Lebensdaten
1862 – 1932
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Düsseldorf
Beruf/Funktion
Schauspielerin ; Theaterleiterin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118681192 | OGND | VIAF: 32790549
Namensvarianten
  • Dumont, Luise (Pseudonym)
  • Heynen, Hubertine Maria Louise (eigentlich)
  • Lindemann, Louise (verheiratete)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Dumont, Louise, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681192.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Jos. Hubert Heynen (* 1837), Kaufm. in Köln, S des Handlungslehrers Joh. Joseph in Bonn, u. der Anna Maria Dahl;
    M Maria Elis. (* 1836), T des Eisenbahnbeamten Matthias Simon Dumont u. der Cath. Josephine Dallaux;
    ⚭ Gustav Lindemann (1872-1960), Generalintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses.

  • Biographie

    In Berlin erteilte ihr Hugo Gottschalk kostenlosen Unterricht. Ihr Debut erfolgte am Berliner Residenztheater als Beatrice in der „Braut von Messina“. Über Hanau (1884), das Deutsche Theater in Berlin und Reichenberg kam sie 1887, nach kurzer Vorbereitungszeit in Graz, an das Wiener Burgtheater. Trotz erfolgreicher Debuts als Deborah und Jungfrau von Orleans konnte sie sich im Schatten der Charlotte Wolter nicht durchsetzen; zudem schien es ihr nicht möglich, ihre starke Persönlichkeit mit der „Tradition“ des Burgtheaters in Einklang zu bringen. Nach 2 Jahren ging sie nach Stuttgart, wo sie, in der Gunst des Publikums und der Königin stehend, sentimentale und jugendliche Heldinnen spielte. Dort begegnete sie zum ersten Male einer großen Ibsen-Aufgabe, die für ihr ferneres Wirken bestimmend werden sollte. Auch die deutschen Naturalisten fanden in ihr eine sich in die neue Kunstrichtung einfühlende Darstellerin. Von 1893 an gastierte D. eine Zeitlang regelmäßig in Rußland. 1895 wurde sie von O. Blumenthal an das Berliner Lessingtheater berufen. Da ihr das dort vorwiegende Unterhaltungsstück allein nicht genügen konnte, wandte sie sich 1897, nun in voller Reife ihrer eigenwilligen Persönlichkeit, zum zweigleisigen Spielplan des Deutschen Theaters zurück. Hier legte sie für Ibsen und die großen deutschen Klassiker zugleich Zeugnis ab. Durch die „Internationale Ibsen-Tournée“ kam sie mit deren Leiter Gustav Lindemann, ihrem späteren Gatten, in Berührung. Nachdem gemeinsame Pläne zu einer Musterbühne für Weimar und Darmstadt gescheitert waren, wagten sie es, mit der Gründung des Düsseldorfer Schauspielhauses (1905), das Wollen Immermanns neu aufzunehmen. Im Mittelpunkt stand auf Jahre hinaus Ibsens Werk. Zugleich griff das Schauspielhaus die Tendenzen der modernen Bühnenkunst auf; seine Morgenfeiern wurden durch Paul Ernst und insbesondere Herbert Eulenberg zu richtungweisenden Erfolgen. Auch die Idee einer Hochschule für dramatische Kunst erfuhr von D. nachhaltige Förderung. Unter ihrem Vorbild entwickelte sich ein besonderer Stil, der fern von allem platten Naturalismus der sprachlichen Phantasie in der Melodieführung Raum ließ. Die Darstellerin fast aller großen Frauenrollen der Weltliteratur setzte sich auch für junge Dramatiker ein und nahm in der Nachkriegszeit an den kühnsten Experimenten des Theaters teil. Ihre letzten Rollen waren unter anderem A. Schaeffers „Demetrius“, Frau Alving in den „Gespenstern“ und die Sorge in der geistig ungemein transparenten Gestaltung des ganzen „Faust“, die sie in Gemeinschaft mit G. Lindemann erarbeitet hatte. Nach der Neuberin war sie die größte deutsche Theaterleiterin.

  • Werke

    Vermächtnisse (Reden u. Schrr.), hrsg. v. G. Lindemann, 1932, ²1957; Lebensfeiertag, Briefe an G. Lindemann, hrsg. v. O. Brües, 1948;
    Für zwei aus e. Topf, Küchenpraxis u. Philos., o. J. L Dt. Theater am Rhein, 1930;
    Das Schauspielhaus Düsseldorf, 1930;
    I. v. Blücher, L. D., Diss. Marburg 1942;
    Das festl. Haus, 1955;
    O. Brües, L. D., 1955;
    H. Grosse, Die äußere Inszenierung d. Düsseldorfer Schauspielhauses, Diss. Köln 1958;
    Eisenberg; Kosch, Theater-Lex. (unter | Lindemann). – Qu.: Dumont-Lindemann-Archiv Düsseldorf u. Inst. f. Theaterwiss. d. Univ. Köln.

  • Porträts

    Phot. im Theatermus. Köln, Abb. b. J. Bab, Das Theater d. Gegenw., 1928, S. 152;
    Grabmal in Düsseldorf v. E. Barlach, Abb. München, Theater-Mus.

  • Autor/in

    Carl Niessen
  • Zitierweise

    Niessen, Carl, "Dumont, Louise" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 191-192 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118681192.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA