Lebensdaten
1893 – 1980
Geburtsort
München
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Physikochemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 11719297X | OGND | VIAF: 10616985
Namensvarianten
  • Scheibe, Günter
  • Scheibe, Günter
  • Scheibe, Günther
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Zitierweise

Scheibe, Günter, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11719297X.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arno (1864–1937), aus Piegel (Sachsen), 1911 ao., 1923-29 o. Prof. f. Ohren-, Nasen- u. Kehlkopfheilkunde an d. Univ. Erlangen, 1916 Dir. d. Poliklinik f. Hals-, Nasen- u. Ohrenkrankheiten, 1897 korr. Mitgl. d. Soc. Française d'Otol. et de Laryngol., 1927 Mitgl. d. Leopoldina, 1936 Ehrenmitgl. d. Ges. Dt. Hals-, Nasen- u. Ohrenärzte (s. Kürschner, Gel.-Kal. 1931; Fischer; Erlanger Professoren II), S d. Landwirts Wilhelm u. d. Emma Müller;
    M Hedwig Lorenz;
    1) Johanna Rauchenberger ( 1934), Dr. phil., 2) Annelies Rüping, Kinderärztin;
    4 K.

  • Biographie

    S. besuchte das Gymnasium in München bis zur Übersiedelung der Familie nach Erlangen 1911. Nach dem Abitur 1913 studierte er bis 1915 Chemie in Erlangen, anschließend in München, 1917/18 wieder in Erlangen, wo er 1918 bei Otto Fischer (1852–1932) in organischer Chemie promoviert wurde (Zur Kenntnis d. Cyanine). Nach Assistententätigkeit in Erlangen und an der Medizinischen Akademie Düsseldorf habilitierte er sich 1922 bei Max Busch (1865–1941) in Erlangen (Zur Konstitution organ. Farbstoffe). 1924 wurde S. Konservator und 1930 planm. ao. Professor für Physikalische Chemie in Erlangen. 1932-61 war er Ordinarius für Physikalische Chemie und Elektrochemie an der TH München.

    S.s zentrales Forschungsthema war die Beziehung zwischen der Farbe und der chemischen Konstitution einer Substanz, als wichtigstes Hilfsmittel bei der Erforschung dieses Zusammenhanges diente die Spektroskopie. Seine Arbeiten waren zunächst organisch-chemisch, später physiko-chemisch ausgerichtet. Bei seinen quantitativen absorptionsspektrometrischen Untersuchungen konnte er einzelne Atome und Atomgruppen im Molekül bestimmten UV-Frequenzen zuordnen und Aussagen über die Bindungszustände anorganischer Moleküle machen (u. a. aus den Spektren der Halogenionen). 1936 fand er das „Scheibesche Polymer“, ein hoch viskoses fluoreszierendes Polyassoziat des Chinocyanins (e. Halogenalkylat d. Chinolins, das er bereits 1918 synthetisiert hatte). Diese Assoziate erwiesen sich als hervorragende Modelle für das Studium zwischenmolekularer Kräfte und des Mechanismus der spektralen Sensibilisierung fotografischer Schichten. S. dehnte seine Untersuchungen auch auf biochemisch interessante Strukturen aus. Außerdem befaßte S. sich mit der Emissionsspektralanalyse, so bei der quantitativen Analyse von Metallen, aber auch nichtleitender Materialien, und lieferte wichtige Beiträge zur Methodik der quantitativen Emissionsspektralanalyse.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (Erlangen 1966, München 1963);
    Silberne Medaille d. Photogr. Ges., Wien (1939);
    o. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1941) u. d. Leopoldina (1957);
    Liebig-Denkmünze d. Ges. dt. Chemiker (1964);
    Bayer. Verdienstorden (1968).

  • Werke

    Chem. Spektralanalyse, in: W. Böttger (Hg.), Physikal. Methoden d. analyt. Chemie, T. 1, Spektroskop, u. radiometr. Analyse, 1933, S. 1-184;
    Chem. Spektralanalyse, ebd., T. 3, Chromatogr., Verdampfungsanalyse, Spektroskopie, Konduktometrie, Photoelektrometrie, Polarogr., Potentiometrie, 1939, S. 133-262 (mit A. Henrici);
    Molekülspektren v. Lösungen u. Flüssigkeiten, in: A. Eukken u. K. L. Wolf (Hg.), Die Spektren, Entstehung u. Zus.hang mit d. Struktur d. Materie, 1937, S. 142-85 (mit W. Frömel);
    Reversible Polymerisation als Ursache neuartiger Absorptionsbanden v. Farbstoffen, in: Kolloid-Zs. 82, 1938, H. 1, S. 1-14.

  • Literatur

    T. Förster, in: Zs. f. Elektrochemie 57, 1953, S. 783 f.;
    E. W. Schlag, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss. 1981, S. 261-65 (P);
    F. Dörr, in: Berr. d. Bunsenges. f. Physikal. Chemie 100, 1996, S. 508-16 (W- Verz.);
    Wi. 1967;
    Pogg. VI-VIII.

  • Autor/in

    Horst Kant
  • Zitierweise

    Kant, Horst, "Scheibe, Günter" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 621-622 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11719297X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA