Lebensdaten
1890 – 1945
Geburtsort
Ermschwerd, Kreis Witzenhausen
Sterbeort
Brandenburg-Goerden
Beruf/Funktion
kommunistischer Parteifunktionär
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118587153 | OGND | VIAF: 804455
Namensvarianten
  • Neubauer, Theodor
  • Neubauer, Th.
  • Neubauer, Theo
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Zitierweise

Neubauer, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118587153.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor, Gutsinsp.;
    M N. N.;
    B Hermann, Fabrikbes.;
    1914/18 Hedwig N. N. (1892-1923), aus Göttingen, Lehrerin, Mitgl. d. KPD, Te. Postbeamten, 2) 1923 Elisabeth Bischof ( 1967);
    1 S aus 1) Hartmut (1918–40, ⚔), 1 T aus 1) Sonja Müller (* 1923), Kindergärtnerin in Berlin (s. W; L).

  • Biographie

    N. besuchte 1901-10 das Gymnasium in Erfurt und studierte danach Geschichte und neuere Sprachen in Brüssel, Jena und Berlin. 1913 wurde er auf Grund der Dissertation „Die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse der Stadt Erfurt vor der Reformation“ zum Dr. phil. promoviert. Im selben Jahr legte er das Staatsexamen für den höheren Schuldienst ab. 1914-17 nahm er als Freiwilliger am Weltkrieg teil (1915 Leutnant). Im Dez. 1918 schloß sich N. der DDP, im Spätsommer 1919 der USPD, Ende 1920 der KPD an, die er 1921-24 als Abgeordneter im Thüringischen Landtag vertrat. Im Oktober 1923 kurzfristig Staatsrat, wich er ins Rheinland aus, wo er in Düsseldorf als Parteisekretär und Chefredakteur der „Freiheit“ wirkte. Seit 1924 wurde er für den Wahlkreis Düsseldorf in den Deutschen Reichstag gewählt. Gemeinsam mit Ernst Torgier (1893–1963) veröffentlichte er am 21.2.1933 als Extrablatt der kommunistischen Reichstagsfraktion „Die Bedeutung des 5. März“. Nachdem daraufhin ein Hochverratsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde, ging N. am 28.2.1933 in den Untergrund. Er wurde vermutlich am 3.8.1933 in Berlin verhaftet und nach schweren Mißhandlungen während seiner Inhaftierung im Zuchthaus Brandenburg in das Konzentrationslager Lichtenburg eingeliefert. Hier gehörte er der illegalen Lagerleitung an. Obwohl das Hochverratsverfahren im April 1934 eingestellt wurde, blieb er bis September 1939 in Haft (KZ Esterwegen, Buchenwald). Seit Anfang 1943 beteiligte sich N. mit Magnus Poser (1907–44) am Aufbau einer kommunistischen Widerstandsgruppe in Thüringen und unterhielt Verbindung zu Anton Saefkow (1903–44) und Bernard Bästlein (1894–1944). Am 14.7.1944 erneut verhaftet, wurde er am 8.1.1945 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tod verurteilt und nach einmonatiger Haft im Zuchthaus Brandenburg-Goerden hingerichtet.

  • Werke

    Ljuberzy, Ein Pünktchen im Fünfjahresplan, 1932;
    Dt. Außenpol. heute u. morgen, 1932;
    Die neue Erziehung d. Sozialist. Ges., Aufss. u. Reden z. Schulpol. u. Pädagogik, ausgew., eingel. u. erl. v. Sonja Müller, 1973. |

  • Nachlass

    Nachlaß: BA Berlin-Lichterfelde.

  • Literatur

    W. Gutsche, Dr. Th. N., Ein Leben im Kampf um e. besseres Dtld., 1955;
    F. Hammer, Th. N., 1956 (P), ³1970 (P);
    W. Hammer, Hohes Haus in Henkers Hand, ²1956, S. 76;
    G. Glondajewski u. H. Schumann, Die Neubauer-Poser-Gruppe, Dokumente u. Materialien d. illegalen antifaschist. Kampfes (Thüringen 1935–45), 1957 (P);
    M. Buber-Neumann, Aus d. Leben e. KPD-Funktionärs, in: Der Monat 9, 1957, 103, S. 44-66;
    Sonja Müller, Th. N., 1964, 111989 (P);
    H. Weber, Die Wandlung d. dt. Kommunismus, II, 1969, S. 231 f. (P);
    ders., Weiße Flecken, 1990, S. 86 f.;
    H. Wehner, Zeugnis, 1982;
    Schumacher, M. d. R. (P).

  • Autor/in

    Christian Ostermann
  • Zitierweise

    Ostermann, Christian, "Neubauer, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 98 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118587153.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA