedoch im Bereich der Dichtung zu einer dauernden Leistung heranreifen kann, wird sie von ihrer eigentlichen Lebensaufgabe erfaßt: 1905 übernimmt sie nach vielem Widerstreben die Leitung der Zeitschrift „Die christliche Frau“, die von dem Initiator des Caritasverbandes, Prälat Werthmann, 1897 begründet worden war. D. widmet sich in vielbeachteten Aufsätzen den Fragen der geistigen und sozialen Förderung der Frau und der Sozialpolitik und wird 1912 Vorsitzende des „Katholischen Deutschen Frauenbundes“, den sie – in überzeugter Religiosität und aufgeschlossen gegenüber allen Zeitfragen – im Sinne der religiösen und geistigen Einheit des Katholizismus zu einer umfassenden und integrierenden Organisation der katholischen Frauenbewegung ausgestaltet. Während dieser Tätigkeit, die wieder von schweren körperlichen Leiden begleitet wird, begründet sie auch ihren Ruf als eine der größten Rednerinnen ihrer Zeit. 1919 wird sie in die Weimarer Nationalversammlung und 1920 in den Reichstag gewählt, wo sie innerhalb der Zentrumsfraktion bis zu ihrem Tode einen bestimmenden, aber auch vermittelnden Einfluß in kulturellen Fragen und in Fragen der Erziehung ausübt.

  • Werke

    u. a. Gedichte, 1893; Buch d. Wünsche, 1898;
    Theo Westerholt, 1899;
    Die Geschwister, 1900;
    Erwachen (neue Gedichte), 1903;
    Organisationsprobleme d. kath. Frauenwelt, 1913; Bevölkerungsfrage u. Frauenwelt, 1917.

  • Literatur

    Hdb. d. Nat.-Versammlung, 1919 (P); E. M. Hamann, Allg. Rdsch., 1925;
    H. D. z. Gedächtnis, Sonderh. d. Zs. Die christl. Frau, 1927;
    M. Richartz, H. D., in: Lebensschule d. Gottesfreunde 57, 1949; Kosch, Kath. Dtld. (P).

  • Autor/in

    Helga Grebing
  • Zitierweise

    Grebing, Helga, "Dransfeld, Hedwig" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 102 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119206366.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA