Lebensdaten
1877 – 1955
Geburtsort
Norden (Ostfriesland)
Sterbeort
Heidelberg
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116927461 | OGND | VIAF: 57379140
Namensvarianten
  • Hölscher, Gustav
  • Hölscher, Gustav
  • Hoelscher, Gustav
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Zitierweise

Hölscher, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116927461.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus ostfries. u. westfäl. Kaufm.- u. Juristenfam.;
    V Wilhelm (1845–1911), D. theol., Kirchenrat, Pfarrer in N., seit 1885 a. d. Nikolaikirche in Leipzig, Hrsg. d. Allg. Ev. Kirchenztg. u. d. Theol. Lit.bl. (s. BJ 16), S d. Advokaten Uvo in N. u. d. Hilke Marg. Hattermann;
    M Sophie (1845–1919), T d. Dr. med. Gustav Diedrich Hillard Steinbömer in N. u. d. Emilie Marie Diel;
    B Uvo (1878–1963), Prof. d. Baugesch. a. d. TH Hannover, leitete d. Aufnahmen d. Tempelanlagen in Ägypten u. erforschte d. ma. Baudenkmäler Niedersachsens, vor allem Goslars (s. W, L), Emil (1880–1935), Gen.bevollmächtigter u. Oberdir. d. Gen.direktion d. Fürsten v. Donnersmarck;
    - 1) Hövig/Norwegen 1908 Borghild (1882–1930), T d. Gymnasialdir. Gustav Antonio Gjessing in Lysaker b. Oslo u. d. Helga Monrad aus Oslo, 2) Bonn 1934 Gertrud (* 1889), T d. Landgerichtspräs. Hubert v. Meibom (1846–1919) u. d. Sophie Westernacher;
    2 S aus 1), Wilhelm (1912–43), Ägyptologe, Uvo (* 1914), Prof. d. klass. Piniol.

  • Biographie

    H. studierte in Erlangen und Leipzig Theologie, in Leipzig, München und Berlin Orientalistik. 1902 promovierte er in Leipzig zum Dr. phil. 1903 unternahm er mit H. Thiersch im Auftrag der Deutschen Orient-Gesellschaft eine Studienreise nach Syrien und Palästina, um archäologisch verheißungsvolle Ortslagen zu erkunden. 1904 promovierte er in Marburg zum lic. theologiae 1905 wurde er in Halle Privatdozent für Altes Testament, 1915 dort außerordentlicher Professor, 1920 Ordinarius in Gießen, 1921 in Marburg. 1929 wurde er zur Mitwirkung bei der Reorganisation der theologischen Fakultät nach Bonn berufen, hier aber nach 1933 suspendiert. Nach einiger Zeit wurde er nach Heidelberg versetzt, wo er, zunächst aus politischen Gründen boykottiert, von 1935 bis zu seiner Emeritierung 1949 wirkte.

    H.s wissenschaftliche Tätigkeit galt außer den alttestamentlichen Schriften der Geschichte des Judentums in frühnachkanonischer Zeit und orientalistischen Fragen. Forschungsgeschichtlich bedeutsam war vor allem sein von der Psychologie W. Wundts beeinflußter Versuch, die alttestamentliche Prophetie in religionsgeschichtlichem Zusammenhang psychologisch zu interpretieren (Die Profeten, 1914, hier besonders das 1. Kapitel: Ekstase und Vision). H.s Verständnis der hebräischen Metrik als eines alternierenden Systems ist mit gewisser Phasenverschiebung in der Diskussion dieses Spezialproblems wieder wichtig geworden. H.s spätes Hauptwerk „Geschichtsschreibung in Israel, Untersuchungen zum Jahvisten und Elohisten“ (1952) ist ein letzter großer rein literarkritisch bestimmter Beitrag in einer mittlerweile fast völlig veränderten Forschungssituation.|

  • Auszeichnungen

    D. theol. (Halle);
    Mitgl. d. Akademien Oslo (1926), Heidelberg (1936) u. Lund (1947).

  • Werke

    Weitere W Palästina in d. pers. u. hellenist. Zeit, 1905;
    Der Sadduzäismus, Eine krit. Unters, z. späteren jüd. Rel.gesch., 1906;
    Elemente arab., syr. u. hebrä. Metrik, in: Beihh. z. Zs. f. d. alttestamentl. Wiss. 34, 1920;
    Hesekiel, Der Dichter u. d. Buch, Eine literar. Unters., ebd. 39, 1924;
    Gesch. d. isr. u. jüd. Rel., 1922;
    Syr. Verskunst, 1932;
    Die Anfänge d. hebr. Gesch.schreibung, in: SB d. Heidelberger Ak. d. Wiss. 1941/42, Nr. 3, 1942;
    Das Gedicht v. Hiob u. s. drei Freunden, 1948. -
    Zu B Uvo: Das Grabmal d. Chefren, 1912;
    Kloster Loccum, 1913;
    Die Kaiserpfalz Goslar, 1927;
    The Excavations of Medinet Habu, 5 Bde., 1934-53.

  • Literatur

    A. Falkenstein, in: SB d. Heidelberger Ak. d. Wiss., J.h. 1955/56, S. 24-26. -
    Eigene Archivstud. - Zu B Uvo: G. Hoeltje, in: Nd.dt. Btrr. z. Kunstgesch. 3, 1964 (W, P).

  • Autor/in

    Georg Christian Macholz
  • Zitierweise

    Macholz, Georg Christian, "Hölscher, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 334 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116927461.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA