Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Grafen und Herren zu Castell ; fränkische Dynasten
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118667394 | OGND | VIAF: 45096248
Namensvarianten
  • Castell
  • Kastell

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Castell, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118667394.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Während der Ort C. (Unterfranken) schon 816 urkundlich erscheint, beginnt die sichere Überlieferung für das Haus mit einer Urkunde von 1091, die einen Rupreth de Castello nennt. Für das 12. Jahrhundert sind Mitglieder des Hauses im Gefolge der Staufer und der Würzburger Bischöfe sehr häufig in den Zeugenreihen als liberi unmittelbar nach den Grafen nachgewiesen. Seit 1205 führten die C. den Grafentitel. 1223 beginnt die sichere Stammreihe. - Als domini terrae waren die C. Stände des Reiches. Ihre Besitzungen waren weit über Franken verteilt und erreichten im 13. und 14. Jahrhundert die größte Ausdehnung. 1398 erteilte König Wenzel das Privileg, in der C.schen Stadt Volkach Pfennige und Heller zu schlagen. Es fiel den C. stets schwer, ihre politische Stellung gegenüber dem benachbarten Hochstift Würzburg, dessen Erbschenken sie waren, zu behaupten. Weitgreifende Verkäufe während der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts verminderten den Besitzstand derartig, daß Graf Wilhelm (1415–79) die ganze Grafschaft, die bis dahin Allod war, 1457 dem Hochstift zum Mannlehen auftragen mußte, wodurch die Reichsstandschaft allerdings nicht berührt wurde. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts setzte ein langsamer Wiederaufbau der Grafschaft ein. Die Erbeinigung von 1560 sollte vornehmlich ihre Einheit sichern, wozu dem jeweiligen Senior die Verwaltung des noch sehr ansehnlichen Lehenshofes übertragen wurde. In dieser Zeit fällt die Einführung der evangelischen, evangelisch Augsburger Bekenntnisses Kirchenordnung in der Grafschaft (1559). - Ab 1597 wurde das Territorium in zwei gleichen Teilen von den Linien C.-Remlingen und C.-Rüdenhausen regiert. Die Linie Remlingen spaltete sich im 18. Jahrhundert wiederholt in mehrere Äste, deren Häupter als „mitregierende Grafen“ jeweils über eigene Verwaltungsbezirke regierten. Im Reichstag waren die C. an der Kuriatstimme des fränkischen Grafenkollegiums mit zwei Teilstimmen beteiligt. Das Territorium war zum Teil reichsritterschaftlich. Aus der Regierungstätigkeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts ist die Gründung der „Gräflich C.-Remlingen’schen Landes-Credit-Casse“ hervorzuheben, die - 1774 als gemeinnützige Kreditanstalt geschaffen - noch heute als Bank besteht. 1806 wurde die Grafschaft mediatisiert und dem Königreich Bayern einverleibt. Die Chefs der 1803 nach Aussterben der Linie Rüdenhausen von den Brüdern der Linie Remlingen, Friedrich Carl (1766–1810) und Christian Friedrich(1772-1850), gegründeten beiden neuen Linien, die seit 1861 C.-Castell und C.-Rüdenhausen heißen, waren seit 1818 Reichsräte der Krone Bayern. 1901 wurden die Häupter beider Linien primogen in den bayerischen Fürstenstand erhoben.

  • Autor/in

    Prosper Graf zu Castell-Castell
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Castell-Castell, Prosper Graf zu, "Castell" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 171 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118667394.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA