Lebensdaten
1789 – 1858
Geburtsort
Frankfurt am Main
Sterbeort
Le Havre
Beruf/Funktion
Schriftsteller ; Abenteurer
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 118535587 | OGND | VIAF: 27862850
Namensvarianten
  • Friederichs, Johann Konrad
  • Strahlheim, Karl (Pseudonym)
  • Fröhlich, K. F. (Pseudonym)
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Zitierweise

Friederich, Johann Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118535587.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Nik. (1762–1834), Kaufm.z. Gold. Schiff“ in F., S d. Kaufm. Joh. Jac., aus Michelstadt/Odenwald, seit 1761 in F., u. d. Kaufm.-T Joh. Christiana Müller;
    M Joh. Marie (1768–1828), T d. Joh. Conr. Wenner, Buchhändlers u. Verleger in F., u. d. Cath. Jacobea (T d. Buchhändlers u. Verlegers Franz Varentrapp, 1786);
    Ov Gerhard (1779–1862), Senior d. luth. Predigermin. in F., rationalist. theol. Schriftst. (s. ADB VII);
    Schw Johanna (1796–1861, Karl Küchler, 1773–1854, GR u. Landesökonomierat in Darmstadt);
    Stuttgart 1828 Joh. Jul. Frieder., T d. württ. Plankammer-Registrators u. Expeditors Matthäus Scherr u. d. Anna Rosine Frieder. v. Reischle;
    N Frdr. Küchler (1822–98), hess. GR u. Präs. d. Verwaltungsger.hofs Darmstadt, Auguste Küchler ( Phil. Walther, 1812–87, Dir. d. Hof- u. Staatsbibl. Darmstadt, s. ADB 41);
    Ur-Groß-N Helene Christaller ( 1953), Schriftstellerin (s. NDB III).

  • Biographie

    F. wurde zunächst zum Kaufmannsberuf bestimmt, er selbst wollte Schauspieler werden. Die von ihm in seinen Memoiren geschilderte heimliche Reise nach Weimar, um dort Goethes Unterstützung für seinen Plan zu gewinnen, mag erfunden sein. Im Herbst 1805 trat er in den französischen Militärdienst ein und führte in den folgenden Jahren ein abenteuerliches Soldatenleben in Italien und Spanien. Er war beteiligt an der Verhaftung des Papstes Pius VII. (1809) und überbrachte die Meldung Napoleon nach Schönbrunn. Seine musikalischen und schauspielerischen Talente verschafften ihm überall schnelle gesellschaftliche Erfolge. Für Liebhaberaufführungen übersetzte er Dramen Schillers, Kotzebues und Zschokkes ins Italienische und inszenierte Mozarts „Don Juan“. Am Hof Murats in Neapel erstrebte er die Stellung eines Theaterintendanten. Nach Napoleons Sturz tat er als preußischer Offizier Garnisonsdienst in Kolberg; 1819 nahm er seinen Abschied. In den nächsten Jahren war er an verschiedenen Orten journalistisch tätig und gründete mehrere, meist kurzlebige satirische und theaterkritische Zeitschriften. Er hatte maßgeblichen Anteil an einem phantastischen Plan, Napoleon auf Saint Helena zu befreien. In Magdeburg wurde er durch Carnot auf die Aufgabe einer geschichtlichen Darstellung der Revolutionskriege hingewiesen, die sich ihm über der Ausführung zu einer Geschichte des Zeitraums von 1789-1830 erweiterte. Seit 1831 lebte er in Rödelheim bei Frankfurt am Main, wo er umfangreiche geschichtliche und erdkundliche Sammelwerke bearbeitete und zum Teil in eigenem Verlag veröffentlichte. Ohne selbständige wissenschaftliche Leistungen zu erstreben, suchte er in enzyklopädischer Weise allgemeinbildend und bei der Jugend interesseweckend zu wirken. Zerwürfnisse mit seinem Teilhaber ließen ihn 1842 nach Paris übersiedeln. Seine dort entstandenen Memoiren sind bleibend wertvoll durch ihr kulturgeschichtliches Detail; die halb politischen, halb utopistischen Schriften überraschen durch die Vorausschau technischer Entwicklungen des 20. Jahrhunderts.

  • Werke

    W u. a. (z. T. anonym) Die Gesch. unserer Zeit, Bd. 1-30, 1826-31;
    Die Wundermappe od. sämtl. Kunst- u. Natur-Wunder d. ganzen Erdballs, 1834-39;
    Das Welttheater od. d. allg. Weltgesch. v. d. Schöpfung b. z. J. 1840, 6 Bde., 1834-40;
    Hist.-mythol.-geograph. Jugend-Bibl., f. d. Jugend u. nicht gel. Welt bearb., 1841;
    Allg. Weltgesch. f. d. reifere Jugend u. das nicht gel. Publikum bearb., Bd. 1-5, 1841 f.;
    Dämonische Reisen in alle Welt, 1847;
    Vierzig J. aus d. Leben e. Toten, Hinterlassene Papiere e. franz.-preuß. Offz., 1848-49;
    1830-1845, Noch fünfzehn J. aus d. Leben e. Toten, 1854;
    Neudrucke d. Memoiren: Bearb. v. U. Rauscher, Bd. 1-3, 1915 f.;
    Der Glückssoldat, Wahrheit u. Dichtung oder Vierzig J. u. noch fünfzehn J. aus d. Leben e. Toten, hrsg. u. eingel. v. A. Semerau, 4 Bde., 1920;
    Besuch bei Goethe: F. v. Biedermann, Goethes Gespräche I, 1909, Nr. 728.

  • Literatur

    A. Leitzmann, Goethe, Schiller u. F., ein erdichteter Besuch bei Goethe u. Schiller, in: Berliner Tagebl. v. 31.12.1915, Nr. 668, Abendausg.;
    F. C. Ebrard u. L. Liebmann, J. K. F., Ein vergessener Schriftsteller, 1918 (mit W-Auszügen u. Bibliogr.);
    Th. Heuß, Schattenbeschwörung, 1947, S. 91 ff.;
    Kosch, Lit.-Lex.;
    Goedeke XI, 1, S. 260 ff. (W, L).

  • Autor/in

    Adalbert Elschenbroich
  • Zitierweise

    Elschenbroich, Adalbert, "Friederich, Johann Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 448-449 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118535587.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA