Lebensdaten
1630 – 1708
Geburtsort
Frankfurt/Main
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Kupferstecher
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116801298 | OGND | VIAF: 2564629
Namensvarianten
  • Sandrart, Jakob von
  • Sandrart
  • Sandrart, I.
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Zitierweise

Sandrart, Jakob von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116801298.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jakob (I.) (1600–39), aus F., Kaufm. in F. (s. Gen. 1);
    M Anna Maria de Koning, aus Leipzig;
    Ov Joachim (s. 1);
    Regensburg 1654 Regina Christina (1636–1708), T d. Georg Christoph Eimmart d. Ä. (1603–58), Maler, Radierer;
    3 S Johann Jakob (s. 3), Joachim d. J. (1668–91), arbeitete zunächst b. seinem Vater, ging 1689/90 nach London, Petrus (* 1671), Lorenz (1681–1753, Sabina Helena Schmidt, aus Ulm), neben anfängl. Radierarbeiten f. seinen Vater Schmelzmaler in N., 1703 Lic. iur. in Halle/Saale, seit 1710 in Berlin, Kgl. Hof- u. Oberheroldsrat, 1729/30 Galerieinsp. in Stuttgart, württ. HR, 6 T, Magdalena Christina (1656–1734), Susanna Maria (1658–1716, 1] Johann Paul Auer, 1638–87, Maler, ausgebildet b. Georg Christoph Eimmartd. Ä. [s. o.] in Regensburg, s. ADB I, 2] Wolfgang Moritz Endter, 1653–1723, Buchhändler in N., E d. Wolfgang Endter, 1593–1659, Buchhändler u. -drucker in N., s. NDB IV), Schülerin ihres|Vaters, Zeichnerin, Radiererin, erstellte e. Slg. ihrer Stiche u. Zeichnungen in e. „Malbuch“ (heute German. Nat.mus., Nürnberg), zu dem sie in e. Vorwort auch autobiogr. Aufzeichnungen verfaßte (s. ThB; Stadtlex. Nürnberg; L), Judith (* 1661), Helena (1663–1749), Antonetta (1665–1715), Anna Regina (* 1673, 1697 N. N.); Schwager Georg Christoph Eimmart d. J. (1638–1705), Astronom, Kupferstecher; Maler (s. NDB IV);
    E Susanna Maria (1707–69 ?, vermutl. Johann Adam Willibald Alt, 1702–75), naturgeschichtl. Malerin, bislang nur e. signiertes Werk nachgewiesen (s. ThB).

  • Biographie

    Aufgewachsen in Frankfurt/M. und Hamburg sowie, nach dem frühen Tod des Vaters, bei der Mutter in Den Haag, begann S. um 1640 seine Ausbildung bei seinem Onkel Joachim d. Ä. in Amsterdam. Weitere vier Jahre Stecherlehre bei Cornelis (I.) Danckerts (1604–56) folgten. Während der anschließenden Gesellenwanderjahre kam S. u. a. nach Danzig, wo er vier Jahre bei Willem Hondius (nach 1597-um 1660) arbeitete, Breslau, Wien und zuletzt nach Regensburg; hier heiratete er 1654 in die Künstlerfamilie Eimmart ein. 1656 wechselte das Ehepaar nach Nürnberg; am 13.5.1674 erhielt S. das Nürnberger Bürgerrecht.

    1658-93 wird S. als Kupferstecher im Ämterbüchlein verzeichnet, er gründete eine Kunsthandlung in seinem Wohnhaus „auf dem neuen Bau“ (ehemals Maxplatz 28) und war 1662 Mitinitiator (und Mitvorsteher) der Nürnberger Malerakademie, die, institutionell zunächst noch nicht abgesichert, als Zusammenschluß von Künstlern und Laien zu den Vorläufern der europ. Akademiebewegung gehört. In Nürnberg traf man sich anfänglich in Privathäusern, u. a. in S.s Wohnhaus, um nach Aktmodellen und Antiken(abgüssen) zu zeichnen. Zunehmend kamen, v. a. in Nürnberg und Augsburg, für den Unterricht Zeichenbücher auf; in Nürnberg war S. an der Erstellung dieser Bücher beteiligt.

    S.s graphisches Werk ist umfangreich und umfaßt selbständige Arbeiten sowie Reproduktionsblätter nach Fremdvorlagen. Neben zahlreichen Porträtradierungen, darunter vieler Nürnberger Bürger, steht eine umfangreiche Produktion an Buchillustrationen jeglicher Art, doch sind viele Blätter mit seiner Adresse nur als Verlagsarbeiten zu betrachten. Mit einigen Blättern war S. an der „Teutschen Academie“ (Nürnberg 1675) Joachims d. Ä. beteiligt; zudem stellte er Landkarten her.

  • Literatur

    L. Sporhan-Krempel, Susanna Maria S. u. ihre Fam., Eine Nürnberger Kupferstecherin u. Zeichnerin im Za. d. Barock, in: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens 21, 1980, Sp. 965-1004;
    S. Lessmann, Susanna Maria v. S. (1658-1716), Arbeitsbedingungen e. Nürnberger Graphikerin im 17. Jh., 1991;
    F. W. Eiermann. Die Veröff. d. Nürnberger Mahler-Academie im Barock, Von J. v. S. bis Johann Justin Preisler (1662–1771), Mag.arb. Erlangen-Nürnberg, 1992;
    Hollstein's German engravings, etchings and woodcuts, 38-39, 1994, 40-41, 1995, bearb. u. hg. v. J. R. Paas;
    H. Ludwig, Nürnberger naturgeschichtl. Malerei im 17. u. 18. Jh., 1998;
    A. M. Kluxen, Die Gesch. d. Kunstak. in Nürnberg 1662-1998, in: Jb. f. fränk. Landesforsch. 59, 1999, S. 1-41;
    D. Gerstl, Drucke d. höf. Barock in Schweden, Der Stockholmer Hofmaler David Klöcker v. Ehrenstrahl u. d. Nürnberger Stecher Georg Christoph Eimmart u. J. v. S., 2000;
    A. Tacke (Hg.), „Der Mahler Ordnung u. Gebräuch in Nürmberg“, Die Nürnberger Maler(zunft)bücher erg. durch weitere Quellen, Genealogien u. Viten d. 16., 17 u. 18. Jh., 2001.

  • Porträts

    Handzeichnung v. G. M. Preißler, sog. „Goldenes Buch“, 1724 (Leihgabe d. Stadtbibl. Nürnberg [Nor. K. 545] an d. Nürnberger Ak. [Nr. 37]);
    Graphik v. B. Vogel (1683–1737);
    Doppelporträt v. Jakob u. Regina Christina v. S. nach (Einzel?-)Gemälde(n) v. J. L. Hirschmann.

  • Autor/in

    Friedrich von Hagen, Andreas Tacke
  • Zitierweise

    Hagen, Friedrich von; Tacke, Andreas, "Sandrart, Jakob von" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 427-428 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116801298.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA