Lebensdaten
1874 – 1957
Geburtsort
Karlsbad
Sterbeort
Oxford
Beruf/Funktion
Mediziner
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 119061627 | OGND | VIAF: 67267537
Namensvarianten
  • Neubauer, Otto

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Zitierweise

Neubauer, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119061627.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wolfgang ( 1918), Dr. med., prakt. Arzt in K.;
    M Hedwig Arnstein (1852–1942, Theresienstadt);
    München 1939 Lilly Caroline (* 1876, 1) Fritz Cassirer, 1871–1926, aus München, Musikschrift. u. Opernkomp. in Elberfeld u. Berlin, s. NDB III*; New Grove), T d. Jakob Dispecker; kinderlos.

  • Biographie

    Nach dem Abitur in Komotau studierte N. seit 1892 Medizin an der Deutschen Universität in Prag, wo er 1898 promoviert wurde und die österr. Approbation erhielt (1906 dt. Approbation). Unter dem Einfluß von Karl Huppert erwachte sein Interesse für die physiologische Chemie. Nach einem kurzen Volontariat am Pharmakologischen Institut erhielt N. auf Empfehlung Hupperts 1901/02 eine Assistentenstelle im Bürgerspital in Basel bei Friedrich v. Müller, dem er 1902 nach München an die II. Med. Klinik folgte. 1908 habilitierte er sich mit der Schrift „Über den Abbau der Aminosäuren im gesunden und kranken Organismus“ und erhielt 1911 eine a. o. Professur an der Univ. München. Während des 1. Weltkriegs leistete N. Militärdienst in einem bayer. Reservelazarett. 1918 wurde er Chefarzt der II. Med. Abteilung des Krankenhauses München-Schwabing und verblieb dort bis zu seiner zwangsweisen Entlassung im Juni 1933. Unter entwürdigenden Umständen lebte er bis Juli 1939 als Krankenhelfer in München, dann emigrierte er mit seiner Ehefrau nach London bzw. Oxford, wo er mit finanzieller Unterstützung der Donner Foundation (USA) und der British Empire Cancer Campaign in wechselnden Anstellungen noch 18 Jahre wissenschaftlich und ärztlich tätig war.

    Geprägt durch Huppert und Müller, suchte N. in einem breit gefächerten Themenspektrum die Verbindung von chemischer Grundlagenforschung und klinischer Anwendung, insbesondere auf dem Gebiet der Stoffwechselforschung und der Hämatologie. Mehrere Reaktionsproben (u. a. Urobilinogen, Kreatinin) und Gerätschaften (Transfusionsgerät; „Neubauer-Zählkammer“) tragen seinen Namen. Damit gehört N. zu den Wegbereitern der modernen Laboratoriumsmedizin. Zu seinen Schülern zählen prominente Kliniker wie Siegfried Thannhauser und Rudolf Schindler sowie der Biochemiker Konrad Dobriner.

  • Werke

    Methoden zur Unters. d. intermediären Stoffwechsels, in: E. Abderhalden (Hg.), Hdb. d. Biolog. Arbeitsmethoden IV, T. 9, 1925;
    Intermediärer Eiweißstoffwechsel, in: H. Bethe (Hg.), Hdb. d. normalen u. path. Physiologie V, 1928;
    Bibliogr. of Cancer Produced by Pure Chemical Compounds, 1947;
    Bibliogr. of Cancer, 1959.

  • Literatur

    K. Dobriner, in: Lancet 1, 1952, S. 676 f.;
    F. Valentin, in: Münchner med. Wschr. 100, 1958, S. 354 f.;
    G. Bachmann, Personalbibliogr. d. Prof. u. Dozenten d. Inneren Medizin an d. Med. Fak. d. LMU München, Diss. Erlangen-Nürnberg, 1971;
    B. Schepartz, in: Transactions and Studies of the College of Physicians of Philadelphia, Series 5, Bd. 6, 1984, S. 139-54;
    G. Büsche-Schmidt, O. N., Leben u. Werk, 1992 (W; P).

  • Autor/in

    Peter Voswinckel
  • Zitierweise

    Voswinckel, Peter, "Neubauer, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 97 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119061627.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA