Lebensdaten
1840 – 1902
Geburtsort
Stockach bei Konstanz
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117314684 | OGND | VIAF: 64780925
Namensvarianten
  • Lugo, Emil

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Zitierweise

Lugo, Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117314684.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl Alfons (1805–83), Amtsassessor in St., seit 1842 Hofgerichtsassessor, später Kreisgerichtsrat, S d. Joh. Adolf (1746–1816), aus Wien, Prof. in Freiburg, u. d. Katharina Naegele;
    M Maria Ludowika (1809–79), T d. luth. Pfarrers Karl Ludwig Fischer in Diersheim/Rhein; ledig.

  • Biographie

    L. erhielt als Schüler ersten Zeichenunterricht in Freiburg durch die Lehrer J. A. Geßler und K. Rösch und seit 1854 privaten Malunterricht bei dem Aquarellisten Wagner. 1856-65 besuchte er mit Unterbrechungen die bad. Kunstschule in Karlsruhe und war bis 1863 einer der treuesten Schüler J. W. Schirmers. Zu seinen Freunden zählte seit diesen Jahren Hans Thoma. 1865-71 lebte L. in Freiburg, wo er sich auch in Perspektive und Anatomie weiterbildete, mit Goethes Schriften befaßte und unter dem Einfluß des Musikpädagogen und Sängers Franz Hauser mit Beet hoven auseinandersetzte. Bedeutsam für seine künstlerische Entwicklung wurde eine Reise nach Dresden und Weimar 1869, auf der er die Landschaftsmaler Friedrich Prellerd. Ä. und d. J. aufsuchte. Abschluß seiner Ausbildung war der Italienaufenthalt, zu dem ihn der Kunsthistoriker Max Jordan angeregt hatte. 1871-74 hielt er sich vorwiegend in Rom sowie in Latium und Campanien auf. 1874-88 lebte L. wieder in Freiburg, wo er seit 1877 dem Kreis um den Dichter Wilhelm Jensen und dessen Frau Marie angehörte. Unter dem Einfluß bzw. im Auftrag Jensens entstanden vornehmlich in den 80er Jahren die Illustrationen zu dessen Werk „Der Schwarzwald“ (1889) sowie zahlreiche Gemälde von Schwarzwaldlandschaften. 1888 folgte L. den Jensen nach München, mit denen er die Sommer in Prien am Chiemsee und seit 1894 im benachbarten St. Salvator verbrachte und dort malte. In München verkehrte L. u. a. mit dem Kunsttheoretiker Konrad Fiedler.

    L. war vornehmlich Maler idealer, nach einem Schönheitskanon komponierter Landschaften. Sie können Träger bestimmter Bedeutungen, literarischer Inhalte, poetischer Stimmungen oder subjektiver Empfindungen sein. Die figürliche Staffage seiner Bilder dient meist als Schlüssel zur Deutung der in den Landschaften bildnerisch veranschaulichten „Kunstidee“. L.s Werk ist von klassizistischen und romantischen Kunstauffassungen geprägt, die ihm in Karlsruhe durch seinen Lehrer Schirmer vermittelt worden waren und an denen L. zeitlebens beharrlich festhielt. Von wesentlicher Bedeutung bei der Ausbildung seines persönlichen Stils zwischen 1864 und 1874 war neben der Kenntnis der kunsttheoretischen Schriften Goethes und der idealen Landschaften Claude Lorrains die Kunst der beiden Preller und H. Franz-Drebers. Seit 1875/80 ist auch der Einfluß Arnold Böcklins zu erkennen. L. stellte sich bewußt gegen die fortschrittlichen realistisch - naturalistischen Tendenzen der Landschaftsmalerei seiner Generationsgenossen. Dennoch sind gerade die seine Kompositionen vorbereitenden Skizzen und Studien, die zum künstlerisch bedeutenden Teil seines Werkes zählen, Zeugnisse genauester Wiedergabe der Naturwirklichkeit. Darunter befinden sich auch Landschaftsporträts des Breisgaus, des Schwarzwalds und des Chiemgaus, die feinempfundene Schilderungen darstellen und aus allen Jahrzehnten seines Schaffens datieren. L. zählt in der zweiten Hälfte des 19. Jh. zu den wichtigen Vertretern der idealen, überhöhten Landschaftsmalerei in Deutschland.

  • Werke

    Freiburg i. Br.: Waldlandschaft mit gr. Eiche am Wasser, Augustinermus., 1864 (Gem.);
    Blick aus d. Fenster in Capri, ebd., 1896 (Gem.);
    Blick auf Frauenchiemsee, Privatbes., 1899 (Gem.);
    -Heidelberg: Tannenhain in Erlenbruck, Privatbes., 1884/85 (Gem.);
    - Karlsruhe: Steintreppenweg im Studiengarten d. Karlsruher Kunstschule, Staatl. Kunsthalle, 1863 (Zeichnung);
    Felsige Landschaft mit fahrendem Volk, ebd, 1866 (Zeichnung);
    Allee in Ostenwalde, ebd., 1886 (Zeichnung);
    Feldsee, ebd., 1888/89 (Gem.);
    Illustrationen f. d. Schwarzwald-Buch v. W. Jensen, ebd., 1888/89 (Zeichnungen);
    - München: Ansicht v. Olevano, Staatl. Graph. Slg., 1872 (Zeichnung);
    Waldbach, ebd., 1880 (Zeichnung);
    Waldlichtung, ebd., um 1898 (Zeichnung);
    Sabinertälchen, Kunsthandel (1985), 1876 (Gem.);
    - Schweinfurt: Röm. Villa am Abend, Slg. G. Schäfer, 1879 (Gem.).

  • Literatur

    J. A. Beringer, Bad. Malerei 1770-1920, ²1922, S. 98 f., Nachdr. 1979 mit e. Anhang v. R. Theilmann (L);
    ders., E. L., ²1925 (P);
    A. v. Schneider, Bad. Malerei d. 19. Jh., ²1968, S. 110-12;
    R. Theilmann, Joh. Wilh. Schirmers Karlsruher Schule, Diss. Heidelberg 1971, S. 143-58;
    D. Lüdke, E. L. 1840-1902, Ausst.kat. Freiburg, 1977;
    ThB.

  • Porträts

    Zeichnung v. H. Thoma, 1870, Abb. b. Beringer, ²1925, s. L;
    Gem. v. M. Jensen, 1895, Abb. ebd.;
    Gem. v. A. Lang (Staatl. Kunsthalle Karlsruhe), Abb. in: J. Lauts u. W. Zimmermann, Kat. neuer Meister, 1971 f., S. 258.

  • Autor/in

    Dietmar Lüdke
  • Zitierweise

    Lüdke, Dietmar, "Lugo, Emil" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 496-497 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117314684.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA