Lebensdaten
1461 – 1522
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Großkaufmann ; Nürnberger Ratsherr ; Zweiter Bürgermeister und Ratsherr in Nürnberg ; Kaufmann ; Gesandter ; Vertrauter Albrecht Dürers und Willibald Pirckheimers
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 117130125 | OGND | VIAF: 64775849
Namensvarianten
  • Imhof, Hans
  • Imhoff, Hans
  • Imhof, Hans
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Imhoff, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117130125.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hans ( 1499, s. Einl.), S d. Konrad ( 1449, s. Einl.) u. d. Elisabeth Schatz;
    M Ursula ( 1494), T d. Ratsherrn Joh. Lämmel in N. u. d. Catharina Haller;
    25.11.1486 Katharina (1467–1536), T d. Ratsherrn Gabriel Muffel ( 1498) u. d. Ursula Löffelholz;
    12 K u. a. Hans (1488–1526) s. Gen. 4, Andreas (s. 1), Gabriel (1498–1578), Ratsherr in N., Katharina ( Christoph Fürer, 1537, Großkaufm., s. NDB V), Clara ( Friedrich Behaim, 1533, Ratsherr in N.);
    E Willibald (s. 4), Paulus Behaim ( 1568), Handelsherr, Diplomat (s. NDB II).

  • Biographie

    1483 mußte I. Nürnberg wegen einer hier herrschenden Seuche verlassen und hielt sich während dieser Zeit in Ulm auf. 1488 trat er mit 3 000 fl. in das väterliche Geschäft, Firma Peter Imhoff und Gebrüder, ein und war bis 1522 Oberhaupt dieser Handelsgesellschaft, die bereits seit Anfang des 15. Jh. eine überragende Bedeutung im Safranhandel mit Hauptniederlassungen in Augsburg, Antwerpen, Lyon, Venedig, Neapel, Aquila und Lissabon besaß. 1499 betrug seine Einlage 9 662 fl. Zuvor hatte sich I. 1487-89 an einer Gesellschaft beteiligt, die in Frankfurt/Main Dukatenwechsel auf Venedig kaufte, um sie in Venedig einzukassieren und anschließend wieder zu verkaufen. Daneben war er auch mit einem Betrag von 822 fl. an der Ravensburger Gesellschaft beteiligt. Beim Tode seines Vaters (1499) erbte er 5 236 fl. in bar sowie ein Heiratsgut in Höhe von 1 000 fl. Außerdem erhielt er noch zu Lebzeiten seines Vaters das Imhoffsche Stammhaus bei St. Lorenz überschrieben.

    I. war ein Verfechter des reinen Warenhandels. Geldgeschäfte überließ er den Augsburgern. 1513 kam zu den traditionellen Handelsobjekten das Mansfelder Kupfer hinzu, als seine Tochter Katharina sich mit Christoph Fürer vermählte. Daß I. fortschrittliche Geschäftspraktiken nicht scheute, zeigt eine Anklage des kaiserl. Fiskals Dr. Marth wegen Errichtung eines Monopols. Diese Anklage, die in I.s Todesjahr (1522) erhoben wurde, stützte sich auf einen mit dem König von Portugal eingegangenen Vertrag. Portugal verpflichtete sich, nur den Imhoffs indischen Pfeffer, Ingwer und Spezereien zu verkaufen. Es ist nicht bekannt, ob es tatsächlich zu einem Prozeß gekommen ist. Seit 1513 gehörte I. dem engeren Rat der Stadt Nürnberg als „Alter Genannter“ an. 1519 wurde er „Zweiter Bürgermeister“. Neben Christoph Fürer und Niklas Haller gehörte er zu den Ratsherren, die dem zurückgehenden Handwerk und Handel neue Impulse geben sollten (Heranziehung neuer Gewerbe, z. B. Seidenbarettmacher, Atlasmacher). Als Gesandter des Rats war er in Ravensburg, Ulm und Eßlingen tätig.

    I. pflegte intensiven Kontakt mit Albrecht Dürer, Willibald Pirckheimer, Adam Kraft, Lazarus Spengler und Eobanus Hessus, denen er sowohl in geschäftlichen Fragen als auch in schwierigen finanziellen Situationen half. Er hinterließ einen Anteil an der Gesellschaft in Höhe von 21 316 fl. Sein Gesamtvermögen war allerdings sehr viel höher. U. a. erhielten seine Kinder je 1 000 fl. Heiratsgut in bar sowie ca. 10 000 fl. an Grundrenten u. ä. Werten. Andreas bekam daneben noch das Wohnhaus bei St. Lorenz.

  • Literatur

    s. L zu 4).

  • Porträts

    Gem. v. A. Dürer (Madrid, Prado).

  • Autor/in

    Dietmar Trautmann
  • Zitierweise

    Trautmann, Dietmar, "Imhoff, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 150 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117130125.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA