Lebensdaten
1894 – 1964
Geburtsort
München
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Röntgenologe
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118711733 | OGND | VIAF: 102459446
Namensvarianten
  • Janker, Robert
  • Janker, R.

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Janker, Robert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118711733.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Unehel.;
    V Robert Berthold Baumstark (1872–1934), Arzt;
    M Josephine (1868–1932), T d. Brauereibes. Joh. Schmidt in Osterhofen u. d. Johanna Hirtreiter;
    Adoptiv-V Clemens Janker, Gastwirt in Memmingen;
    - 1923 Susanne (* 1895), T d. Oberpostinsp. Max Braunsberger in Parkstein u. d. Maria Hell;
    T Maria ( Dr. med. Hans Hoefer-Janker, Leiter d. Janker-Klinik in B.).

  • Biographie

    Bei Erich Frhr. v. Redwitz in München in der Chirurgie ausgebildet (1926), gab J. eines Waschekzems wegen dieses Fach auf, um Assistent des Radiologen Henry Chaoul zu werden. 1928 ging er mit Redwitz nach Bonn und wurde an dessen Klinik Leiter der Röntgenabteilung. Er habilitierte sich (1930), erhielt einen Lehrauftrag für Röntgen- und Strahlenheilkunde (1933) und wurde 1935 nichtbeamteter ao. Professor. Als die eigenwillige Persönlichkeit J. sich an der Bonner Fakultät rieb, führte das zum Abbruch seiner Universitätslaufbahn. J. richtete sich darauf 1937 ein eigenes Röntgeninstitut ein und erhielt die Zulassung als Kassenarzt.

    Seit 1939 apl. Professor, kam J. bei Kriegsausbruch in die Dienststelle des Beratenden Chirurgen beim Heeres-Sanitätsinspekteur. Als die Stelle des Beratenden Röntgenologen geschaffen wurde, erhielt er diese übertragen. In der Nachkriegszeit baute er sein Institut unter schwierigen Bedingungen wieder auf und gliederte ihm 1948 eine Krankenstation an. Daraus entstand im Laufe der Jahre eine der leistungsfähigsten europ. Strahlenkliniken. 1952 wurde er – etwas ganz Ungewöhnliches für einen außerhalb der Universität Stehenden – persönlicher Ordinarius, 1962 o. Professor.

    Nach ersten Veröffentlichungen allgemeinmedizinischen Inhalts eröffnet eine grundlegende Arbeit zur Diagnostik der „Chondromatose der Gelenkkapsel“ (1928) die Reihe klinischer Studien des Skelettsystems. Hier ist auch die Ganzkörperaufnahme (1934) zu erwähnen, deren Wert für J. in der Verwendung im röntgenanatomischen Unterricht und als klinisches Diagnosemittel bei generalisierter Metastasenbildung lag. Die pädagogische Seite seines Faches verdankt ihm hervorragende Röntgenlehrfilme und die ursprünglich als Heeres-Druckvorschrift konzipierte „Röntgenaufnahmetechnik“. J. war auch ein begabter Tüftler, der die Röntgenologie um eine Reihe von technischen Hilfsmitteln (u. a. Zielgerät, Janker-Uhr zur Verhütung von Überdosierung bei der Durchleuchtung) bereichert hat.

    Hauptarbeitsgebiete J.s, der als einer der profiliertesten Köpfe seines Faches zu gelten hat, waren aber die Leuchtschirmphotographie und die Röntgenkinematographie. J. selbst berichtet, daß ihn der Gedanke, Bewegungsvorgänge im Körper aufzunehmen, oder anders ausgedrückt, im Bild festzuhalten, was bei der Röntgendurchleuchtung auf dem Schirm zu sehen ist, seit 1926 beschäftigt hat. Die elektrische Bildverstärkung und das Röntgenfernsehen gehören zum weiteren von J. betriebenen Ausbau der radiologischen Funktionsdiagnostik. Nicht gering einzuschätzen ist auch sein Anteil an der Einführung der Röntgenreihenuntersuchung.|

  • Auszeichnungen

    Albers-Schönberg-Medaille (1951), Röntgenplakette d. Dt. Röntgenmus. u. Goldmedaille d. Ind. Radiolog. Ges. (1952), Harvey-Medaille (1957), Grashey-Medaille (1964);
    Gr. Bundesverdienstkreuz (1959);
    Dr. med. h. c. (Gießen 1959).

  • Literatur

    W. Tönnis, in: Zbl. f. Neurochirurgie 24, 1964, S. 269 f. (P);
    Dinkloh, in: Wehrmed. Mitt., 1964, S. 80 (P);
    F.-E. Stieve, R. J., s. Persönlichkeit u. s. wiss. Werk, in: Ärztl. Forschung 18, 1964, S. 449-53 (P);
    ders., in: Münchener Med. Wschr. 107, 1965, S. 234 ff. (P);
    H. Grasser, in: Med. Klinik 60, 1965, S. 507 f. (P);
    H. Vieten, in: Fortschritte auf d. Gebiete d. Röntgenstrahlen 101, 1964, S. 672 f. (P);
    ders., R. J. u. s. Werk, 1969 (W, P).

  • Porträts

    in: Staatsbibl. Preuß. Kulturbes. Berlin (Bildarchiv).

  • Autor/in

    Horst Zoske
  • Zitierweise

    Zoske, Horst, "Janker, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 336 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118711733.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA