Lebensdaten
1874 – 1946
Geburtsort
Junkersdorf bei Köln
Sterbeort
Maria Laach (Eifel)
Beruf/Funktion
Benediktiner ; Abt von Maria Laach
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11855011X | OGND | VIAF: 51682817
Namensvarianten
  • Herwegen, Peter (Taufname)
  • Herwegen, Ildefons
  • Herwegen, Peter (Taufname)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Herwegen, Ildefons, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11855011X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter (* 1847), Hauptlehrer, S d. Gutsbes. Peter in Bachem u. d. Maria Anna Plettenberg;
    M Gertrud (* 1848), T d. Lehrers Joh. Appelhans u. d. Anna Gertrud Lennartz.

  • Biographie

    H. wurde 1895 in Maria Laach Benediktiner und empfing nach den philosophisch-theologischen Studien 1901 die Priesterweihe. Weitere Studienaufenthalte führten ihn nach Rom (1901/02), Maredsous (1903/04) und schließlich 1904/07 nach Bonn, wo er durch U. Stutz vor allem auf das Fortleben römischrechtlicher Begriffe und Vorstellungen im christlichen Mönchtum aufmerksam wurde. Obwohl an rechtsgeschichtlichen Problemen weiterhin interessiert, wandte sich H. bald dem größeren Fragenkreis allgemeiner Ordensgeschichte zu, speziell der Gestalt des heilig Benedikt und der Theologie seiner Regel und des abendländischen Mönchtums. Nach seiner Wahl zum Abt 1913 wurde er bald zu einer der führenden Gestalten der liturgischen Erneuerungsbewegung, für die er in seinem Kloster durch weitblickende Förderung wissenschaftlicher Forschungen unerläßliche Voraussetzungen schuf. Da er jedoch die Kräfte dieser Bewegung auch der Erneuerung des religiösen Lebens vor allem im Klerus und bei den Akademikern dienstbar machte, war H. nach dem 1. Weltkrieg eine der großen Gestalten des Deutschen Katholizismus überhaupt. Durch Elternhaus und Orden stark konservativ geprägt und in dieser Gesinnung durch Kaiser Wilhelm II. und dessen romantische Gunst für das Kloster Maria Laach bestärkt, erlebte H. den Zusammenbruch der Monarchie 1918 als eine Erschütterung, in deren Folge er sich gegenüber der Entwicklung der Weimarer Republik große Zurückhaltung auferlegte und nach wie vor um die Stärkung konservativer Kräfte bemüht war. So täuschten ihn 1933 die Hoffnung auf die Wiedererrichtung der Monarchie und irreführende Versicherungen der nationalsozialistischen Politiker über deren wahre Absichten. Nach Abschluß des Reichskonkordates glaubte er auch noch kurz an die Möglichkeit eines Wirkens der Kirche im totalen Staat. H. bewies freilich auch von Anfang an die Untadeligkeit seiner Gesinnung und den Willen, jedem Unrecht zu widerstehen. So gewährte er dem im März 1933 als Oberbürgermeister von Köln abgesetzten K. Adenauer fast ein Jahr Asyl im Kloster und mußte im Frühjahr 1935, selbst ernsthaft bedroht, für mehrere Monate Zuflucht im Ausland suchen. Die besondere Lage der Abtei im linksrheinischen Kriegsgebiet und die Sorge um das Leben der ihm anvertrauten Mönche erschwerten H. eine aktive Beteiligung an Widerstandskreisen. Doch gewann er, mehrfach von der Gestapo verhört, kurz nach Beginn des Krieges 1939 Kontakt mit führenden Generalen der späteren Widerstandsbewegung, die ihrerseits die Abtei vor der Aufhebung bewahrten (F. von Rabenau, F. Olbricht), aber auch den Abt über die Pläne für die Zukunft unterrichteten. Der Ertrag der gelehrten Arbeit H.s und ihre Fortführung ist heute in dem nach ihm benannten Institut für liturgische und monastische Forschung zusammengefaDt.|

  • Auszeichnungen

    Dr. iur. h. c. (Bonn 1919), Dr. theol. h. c. (Tübingen 1927).

  • Literatur

    Laacher Hh. 1, 1948, S. 39-44 (W-Verz.);
    W. Spael, Das kath. Dtld. im 20. Jh., 1964;
    LThK²;
    Rhdb. (P).

  • Porträts

    mehrere Ölgem., Zeichnungen, Plastiken (Holz, Stein), in d. Abtei Maria Laach.

  • Autor/in

    Emmanuel von Severus OSB
  • Zitierweise

    Severus OSB, Emmanuel von, "Herwegen, Ildefons" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 723 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11855011X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA