Lebensdaten
1809 – 1870
Geburtsort
Eckenbach bei Köln
Sterbeort
Braunschweig
Beruf/Funktion
Zoologe ; Forschungsreisender
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 116200340 | OGND | VIAF: 32742232
Namensvarianten
  • Blasius, Johann Heinrich
  • Blasius, J. H.
  • Blasius, J.H.
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Zitierweise

Blasius, Johann Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116200340.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Kleinbauernfamilien;
    V Johann Heinrich, S des Friedrich und der Anna Gertr. Dax;
    M Louise Cath., T des Sebastian Eckenbach und der Wilhelmine Klefels;
    B Wilhelm s. (2);
    Braunschweig 1841 Louise (1822–1886), T des reitenden Försters Heinrich Christian Friedrich Thiele und der Wilhelmine Leo zu Sophienthal;
    S Rud. (1842–1907), Ornithologe, 1900-07 Präsident der deutschen Ornithologischen Gesellschaft, Wilhelm (1845–1912), Zoologe, Spezialist für die Ornis Südostasiens, vermehrte als langjähriger Leiter des Naturhistorischen Museums in Braunschweig den wissenschaftlichen Fundus.

  • Biographie

    B. studierte Naturwissenschaft in Berlin und wurde 1836 Professor der Naturgeschichte am Braunschweiger Collegium Carolinum. wo er eine naturwissenschaftliche Sammlung schuf und rasch zu hohem Ansehen brachte. 1859 entschloß sich daher die Regierung, zur Vereinigung ihrer einschlägigen Sammlungen ein Herzogliches Naturhistorisches Museum in Braunschweig zu gründen und B. mit seiner Leitung zu betrauen. Als sorgfältiger Untersucher und weitgereister Beobachter hat dieser sich besonders um die Kenntnis europäischer Säugetiere und Vögel große Verdienste erworben. Nach J. F. Naumanns Tod galt er den deutschen Ornithologen als einer ihrer geistigen Führer.

  • Werke

    Die Wirbelthiere Europas I (mit Gf. A. v. Keyserling), 1840;
    Reise im europ. Rußland in d. J. 1840 u. 1841, 2 T., 1844;
    Fauna d. Wirbelthiere Dtld.s I, 1857.

  • Literatur

    ADB II;
    W. Blasius, Das Hzgl. Naturhist. Mus. in Braunschweig, 1897;
    Ratzeburg. Forstwiss. Schriftsteller-Lex., 1874, S. 51-54. - Zu Rudolf: Fischer I, 1932;
    Ornitholog. Mschr. 33, 1908, S. 42 bis 47. - Zu Wilh.: R. Kukula, Bibliogr. Jb. d. dt. Hochschulen, Innsbruck 1892, S. 62, 1893, S. 23;
    The Ibis, Serie IX, Bd. 6, London 1912, N. S., S. 660;
    Jber. Ver. f. Naturwiss. Braunschweig (Feslschr. 1862-1912) 17, 1913, S. XLIII (P);
    Wi. VI, 1912 (W).

  • Autor/in

    Erwin Stresemann
  • Zitierweise

    Stresemann, Erwin, "Blasius, Johann Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 289-290 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116200340.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Blasius: Johann Heinrich B., geb. als Sohn eines Landmannes 7. Oct. 1809 in Eckerbach im Reg.-Bez. Köln, 27. Mai 1870. Obgleich er nur den Seminarcurs für Volksschullehrer in Mörs unter Diesterweg durchgemacht, wurde er doch nach eifrigen Privatstudien zum Examen für das höhere Lehramt zugelassen, und ihm 1834 die Gelegenheit zur intensiveren Betreibung der Naturwissenschaften an der Berliner Universität gegeben. 1836 wurde er als Professor an das Collegium Carolinum nach Braunschweig berufen, wo er bis zu seinem Tode wirkte. Schon vor seiner Berufung hatte er mit seinem Freunde Graf von Keyserling einen großen Theil Ost-Europa's behufs allseitiger wissenschaftlicher Forschungen durchzogen und die Resultate dieser Jahre wurden in dem 1840 gemeinschaftlich mit Keyserling herausgegebenem Berichte: „Die Wirbelthiere Europa's, I. Buch. Unterscheidende Charaktere“ niedergelegt. Es folgte gleich darauf die große wissenschaftliche Reise beider Freunde nach Rußland, und die großartigen dort gewonnenen Anschauungen ergänzte B. später durch häufigere Reisen nach dem südlichen Europa, namentlich die Alpen und Italien. Sein großes Talent im Herausfinden scharfer Merkmale, verbunden mit einer vorzüglichen Gabe der Schilderung des Gesammthabitus und der Lebensweise concentrirte sich von Anfang an auf die Wirbelthiere, doch hat er leider nur einen geringen Theil des aufgespeicherten Materials, die Säugethiere Europa's, publicirt, da er im letzten Jahrzehnt seines Lebens durch das Directorat des Carolinums und der herzoglichen Kunstsammlungen übermäßig in Anspruch genommen war. Das von ihm organisirte zoologische Museum ist besonders werthvoll in der Abtheilung der Vögel. Außer dem genannten Werk und einer ganzen Reihe von|Aufsätzen im Archiv für Naturgeschichte, der Naumannia, dem Journal für Ornithologie etc. schrieb er: „Reise im europäischen Rußland in den Jahren 1840 und 1841“, 2 Bde. 1844; „Naturgeschichte der Säugethiere Deutschlands“, auch u. d. Titel „Fauna der Wirbelthiere Deutschlands“, I. Bd. Säugethiere, 1857.

  • Autor/in

    O. Schmidt.
  • Zitierweise

    Schmidt, Oscar, "Blasius, Johann Heinrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 695-696 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116200340.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA