Lebensdaten
1874 – 1943
Geburtsort
Zürich
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Indogermanist ; Sprachwissenschaftler ; Philologe
Konfession
-
Normdaten
GND: 117432407 | OGND | VIAF: 2543848
Namensvarianten
  • Schweizer, Eduard (bis 1899)
  • Schwyzer, Eduard
  • Schweizer, Eduard (bis 1899)
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Zitierweise

Schwyzer, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117432407.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. sog. gelben Linie;
    V Johann Eduard S. (1845–1910), Kupferschmied in Z., S d. Eduard (1817–97);
    M Sophie (1850–1925), T d. Ferdinand Ernst (1819–75), Guts- u. Brauereibes. in Winterthur;
    Gr-Ov Heinrich S.-Sidler (1815–94), Prof. f. Sanskrit u. Sprachvergleichung in Z. (s. ADB 54; W); Schw Marie (1877–1952), Dr. med., seit 1916 Frauenärztin in Z.;
    1903 Hedwig Bebié (1876?–n. 1951?); 3 S.

  • Biographie

    S. legte in Zürich das Abitur ab und studierte dort seit 1892 Indogermanische Sprachwissenschaft und Klassische Philologie, v. a. bei Adolf Kaegi und Heinrich Schweizer-Sidler, 1894/95 in Leipzig, dem damaligen Zentrum der Indogermanistik. 1897 erfolgte in Zürich die Promotion aufgrund der „Grammatik der Pergamenischen Inschriften“ (1898). Nach kurzer Zeit im Schuldienst war S. 1898–1927 (für Bd. IV–IX) Redaktor am „Schweizerischen Idiotikon, Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache“. 1902 habilitierte er sich in Zürich für Vergleichende Sprachwissenschaft, wurde 1909 Extraordinarius und schließlich 1912 als Nachfolger Kaegis Ordinarius für Indogermanische Sprachwissenschaft und Sanskrit. 1927 folgte er einem Ruf nach Bonn als Nachfolger von Ferdinand Sommer, und von 1932 bis zu seinem Tod lehrte er in Berlin, wo er Wilhelm Schulze nachfolgte.

    Im Mittelpunkt von S.s Forschungen stand immer das Griechische, und zwar stets unter Einschluß der nachklassischen Sprache von|der hellenistischen Koinē bis zum Neugriechischen und der wechselseitigen Beeinflussung von Lokaldialekt und Gemeinsprache. Seine Hauptwerke sind durchweg Bearbeitungen von Büchern anderer Autoren, aus denen er jedoch grundlegend neue Werke geschaffen hat: Karl Meisterhans' „Grammatik der attischen Inschriften“ (³1900, Nachdr. 1971), Paul Cauers „Dialectorum Graecarum exempla epigraphica potiora“ (1923, Nachdr. 1960) und insbesondere Karl Brugmanns „Griech. Grammatik“ (I: 1939, ⁶1990; II: 1950, ⁵1988), aus der S.s Hauptwerk entstand. Neben diesen großen Werken schrieb er einige kleinere Abhandlungen (wie „Die Weltsprachen des Altertums in ihrer geschichtl. Stellung“, 1902) und eine Vielzahl von Aufsätzen zu etymologischen und dialektologischen Fragen (nicht nur des Griechischen), zur Interpretation von (meist griech.) Dialektinschriften, aber auch zu syntaktischen und allgemein-sprachwissenschaftlichen Problemen. Er verfiel dabei nie ins Theoretisieren, sondern ging als Sprachforscher und Philologe, Sprachvergleicher und Kulturhistoriker immer von konkretem Sprachmaterial aus. Neben den Studien zum Griechischen treten jene zu anderen Sprachen (v. a. Lat., Avest., German., auch Schweizerdt.) etwas zurück, doch allen sind philologische Fundierung und Sorgfalt, unbestechliches Urteilsvermögen und weitblickende Auswertung gemeinsam.

  • Auszeichnungen

    o. Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1937);
    korr. Mitgl. d. Wiener Ak. d. Wiss. (1939);
    Dr. h. c. (Athen 1937).

  • Werke

    Weitere W Tacitus' Germania, Erl. v. H. Schweizer-Sidler, Neu bearb. v. E. S., ⁶1902, ⁷1912, ⁸1923;
    Neugriech. Dialekttexte, 1934;
    Kl. Schrr., hg. v. Rüdiger Schmitt, 1983 (P, W-Verz. S. XV–XXXIX);
    E. S., Sprachwissenschaftler, Ausgew. Lit.nachweise aus d. Bestand d. Ak.bibl., hg. v. d. Berlin-Brandenburg. Ak. d. Wiss., Ak.bibl., 2002.

  • Literatur

    P. Kretschmer, in: Alm. d. Ak. d. Wiss. in Wien 93, 1943, S. 282–85;
    A. Debrunner, in: Mus. Helveticum 1, 1944, S. 3–12;
    J. Lohmann, in: Gnomon 20, 1944, S. 59–62;
    M. Leumann, in: Indogerman. Jb. 27, 1948, S. 267–73;
    M. Vasmer, in: Jb. d. Dt. Ak. d. Wiss. zu Berlin 1946–1949, 1950, S. 221–38 (W-Verz.);
    H.-R. Schwyzer, E. S. 1874–1943, 1951 (P);
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Lex. Grammaticorum;
    zur Fam.:
    Paul Schweizer, Gesch. d. Fam. Schwyzer oder S., 1916.

  • Autor/in

    Rüdiger Schmitt
  • Zitierweise

    Schmitt, Rüdiger, "Schwyzer, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 62-63 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117432407.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA