Lebensdaten
1786 – 1845
Geburtsort
Sulzbach (Taunus)
Sterbeort
Frankfurt/Main
Beruf/Funktion
Anatomischer Zoologe
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116726288 | OGND | VIAF: 35215726
Namensvarianten
  • Cretzschmar, Philipp Jakob
  • Cretzschmar, Ph. J.
  • Cretzschmar, Philipp Jacob

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Zitierweise

Cretzschmar, Philipp Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116726288.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (1743–1818), aus Frankfurt, Pfarrer in Sulzbach;
    M Anna Cath. (1759–1802), T des Frankfurter Bürgers u. Schneidermeister Gg. Phil. Eberhardt;
    Sulzbach 1815 Cath. Josephina, T des bayerischen Archivars Otto Phil. Müller ( vor 1815) in Würzburg.

  • Biographie

    Frühzeitig zeigte C. Freude an naturwissenschaftlichen Studien, Haltung und Zähmung von Tieren, Anlegung zoologischer Sammlungen, Bearbeitung von Naturkörpern und unternahm naturgeschichtliche Exkursionen mit Freunden. Ab 1804 studierte er in Würzburg, zunächst Schellings Naturphilosophie, dann Medizin in Halle. 1807 wurde er durch Napoleon relegiert und kehrte nach Würzburg zurück (dort Prüfung und Promotion). Mit 22 Jahren wurde er unter die praktizierenden Ärzte in Frankfurt aufgenommen. Nach Anwerbung als Arzt bei der französischen Armee war er in Militärspitälern in Deutschland tätig; außerdem arbeitete er chirurgisch in Wien und Paris, wo die Natursammlung des Jardin des Plantes ihn sehr beeindruckte, sowie in der katalonischen Armee in Spanien. Nach seiner Entlassung vom Militär studierte er bei Elias von Siebold in Würzburg Geburtshilfe und war dann als praktischer Arzt in Frankfurt tätig. Hier richtete er Kurse für die Unterchirurgen im Militärhospital in Anatomie und Bandagieren ein. Die Administration des Senckenbergischen medizinischen Instituts übertrug ihm darauf eine Lehrstelle für Anatomie und später auch für Zoologie. Am 22.11.1817 gründete er die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft, die er fast 30 Jahre leitete. Bei Herstellung der Präparate war er selbst unermüdlich praktisch tätig und legte so den Grund zu den großen naturwissenschaftlichen Sammlungen des Museums. Er war Meister vom Stuhl der Loge Sokrates zu Frankfurt/Main. Die C.-Medaille wird an verdiente Naturforscher durch die Senckenbergische Stiftung verliehen.

  • Werke

    Vorwort u. zum gr. T. d. Charakteristiken d. neuen Säugetiere u. Vögel, in: E. Rüppell, Atlas z. d. Reise im nördl. Afrika, 1. Abt., 1826/30;
    Religionssysteme u. Freimaurerei, T. 1 u. 2, 1838 bis 1844;
    Btrr. z. Lehre v. Leben, T. 1: Das materielle Leben, T. 2: Die Entstehungslehre, 1840-43.

  • Literatur

    W. Wagner, Nekr. u. Biogr. Skizze, in: Didaskalia, 1845, Nr. 127;
    J. M. Mappes, Zum Andenken an P. J. C, 1846 (abgedr. im 48. Ber. d. Senckenberg. Naturf.Ges., 1918);
    F. C. C. Meisinger, P. J. C., Ein biogr. Versuch, 1850;
    F. Fresenius, Zypressen-Zweige (Zeugnisse ehrerbietigster u. dankbarster Erinnerung), 1861;
    E. Heyden, J. P. C., in: Heyden, Eine Gal. berühmter Frankfurter, 1861, S. 473;
    O. Volger, P. J. C., Ein Gedenkbl., in: Frankfurter Ztg., 1896, Nr. 124;
    A. Knoblauch, C.-Preis-Stiftung, Errichtet am 22.11.1917, in: Ber. d. Senckenberg. Naturf.Ges. 50, 1920, S. 87;
    W. Kalimorgen, 700 J. Heilkde. in Frankfurt a. M., 1936 (P);
    R. Mertens, E. Rüppell, Leben u. Werk eines Forschungsreisenden, 1949.

  • Porträts

    2 Ölbilder (Mus. d. Senckenberg. Naturf.Ges. zu Frankfurt a. M.).

  • Autor/in

    Dorothea von Hagen
  • Zitierweise

    Hagen, Dorothea von, "Cretzschmar, Philipp Jakob" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 411-412 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116726288.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA