Lebensdaten
erwähnt 1470 oder 1500
Beruf/Funktion
Drucker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135725259 | OGND | VIAF: 63895113
Namensvarianten
  • Crussner, Friedrich
  • Cruessner, Friedrich
  • Creußner, Friedrich
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Zitierweise

Creussner, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135725259.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Inkunabelforschung hat rund 180 von C. herrührende Druckwerke ermittelt, jedoch besteht seine Produktion fast ausschließlich aus Einblattdrucken, Handbüchern zur Erlernung des Lateinischen (sowohl der scholastischen als auch der humanistischen Richtung) und aus Kleinliteratur mannigfachen Inhalts. Nach einem erfolgreichen Anfang wurde Creussner, ebenso wie sein Berufsgenosse J. Sensenschmidt, schon bald durch die übermächtige Konkurrenz der Firma A. Koberger für immer in den Hintergrund gedrängt. Von seinen 7 Typenalphabeten bieten ein besonderes Interesse Type 1:110/11 G., eine der feinsten unter den frühen Goticoantiquaschriften Deutschlands, deren Formen von der bibliophilen Officina serpentis in Berlin 1913 ziemlich genau nachgeahmt wurden; Type 2:165 G., eine schöne und reiche Auszeichnungsschrift (Textura) von ausgeprägter Eigenart; Type 4:87 G., eine zierliche Schwabacher, die von C. um 1485 in den Buchdruck eingeführt wurde. - Die früheste datierte Ausgabe der C.schen Offizin ist das Ehebüchlein des Albrecht von Eyb (1472, GW 9521), die späteste der Deutsche Almanach für 1499 (GW 1541); aber bereits um 1470 hat C. ein xylotypographisches „Defensorium inviolatae virginis Mariae“ gedruckt. Im einzelnen gliedert sich C.s Produktion in 46 Einblattdrucke, 41 Schulbücher, 42 theologisch-philosophische, 21 kirchenrechtliche, 10 humanistische, 8 antisemitische, 7 historische, 1 medizinische und 6 Praktika-Ausgaben. Fast alle diese Schriften haben nur einen geringen Umfang. Von C.s Druckerzeugnissen sind inhaltlich besonders bemerkenswert: Die editiones principes von Marco Polos Reisen (1477, Hain 13245) und von Tacitus' Germania (um 1475, zwei Ausgaben, die eine Hain 15224) sowie die Dankeskundgebung des in Nürnberg von Kaiser Friedrich III. zum poeta laureatus gekrönten Humanisten Konrad Celtis (GW 6467).

  • Literatur

    ADB IV;
    E. Voullième, Die dt. Drucker d. 15. Jh., ²1922, S. 124 (mit Nachweis d. Typenalphabete): LGB I, 1935, S. 381;
    Hdb. d. Bibl.-Wiss., hrsg. v. G. Leyh, I, 1950, S. 441 f.;
    Dt. Buchdruck im Jh. Gutenbergs, 1940, Taf. 38 u. 73;
    A. Schramm, Bilderschmuck d. Frühdrucke XVIII, 1935, Taf. 32-41.

  • Autor/in

    Kurt Ohly
  • Zitierweise

    Ohly, Kurt, "Creussner, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 412 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135725259.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Creußner: Friedrich C., Buchdrucker in Nürnberg 1472—1496. Ueber sein Leben ist nichts Genaues bekannt geworden, da trotz seiner Unterschrift „de Nurenberga“ dennoch nicht mit Gewißheit angenommen werden kann, daß er von Nürnberg gebürtig gewesen sei, ebenso weiß man nicht, wann er gestorben ist. Er druckte viele Bücher, meist sehr schön und mit schönen Missalbuchstaben ausgeführt, wie sein „Lateinischer Psalter" und sein „Donat“. Das interessanteste und seltenste ist unstreitig: „Das puch des edlen Ritters vn landt farers Marcho Polo“, 1477. Sein erstes Buch war das bekannte Werk von Albrecht v. Eyb, welchem er am Schlusse seinen Namen beisetzte: „Ob eim manne sey zu nemen ein elichs weib oder nit.“ Am Ende: „Gott sey gelobet. MCCCCLXXII. Fricz Creußner in Nürnberg“.

    • Literatur

      Siehe Panzer, Aelteste Buchdruckergeschichte Nürnbergs S. 9. Panzer, Annalen der älteren deutschen Litteratur S. 68. Falkenstein, Buchdruckerkunst S. 163. Gräße, Lehrbuch, Bd. III. Abth. I. S. 160 etc.

  • Autor/in

    Kelchner.
  • Zitierweise

    Kelchner, Ernst, "Creussner, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 4 (1876), S. 591-592 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135725259.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA