Lebensdaten
1850 – 1922
Geburtsort
Marburg/Lahn
Sterbeort
Halle/Saale
Beruf/Funktion
Archäologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116575956 | OGND | VIAF: 54284806
Namensvarianten
  • Robert, Karl Georg Ludwig Theodor Herwig Joseph
  • Robert, Carl
  • Robert, Karl Georg Ludwig Theodor Herwig Joseph
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Zitierweise

Robert, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116575956.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ferdinand (1814–78, 2] Marie Neumeister), ao. Prof. d. Chirurgie in M., 1853 Arzt in Koblenz, 1863 in Wiesbaden, S d. Georg Friedrich Carl (1765–1833), o. Prof. d. Rechte in M., 1815 Vizekanzler d. Univ. (s. Strieder; NND);
    M Cathérine ( 1866), aus hugenott. Fam., T d. Joseph Servatius d'Outrepont (1775–1845), Prof. d. Geburtshilfe in Würzburg, Dir. d. Juliushospitals ebd., Med.rat (s. ADB 24);
    ⚭ Clara Neumeister ( 1899);
    1 S Wolfgang (* 1881), Dr. iur., Ger.assessor, 2 T Helene (* 1879, Moritz Liepmann, 1869–1928, Prof. d. Rechte in Hamburg, s. NDB 14), Anna (* 1882, W. Altmann, 1873–1910, PD f. Archäol. in M., s. Bursian-BJ 155, S. 25-27; BJ 15, Tl.).

  • Biographie

    Sein 1868 in Bonn begonnenes, durch die Teilnahme am Dt.-Franz. Krieg unterbrochenes Studium der Klass. Philologie und Archäologie beendete R. 1873 in Berlin mit der Promotion zum Dr. phil. (Diss. „De Apollodori bibliotheca“). Ein Reisestipendium des Dt. Archäologischen Instituts ermöglichte ihm 1873/74 und 1874/75 Studienaufenthalte in Griechenland und Italien. Nach seiner Habilitation 1876 („Eratosthenis catasterismorum reliquiae“) in Berlin wirkte er hier zunächst als Privatdozent, 1877 als ao. Professor und 1880-90 als o. Professor. Einem Ruf an die Univ. Halle folgend, erhielt er dort den Lehrstuhl für Klassische Archäologie und Philologie (1906/07 Rektor; 1920 em.).

    Für R. galten beide Disziplinen noch als Einheit. Aufschlußreiche Zeugnisse hierfür sind bereits seine Frühwerke „Bild und Lied, Archäologische Beiträge zur Geschichte der griech. Heldensage“ (1881) und „Archäologische Märchen“ (1886), worin die Bildzeugnisse nicht als bloße Illustration zur schriftlichen Überlieferung, sondern in ihrem Eigenwert begriffen werden. Als ausgezeichneter Kenner der griech. Heldensage bearbeitete er Ludwig Prellers (1809–61) „Griech. Mythologie“ (1854, ²1860) neu, was in den späteren Bänden einer Neufassung gleichkam. Auch in dem von O. Jan und F. Matzd. Ä. begonnenen Corpusunternehmen zu den röm. Sarkophagreliefs, standen inhaltliche Interpretationen im Vordergrund. Infolge einer weitgehenden Beschränkung auf Zeichnungen und unzureichender Einordnung als Werke röm. Kunstschaffens war später jedoch eine völlige Neubearbeitung der ersten Bände erforderlich. In „Oidipus, Geschichte eines poetischen Stoffes im griech. Altertum“ (1915) gab R. eine profunde mythologische Analyse. Die Monographie „Pausanias als Schriftsteller“ (1909) erstellte er auf Anregung seines Freundes Ulrich v. Wilamowitz-Moellendorff und schloß sich dessen negativer Bewertung der Zuverlässigkeit an. In Halle führte R. die von seinem Vorgänger Heinrich Heydemann (1842–90) begründeten „Winckelmannsprogramme“ fort, erweiterte durch Neuerwerbungen das Archäologische Museum, dessen Gebäude seit 1922 R.s Namen trägt, und organisierte in Bad Lauchstädt u. a. Aufführungen antiker Theaterstücke. Als Archäologe konzentrierte sich R.s Interesse auf die inhaltliche Interpretation griech. Denkmäler unter weitgehender Berücksichtigung entsprechender literarischer Zeugnisse. Fragen des Stils fanden allenfalls sekundär Aufmerksamkeit. Trotz interessanter Deutungen und nützlicher Hinweise blieb R.s „Archäologische Hermeneutik“ (1919) von der methodischen Anlage her ein eher retrospektives Buch.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat;
    Mitgl. d. Ak. Gemeinnütziger Wiss. zu Erfurt (1920), d. Dt. Archäol. Inst., d. Ges. d. Wiss. zu Göttingen, d. Regia Lynceorum Ac., Rom, d. Regia Soc. Scientiarum, Uppsala u. d. Österr. Archäol. Inst.;
    Ehrenmitgl. d. Soc. for the Promotion of Hellenic Studies, London, d. Griech. Philol. Ges., Konstantinopel;
    korr. Mitgl. d. Preuß. Ak. d. Wiss. (1907), d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1915) u. d. Inst. de France;
    Dr. phil. h. c. (Athen);
    Rr.kreuz d. Schwed. Nordsternordens Roter Adlerorden III. Kl. (1914);
    Kronenorden II. Kl. (1917).

  • Literatur

    C. R. z. Gedächtnis, hg. v. G. Karo, 1922;
    O. Kern, in: DBJ IV, S. 223-28 u. Tl.;
    ders., Hermann Diels u. C. R., in: Bursian-BJ 215, 1927 (W-Verz.);
    ders., in: Mitteldt. Lb. II, 1927, S. 439-51;
    W. Schiering, in: Allg. Grundlagen d. Archäol., Hdb. d. Archäol., hg. v. U. Hausmann, 1969, S. 76-78;
    A. Borbein, in: Berlin u. d. Antike, Aufss., hg. v. W. Arenhövel u. Ch. Schreiber, 1979, S. 133-35;
    Wi. 1914;
    H. Meyer, in: Archäologenbildnisse, hg. v. R. Lullies u. W. Schiering, 1988, S. 96 f. (P);
    M. Oppermann, in: Bed. Gel. d. Univ. zu Halle seit ihrer Gründung im J. 1694, hg. v. H.-H. Hartwich u. G. Berg, 1996, S. 121-42.

  • Porträts

    Photogr. in: Möller-Album, 1894;
    Rektoratsalbum d. vereinigten Friedrichs-Univ. Halle-Wittenberg, 1919/20;
    Fitting-Album, 1921 (alle Univ.archiv Halle);
    Photogr. v. W. Lobach;
    Bronzeplakette dess., 1914 (beides Robertinum, Halle);
    Kaltnadelradierung v. M. Beckmann, 1914 (Kunsthalle Bremen, Beckmann-Slg.), Abb. in: J. Hofmaier, Max Beckmann, Cat. raisonné of his Prints, I, 1990, S. 154 f.

  • Autor/in

    Manfred Oppermann
  • Zitierweise

    Oppermann, Manfred, "Robert, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 678-679 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116575956.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA