Lebensdaten
1867 – 1949
Geburtsort
Braunschweig
Sterbeort
Westerland auf Sylt
Beruf/Funktion
Regisseur ; Schauspieler ; Burgtheaterdirektor
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 116659068 | OGND | VIAF: 67222567
Namensvarianten
  • Heine, Albert Willi Amandus Max
  • Heine, Albert
  • Heine, Albert Willi Amandus Max
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Zitierweise

Heine, Albert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116659068.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl Heinr. Frdr. Ludw. (* 1827), S d. Carl Aug., beide Schlossermeister in B., u. d. Joh. Dor. Conradine Weissert;
    M Frieder. Caroline (* 1830), T d. Joh. Frdr. Chrstn. Müller, Packmeister b. d. Eisenbahn, u. d. Joh. Elisabeth Falchenberg;
    Claire Rabitow ( 1946), Schauspielerin.

  • Biographie

    Nach Absolvierung des Gymnasiums und kaufmännischer Ausbildung ging H. gegen väterlichen Willen 1891 als Schauspielvolontär zu Friedrich Oberländer nach Berlin. Im selben Jahr engagierte ihn das königliche Schauspielhaus, dem er bis 1900 und 1905/06 als Charakterdarsteller, 1908 als Regisseur angehörte. Das Hoftheater in München wurde 1906-08 eine wichtige Station, ehe H. 1910 die Spielleitung des Burgtheaters übernahm. Fortan war Wien seine künstlerische Heimat, er wurde Professor an der Musikakademie und war 1918-21 Leiter des Burgtheaters. H. dehnte als einer der ersten sein Schaffen auf den Film aus. Der 70jährige zog sich nach Westerland zurück, wohin ihm nach dem Krieg die Pension nicht überwiesen wurde, so daß der erste Burgtheaterdirektor der Republik Österreich in bitterer Armut starb.

    Als einer der führenden Regisseure des Expressionismus bemühte sich H. im Zusammenwirken mit Bühnenbildnern vom Range Alfred Rollers und Albert Paris von Güterslohs um Versachlichung der Szene. Er brachte 1902 den 1. deutschen „Peer Gynt“ heraus und führte Regie bei der von Karl Kraus in Wien 1905 veranstalteten Erstaufführung von Wedekinds „Büchse der Pandora“. Krönung seiner Regiearbeit war die Weimarer Tassoinszenierung 1932. – Dem Schauspieler H. kam in seinen Glanzrollen Shylock, Mephisto, Richard III. und anderen neben glänzender Sprechtechnik und Spielintelligenz ein besonders differenzierter Sinn für das Dämonische zugute. – H.s Direktion ist mitten im politischen Umbruch eine der fruchtbarsten an der Burg gewesen. Repertoire und Ensemble wurden mit fester Hand arrondiert; Richard Beer-Hofmann, Hugo von Hofmannsthal, Anton Wildgans und Stefan Zweig kamen in Uraufführungen zu Wort. Bedenken H.s gegen den Fusionsplan mit den Reinhardtbühnen sowie eine Geste zugunsten der Sozialisten führten 1921 zu seiner Demission. Anton Wildgans wurde sein Nachfolger.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenbürger v. Wien (1929), Ehrenmitgl. d. Burgtheaters Wien (1936).

  • Werke

    Aus d. Erinnerungen d. Burgtheaterdir. A. H., in: Jb. d. Ges. f. Wiener Theaterforschung, 1951/52, S. 147-69. - Hrsg.: Bll. d. Burgtheaters, 1919/20.

  • Literatur

    E. Haeussermann, Die Burg, 1964, S. 139 ff. (P);
    F. Schreyvogel, Das Burgtheater, 1965, S. 122 ff. (P);
    W. Stuckenhoff, A. H., d. Regisseur, s. Entwicklung v. d. realist. zu e. expressiv-psycholog. Wort- u. Dialogregie, Diss. Wien 1966 (Bibliogr., P);
    Eisenberg;
    Kosch, Theater-Lex.;
    ÖBL;
    Kleines Lex. d. österr. Films, in: Filmkunst, Nr. 22-30, 1959.

  • Porträts

    Büste v. A. Roder (Wien, Burgtheater).

  • Autor/in

    Oskar Pausch
  • Zitierweise

    Pausch, Oskar, "Heine, Albert" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 291-292 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116659068.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA