Lebensdaten
1849 – 1931
Geburtsort
Trossin bei Torgau
Sterbeort
Trossin bei Torgau
Beruf/Funktion
Gynäkologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 117553816 | OGND | VIAF: 15549271
Namensvarianten
  • Küstner, Otto
  • Küstner, Otto
  • Kuestner, Otto
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Zitierweise

Küstner, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117553816.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (1818–90), Rittergutsbes. in Trossin, S d. Rittergutsbes. Wilhelm in Trossin u. d. Erdmuthe Bucher;
    M Anna (1829–77), T d. Johann Steinmetz, Bes. e. Kattunfabrik in Eilenburg, u. d. Friedrike Busch;
    Ur-Gvv Wilhelm (1759–1836), Dr. iur., Advokat, Domherr v. Zeitz u. Wurzen;
    - Berlin 1890 Harriet (1861–1918), T d. Gutsbes. Lorenz Booth in Tralau Kr. Stormarn u. d. Laura Vorwerk;
    4 S (1 früh †, 1 ⚔), u. a. Heinrich (* 1897), Prof. d. Med. u. stellv. Dir. d. Frauenklinik in Leipzig.

  • Biographie

    K. studierte Medizin in Leipzig, Berlin und Halle. Nach Teilnahme am Feldzug 1870/71, einem Studienaufenthalt in Wien und Assistentenjahren bei Th. Weber und Olshausen habilitierte er sich 1877 in Halle und ging anschließend nach Jena, wo er 1879 ao. Professor wurde. 1887 erhielt er die Berufung als o. Professor an die Univ. Dorpat, und 1893 trat er die Nachfolge von H. Fritsch in Breslau an. Hier blieb er bis zu seiner Emeritierung 1923.

    K. hat in der Zeit der Entwicklung der modernen Geburtshilfe und des Beginns der operativen Gynäkologie auf den vielen Teilgebieten seines Faches erfolgreich gewirkt und Pionierarbeit geleistet. An der Erfindung der Instrumente, die zum Ausbau der gynäkologischen Operationen erforderlich waren, hat er sich maßgeblich beteiligt. Seine Methode, bei drohender Fehlgeburt die retroflektierte Gebärmutter mit Hilfe der von ihm erfundenen Kugelzange aufzurichten, ist noch heute in Gebrauch. Geblieben ist auch sein Handgriff, um die Lösung der Plazenta festzustellen. Seine auf die Praxis gerichteten Forschungen galten besonders Fragen der normalen und pathologischen Anatomie der Gebärmutter und ihrer Funktionen sowie der Aufklärung der Verletzungen des Kindes unter der Geburt. – In der Gynäkologie hat sich K. mit zahlreichen Operationsmethoden befaßt. Einzelne davon, wie ein Verfahren zur Deckung einer Blasenscheidenfistel und eine Dammplastik, stammen von ihm selbst, anderen hat er zum Durchbruch verholten und ihre Indikation abgegrenzt. Eingehend hat er sich der Entstehung der Scheiden-, Damm- und Mastdarmrisse, ihrer Verhütung und ihrer plastischen Deckungsverfahren gewidmet. Sein Hauptwerk bildet der achtbändige „Geburtshilflich – gynäkologische (stereoskopische) Atlas“ (1895-1903). – Die Forschungen über die entzündlichen Erkrankungen der weiblichen Unterleibsorgane und über die weiblichen Reflexneurosen zeigen, daß K. sich einen weiten Gesichtskreis bewahrt hat. Seine Arbeiten über „Die Häufigkeit des|angeborenen Plattfußes“ (1880) und „Die vom Foetus abhängenden Schwangerschafts- und Geburtsstörungen“ (in: Müllers Hdb. d. Geburtshilfe II/III, 1888 f.) weisen bis in die Ära der perinatalen Medizin.|

  • Auszeichnungen

    Russ. Staatsrat;
    Geh. Medizinalrat.

  • Werke

    Weitere W u. a. Kurzes Lehrb. d. Gynäkol., 1901, ⁹1922;
    Autobiogr. in: Die Med. d. Gegenwart in Selbstdarst. VIII, 1929, S. 61-123 (W, P).

  • Literatur

    W. Hannes, in: Münchener Med. Wschr. 78, 1931, S. 1015 f.;
    F. v. Mikulicz-Radecki, Geburtshilfe d. prakt. Arztes, 1950, S. 58 u. 267;
    B. Leiber u. Th. Olbert, Die klin. Eponyme, 1968;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931 (W);
    Fischer (W).

  • Porträts

    Phot. in. Dt.GB 100.

  • Autor/in

    Markwart Michler
  • Zitierweise

    Michler, Markwart, "Küstner, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 239-240 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117553816.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA