Lebensdaten
1738 – 1814
Geburtsort
Halle
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Kupferstecher
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 116096438 | OGND | VIAF: 74122201
Namensvarianten
  • Bause, Johann Friedrich
  • Bause
  • Bause, I. F.
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Zitierweise

Bause, Johann Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116096438.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Gottlieb Bause (1696–1745), Patrizier, Pfänner und Commissariatssekretär in Halle;
    M Sophie Elisabeth, T des Johann Christoph Dryander, Kaufmann und Pfänner in Halle;
    Gvv Carl Gotthilf Bause, Pfänner und Bornmeister in Halle;
    Gmv Anna Regina Stisser;
    1766 Henriette Charlotte Brünner (1742–1818);
    T Juliane Wilhelmine (1768–1837, Carl Eberhard Löhr, Bankier in Leipzig), Malerin und Kupferstecherin.

  • Biographie

    Schon in Jugendjahren zeigte B. Begabung für die Technik des Kupferstichs und fertigte als Erwerbsquelle Buchverzierungen (Kartuschen und Vignetten) für Verleger. 1759 ging er nach Augsburg, um sich bei Johann Jakob Haid in der Stichtechnik zu vervollkommnen und die Schabkunst („Schwarzkunst“) zu lernen. Hier begegnete er Anton Graff, mit dem ihn dann eine lebenslängliche Freundschaft verbunden hat; auch sah er hier wohl erstmals Proben der technisch glanzvollen, Gemälde reproduzierenden Bildnisstiche der großen französischen Stecher G. Edelinck, C. Nanteuil, G. F. Schmidt und besonders J. G. Wille, mit dem er später lange Zeit einen freundschaftlichen Briefwechsel pflegte. Nach seiner Rückkehr nach Halle 1780 begann B. eine rege graphische Tätigkeit, in der durch den Eindruck der französischen Vorbilder der Porträtstich nach Gemälden mehr und mehr in den Vordergrund trat. Hierdurch künstlerisch zunehmend beachtet, wurde B. im Herbst 1766 durch A. Oeser für das Lehrfach des Kupferstichs an die Leipziger Akademie berufen, wo er dauernd blieb. 1786 wurde er Ehrenmitglied der preußischen Akademie, 1796 derjenigen von Stockholm. 1813 verließ er wegen der französischen Besatzung mit seiner Frau und seiner verwitweten Tochter die Stadt und übersiedelte nach Weimar, wo er bald darauf starb.

    B.s gesamte Graphik ist reproduzierend. Über die mannigfachen Stoffgebiete (neben dem Porträt) seiner Vorlagen (Gemälde und Zeichnungen zeitgenössischer oder früherer Künstler) orientiert der 1849 in Leipzig erschienene Katalog von Georg Keil mit 247 Nummern. Den Porträtstichen haftet häufig eine nüchterne, schwunglose Auffassung an. Seine Stichelführung besaß nicht die reiche Modulation, um die linearen Aequivalente für die malerischen Feinheiten des Vorbildes zu schaffen und die geistige Bedeutung des Dargestellten lebendig zu erfassen. Für die vielerlei anderen Themen seiner Kompositionen bediente sich der Künstler neben dem Kupferstich gelegentlich auch der Schabkunst, der Radierung, der Aquatinta sowie der Kreidezeichnungen druckgraphisch nachahmenden sog. Crayon- und Punktiermanieren.

  • Literatur

    ADB II;
    P. Kristeller, Kupf. u. Holzschnitt in vier Jahrhunderten, 1911, S. 539;
    M. Lanckoronska u. R. Oehler, Die Buchillustration d. 18. Jh.s in Dtld., Österr. u. d. Schweiz, Bd. 2/3, 1933/34;
    ThB.

  • Porträts

    3 Ölbilder v. A. Graff in verschiedenen Lebensaltern (Gem. v. 1773 u. 1808, Univ. Bibl. Leipzig);
    Lithogr. v. Pecht nach Altersbild v. A. Graff, 1808;
    Albumsblatt mit Silhouetten d. Fam. im Stammbuch d. Georg Friedrich Ayrer (1744–1801).

  • Autor/in

    Thomas Muchall-Viebroock
  • Zitierweise

    Muchall-Viebroock, Thomas, "Bause, Johann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 675 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116096438.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Bause: Johann Friedrich B., Kupferstecher, geb. 3. Jan. 1738 zu Halle a. d. Saale, 5. Jan. 1814 zu Weimar. Früh verwaist und mittellos, bildete er sich durch Selbststudium für seine Kunst aus. Nur eine kurze Zeit, während des Jahres 1759, war es ihm vergönnt, unter der persönlichen Leitung eines Lehrers, des Malers und Kupferstechers Joh. Jak. Haid in Augsburg zu arbeiten. Die Brodarbeiten, Verzierungskupfer für Buchhändler, auf die er angewiesen war, hinderten ihn nicht an einem regen Vorwärtsstreben. Eifrig studirte er die Blätter eines Edelink, Nanteuil, Drevet und Georg Fr. Schmidt. Insbesondere aber wurde der berühmte Pariser Kupferstecher Joh. Georg Wille sein künstlerisches Vorbild, dessen Leistungen er hoch schätzte und mit dem er auch in briefliche Verbindung trat. Im J. 1766 wendete sich B. von Halle nach Leipzig, wo er in der Folge Professor der Kupferstechkunst an der dortigen Kunstakademie wurde. B. bildete sich hier zu einem der besten Portraitstecher seiner Zeit aus. Er hatte dabei das Glück, nach guten Malern stechen zu dürfen, namentlich nach dem durch lebenswarme Bildnisse ausgezeichneten A. Graff. Eine Reihe der gefeiertsten Männer des vorigen Jahrhunderts sind in Bause’schen Stichen auf uns gekommen. Mit Festigkeit, Freiheit und Sicherheit des Grabstichels, die Fleischtheile weich und zart modellirend und die Gewandung charakteristisch behandelnd, wußte B. den Geist seiner Originale treu wiederzugeben. Aber auch andere Darstellungsgebiete lieferten ihm Vorwürfe. Ebenso hat er sich neben der Grabstichelarbeit in den meisten übrigen Stichgattungen versucht. Die kriegerischen Ereignisse des J. 1813 veranlaßten ihn, nach Weimar zu gehen, wo er starb und sein Grab auf demselben Kirchhofe fand, auf welchem Lucas Cranach ruht.|

    • Literatur

      Vgl. Keil's Katalog des Kupferstichwerks von Bause.

  • Autor/in

    Clauß.
  • Zitierweise

    Clauß, Carl, "Bause, Johann Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 2 (1875), S. 183 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116096438.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA