Lebensdaten
1813 – 1891
Geburtsort
Mannheim
Sterbeort
Chicago
Beruf/Funktion
Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117630837 | OGND | VIAF: 30318683
Namensvarianten
  • Brentano, Lorenz Peter Karl
  • Brentano, Lorenz
  • Brentano, Lorenz Peter Karl
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Zitierweise

Brentano, Lorenz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117630837.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Peter Paul Bartholomäus (1740–1813), kurpfälzischer Kommerzienrat, Großkaufmann in Frankfurt/Main, S des Peter Ant., Frankfurter und Mannheimer Großkaufmann (aus Tremezzo eingewandert);
    M Helene Heger (1784–1831);
    1) Mannheim 1837 Caroline Leutz (gestorben 1870), aus Eberbach/Neckar, 2) Caroline Aberle (1819–93);
    3 K aus 2), u. a. Theodor, Gesandter der USA in Ungarn.

  • Biographie

    B. war seit 1837 Rechtsanwalt in Mannheim und, vom Kreise A. v. Itzsteins her, 1845 in der badischen zweiten Kammer. Führend in der Opposition, doch kein revolutionärer Querkopf wie Hecker oder Sozialtheoretiker wie Struve, sondern eine Jakobinernatur mit viel praktischem Instinkt, belächelte er noch 1848 skeptisch Heckers Putsch, kannte aber, nachdem seine Wahl zum Mannheimer Oberbürgermeister von der Regierung nicht bestätigt worden war, keine Versöhnung mehr. B. gehörte 1848 der Paulskirche an, verschwand aber schon im Spätsommer 1848, um sich ganz den badischen Dingen zu widmen. Im badischen Volksaufstande (4.5.1849) trat B. an die Spitze der vierzigtägigen, provisorischen Regierung und versuchte mit den alten Gewalten über ein Kompromiß zu verhandeln. Seine Bemühungen aber scheiterten am Widerstand der Radikalen unter Struve. B. entfloh in die Schweiz, wurde als Verräter in contumaciam zum Tode verurteilt und ging, da ihm die Schweiz das Asylrecht verweigerte, 1850 nach den Vereinigten Staaten. Zunächst als Journalist („Leuchtturm“, Pottsville, Pennsylvania), Farmer (Kalamazoo, Wisc.) und Rechtsanwalt (Chicago) wenig erfolgreich, trat er 1860 in die „Illinois Staatszeitung“ (Chicago) ein und führte sie als Chefredakteur und Mitherausgeber bald zur bedeutendsten deutsch-republikanischen Tageszeitung des Westens. 1872 bis 1876 amerikanischer Konsul in Dresden, gehörte B. nach seiner Rückkehr dem Kongreß an, trennte sich aber 1884 von der Partei und unterstützte als Unabhängiger die Wahl Clevelands zum Präsidenten. B. beschäftigte sich auch mit rechtshistorischen und vergleichenden Arbeiten über die amerikanischen und europäischen Methoden des Ermittlungsverfahrens, sowie staatsrechtlichen Fällen.

  • Literatur

    C. F. Huch, Die Dt.-Amerikaner u. d. dt. Revolution, in: Mitt. d. Dt. Pionierver. v. Philadelphia, 17, 1910;
    Bad. Biogrr. V, S. 879 bis 895;
    DAB III (L);
    V. Valentin, Gesch. d. dt. Revolution v. 1848/49, 2 Bde., 1930/31 (L);
    A. E. Zucker (hrsg.), The Forty-Eighters, New York 1950 (L);
    C. Wittke, Refugees of Revolution, Philadelphia 1952 (L).

  • Porträts

    Holzschnitt in: LIZ 12, 1849, S. 349.

  • Autor/in

    Georg F. Sperl
  • Zitierweise

    Sperl, Georg F., "Brentano, Lorenz" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 595-596 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117630837.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA